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Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Titel: Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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düster und schattendurchzogen. Der silberne Armleuchter lag auf dem Boden, die Kerzen waren erloschen. Die einzige Beleuchtung kam vom Glühen aus dem Kamin und den Flammen an dieser Wand, die von dem brennenden Boden zu den rauchenden Deckenbalken leckten. Und im Schein der Glut sah Conan einen Menschen am Ende eines Strickes baumeln. Das tote Gesicht drehte sich durch die Bewegung des Seiles ihm zu. Es war zur Unkenntlichkeit verzerrt, aber Conan wußte, daß es Graf Valenso war, der von seinem eigenen Deckenbalken hing.
    Aber es war noch etwas anderes in der Halle. Conan sah es durch die Rauchschwaden: eine monströse schwarze Gestalt, die sich gegen die Flammen abhob. Die erkennbaren Umrisse waren annähernd menschlich, doch der Schatten, den es auf die Wand warf, war es ganz sicher nicht.
    »Crom!« fluchte Conan erschrocken, denn ihm war sofort klar, daß er sich hier einer Kreatur gegenübersah, die sicher kein Schwert zu verwunden vermochte. Er sah auch Belesa und Tina engumklammert am Fuß der Treppe.
    Das schwarze Ungeheuer richtete sich hoch auf und breitete die gewaltigen Arme aus. Ein verschwommen erkennbares Gesicht stierte durch den Rauch. Es war dämonisch, furchterregend. Conan sah die dicht beisammenstehenden Hörner, den klaffenden Rachen, die spitzen Ohren. Es kam schwerfällig auf ihn zu. Und mit seiner Verzweiflung erwachte in Conan eine alte Erinnerung.
    Fast neben dem Cimmerier lag der umgekippte Armleuchter, einst der Stolz des Korzetta-Palasts: fünfzig Pfund massives Silber, kunstvoll mit Helden- und Göttergestalten verziert. Conan griff danach und hob ihn hoch über den Kopf.
    »Silber und Feuer!« rief er mit Donnerstimme und warf den Armleuchter mit aller Kraft seiner ehernen Muskeln. Voll gegen die ungeheure schwarze Brust prallten die fünfzig Pfund Silber. Nicht einmal der Dämon vermochte diesem Geschoß standzuhalten. Er wurde davon von den Füßen gerissen und in den Kamin geworfen, der jetzt ein tobender Feuerschlund war. Ein grauenvoller Schrei erschütterte die Halle: der Schrei eines unirdischen Wesens, nach dem der irdische Tod griff. Die Kamineinfassung splitterte. Steine lösten sich aus dem Rauchfang und begruben den schwarzen zuckenden Leib, den die Flammen gierig verschlangen. Brennende Balken stürzten vom Dach herab, und in kürzester Zeit war der Trümmerhaufen von Flammen eingehüllt.
    Feuerzungen leckten auch nach der Treppe, als Conan sie erreichte. Er klemmte sich das ohnmächtige Kind unter einen Arm und zog Belesa auf die Füße. Durch das Prasseln der Flammen war das Krachen der Streitäxte und das Splittern der Tür zu hören.
    Conan blickte sich um. Er entdeckte eine Tür gegenüber der Treppe und rannte mit Tina unter dem Arm und Belesa, die völlig benommen zu sein schien, hinter sich herzerrend darauf zu. Als sie das Gemach dahinter erreichten, verriet ein ohrenbetäubendes Krachen, daß die Decke der Halle eingestürzt war. Durch Rauchschwaden, die sie zu ersticken drohten, entdeckte Conan eine offenstehende Tür ins Freie. Als er seine Schützlinge hindurchbrachte, sah er, daß die Angeln losgerissen und Riegel und Schloß geborsten waren.
    »Der – der Teufel kam durch diese Tür herein!« schluchzte Belesa hysterisch. »Ich – ich habe ihn gesehen – aber – aber ich wußte nicht ...«
    Nur etwa ein Dutzend Fuß von der Hüttenreihe an der Südseite entfernt gelangten sie in den flammenhellen Hof. Ein Pikte rannte ihnen mit erhobener Streitaxt entgegen. Seine Augen glühten rot im Feuerschein.
    Conan schob Belesa zur Seite und drehte Tina aus der Richtung des Hiebes, als die Axt herabschwang, und stieß gleichzeitig seinen Säbel durch die Brust des Angreifers. Dann klemmte er sich Belesa unter den anderen Arm und rannte mit den beiden Mädchen zur Südpalisade.
    Die Rauchwolken verbargen viel des Kampfgetümmels, trotzdem wurden die Fliehenden bemerkt. Nackte Krieger, die sich schwarz gegen das rote Glühen abhoben, stürmten, ihre Äxte schwingend, aus dem Rauch. Sie waren noch etwa ein Dutzend Fuß entfernt, als Conan in die Gasse zwischen Hütten und Palisade tauchte. An ihrem anderen Ende kamen weitere Wilde herbeigerast, um ihm den Weg abzuschneiden.
    Conan blieb stehen und warf erst Belesa mit aller Kraft auf den Wehrgang, dann Tina, und sprang hinterher. Sofort hob er Belesa über die Palisaden und ließ sie in den Sand draußen fallen, und Tina gleich nach ihr. Eine geschleuderte Streitaxt bohrte sich in einem Stamm neben seiner Schulter,

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