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Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Titel: Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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dabei, kleine Holzstücke zuzuschnitzen. Sie waren etwa eine Handbreit lang und vermutlich dazu gedacht, uns ins Fleisch gestoßen und angezündet zu werden.
    Schließlich ergriff der Zauberer die Partei jener, die »später« sagten. Ich wandte mich Hakon zu und fragte:
    »Worum geht es eigentlich? Um den Zeitpunkt, wann wir gemartert werden sollen?«
    »Ja«, erwiderte er. »Der kleine Schildkröthäuptling und seine Freunde wollen ihre Treffsicherheit jetzt an uns beweisen, während die anderen es vorziehen, bis nach der Eroberung von Schondara damit zu warten. Der Zauberer sagt, wir seien seine Gefangenen, mit denen er machen könne, was er wolle, und er würde ihnen schon noch sagen, wann sie sich mit uns vergnügen könnten.«
    »Wenn er etwas Schlimmeres als piktische Marterungen mit uns vorhat ...«, murmelte ich, ohne den Satz zu Ende zu führen, als ich mich schaudernd an den Tanz der Verwandelten Schlange erinnerte.
    Der Zauberer und alle Häuptlinge verschwanden in den Hütten, Valerian und Kwarada betraten eine gemeinsam. Zwei einfache Piktenkrieger wurden zu unserer Bewachung zurückgelassen, alle anderen kehrten zum Lager zurück.
    »Sie werden sich erst mal ausschlafen, ehe sie Schondara überfallen«, erklärte mir Hakon. »Der Unterhaltung habe ich entnommen, daß sie gegen Mittag aufbrechen wollen, um Schondara etwa gegen Einbruch der Dunkelheit zu erreichen.«
    »Ich kann mir vorstellen, daß sie einen Angriff im Tageslicht vermeiden wollen, um nicht mit den Pfeilen von den Ballisten gespickt zu werden«, sagte ich.
    »Wenn ich richtig gehört habe«, antwortete Hakon, »haben sie selbst eine besondere Art von Waffe, die der Zauberer für sie vorbereitet hat.« Er wandte sich an eine der Wachen. »He, du«, rief er ihn auf Aquilonisch an. »Wie wär's mit einem bißchen von dem Bier, das eure Häuptlinge in solchen Mengen soffen?«
    Beide Pikten blickten ihn verständnislos an, dann wandten sie ihm wieder den Rücken zu. Als Hakon seine Frage auf Piktisch wiederholte, leuchteten ihre Augen auf. Einer brummte jedoch ein säuerliches Nein, während der andere auf den Boden spuckte.
    »Zumindest wissen wir jetzt, daß sie kein Aquilonisch verstehen«, sagte Hakon und fuhr in unserer Sprache fort. »Habt Ihr eine Idee, wie wir mit heiler Haut von hier wegkommen können?«
    »Noch nicht, aber mir wird schon noch etwas einfallen«, versicherte ich ihm. »Wir müssen auf jeden Fall warten, bis die Häuptlinge weg sind. Und wir sollten vielleicht nicht so viel sprechen, damit die Halunken nicht argwöhnisch werden.«
    An die Pfähle gebunden, von Durst, Insekten und den in die Haut schneidenden Lederschnüren gequält, verbrachten wir einen nicht gerade angenehmen Vormittag. Hakon litt sehr unter der Sonne, die mir weniger ausmachte, da meine Haut von Natur aus dunkler war. Beide hatten wir am ganzen Körper Blutergüsse, Abschürfungen und kleinere Wunden von den Kämpfen der vergangenen Nacht.
    Die Häuptlinge schnarchten in ihren Hütten. Aus der Richtung des Lagers waren gedämpfte Stimmen zu hören, als dort die ersten Krieger erwachten.
    Schließlich, als die Sonne schon fast gerade über uns stand, trat der Zauberer aus der Hütte. Er blies auf einer Pfeife, die offensichtlich aus einem menschlichen Ellenknochen gemacht war. Kurz darauf kamen auch Valerian und alle Pikten gähnend und sich räkelnd aus ihren Hütten. Einige stärkten sich mit ein paar Bissen, andere wetzten ihr Klingen.
    Nach einer Weile rief der Zauberer sie alle zusammen und zerrte etwas aus seiner Hütte. Es war ein riesiger lederner Sack, der fest zugebunden war und von dem mehrere lange Lederschnüre hingen. Der Sack war prall gefüllt, aber womit, hatten wir natürlich keine Ahnung. Etwas Schweres konnte es jedoch nicht sein, da der alte Zauberer ihn ohne Hilfe aus der Hütte gezogen hatte. Ich dachte unwillkürlich, daß er vielleicht nur aufgeblasen und dann zugebunden worden war, damit die Luft nicht entweichen konnte.
    Der Zauberer gab seine Anweisungen, und die Pikten banden den Sack mit den herabhängenden Lederschnüren an eine etwa zwölf bis vierzehn Fuß lange, gegabelte Stange. Endlich brachen alle auf. Zwei einfache Krieger trugen den rätselhaften Sack an seiner Stange auf den Schultern. Die gleichen beiden, die uns schon am Vormittag bewacht hatten, mußten zu unserer weiteren Bewachung zurückbleiben. Ihre finsteren Gesichter und herzhaften Verwünschungen ließen erkennen, was sie davon hielten, daß sie nicht

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