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Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Titel: Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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irgendwie einen Weg durch die Lanzen zu ihnen schlagen. »Wer kann schon einen menschenfressenden Tiger lebend überwältigen? Bei Ischtar, sein Absatz drückt auf die Hälse meiner besten Schwertkämpfer! Sieben Jahre und viele Säckel Gold bedurfte es, sie auszubilden. Und jetzt liegen sie dort als Geierfutter. Pfeile, sage ich!«
    »Und noch einmal nein!« knurrte Tsotha und schwang sich von seinem Pferd. Er lachte kalt. »Habt Ihr immer noch nicht gelernt, daß mein Verstand mächtiger ist als jedes Schwert?«
    Er schritt durch die Lanzer, und die kräftigen Burschen in ihren Eisenhelmen und Kettenhemden wichen ängstlich vor ihm zurück, um bloß ja nicht auch nur mit dem Saum seiner Gewänder oder den weiten Ärmeln in Berührung zu kommen. Selbst die Ritter in ihren federbuschgeschmückten Helmen folgten ihrem Beispiel. Ungerührt stieg Tsotha über die Leichen, bis er dem grimmigen König von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand. Alle hielten den Atem an und beobachteten die beiden in angespanntem Schweigen. Die schwarzgerüstete Gestalt hob sich in schrecklicher Drohung über die hagere, seidengewandete, und das jetzt schartige, bluttriefende Schwert war schwungbereit.
    »Ich biete Euch Euer Leben, Conan«, sagte Tsotha, dessen Stimme die grausame Freude nicht ganz zu verheimlichen vermochte.
    »Und ich Euch den Tod, Hexer!« knurrte der König. Mit aller Kraft der eisernen Muskeln und des in ihm kochenden Grimmes schwang er das Schwert, um Tsotha das Leben zu nehmen. Die Krieger ringsum schrien auf, doch schneller, als das Auge sehen konnte, trat der Zauberer an Conan heran und legte die Hand auf den Unterarm, über den nur noch einzelne Glieder des zerfetzten Kettenschutzes hingen. Die zischende Klinge kam von ihrem Kurs ab, und der mächtige Riese stürzte schwer aufschlagend auf den Boden, wo er reglos liegenblieb. Tsotha lachte lautlos.
    »Hebt ihn auf! Ihr habt nichts von ihm zu befürchten. Dem Löwen sind die Zähne gezogen.«
    Die Könige lenkten ihre Pferde näher heran und blickten nicht ganz ohne Angst auf den gefallenen Löwen. Conan lag starr wie ein Toter, aber seine Augen waren weit geöffnet und funkelten in hilfloser Wut.
    »Was habt Ihr mit ihm gemacht?« fragte Amalrus voll Unbehagen.
    Tsotha deutete auf einen breiten Ring von ungewöhnlicher Form an seiner Hand. Er drückte die Finger zusammen, da schnellte aus der Handflächenseite des Ringes ein Schlangenzahn heraus.
    »Der Ring ist mit dem Saft des purpurnen Lotus gefüllt, der in Stygien in den südlichen Sümpfen wächst, in denen Geister hausen«, antwortete der Magier. »Dringt der Stachel durch die Haut, verursacht er zeitweilige Lähmung. Kettet ihn und hebt ihn in einen Streitwagen. Die Sonne geht unter. Es ist Zeit, daß wir uns auf den Rückweg nach Khorshemish machen.«
    Strabonus wandte sich an seinen General Arbanus.
    »Wir bringen die Verwundeten nach Khorshemish. Nur eine Schwadron der königlichen Kavallerie wird uns begleiten. Eure Order lauten, im Morgengrauen zur aquilonischen Grenze zu marschieren und die Stadt Shamar zu umzingeln. Die Ophiten werden euch unterwegs mit Proviant versorgen. Wir kommen sobald wie möglich mit Verstärkung nach.«
    Also schlug die Streitmacht mit ihren Rittern, Lanzern, Bogenschützen und dem Troß in dem Weideland neben dem Schlachtfeld das Nachtlager auf, während zwei Könige und ein Zauberer, der mächtiger als jeder König war, durch die Sternennacht zu Strabonus' Hauptstadt ritten, begleitet von der Leibgarde und einer langen Reihe von Streitwagen mit den Verwundeten. Doch in einem dieser Wagen lag auch Conan, der König von Aquilonien, von schweren Ketten gehalten, mit dem bitteren Geschmack seiner Niederlage im Mund und der blinden Wut eines gefangenen Tigers im Herzen.
    Das Gift, das seinen mächtigen Körper zur Reglosigkeit verdammte, hatte seinen Geist nicht betäubt. Während die Räder über die weglosen Wiesen holperten, zogen die kürzlichen Ereignisse an seinem inneren Auge vorbei. Amalrus hatte einen Gesandten geschickt, mit der Bitte um militärische Hilfe gegen Strabonus, der – wie Amalrus behauptet hatte – den westlichen Teil seines Landes verwüstete. Dieses Gebiet lag wie ein Keil zwischen der aquilonischen Grenze und dem großen südlichen Königreich Koth. Er erbat lediglich tausend Reiter und Conans Anwesenheit, um den Mut seiner Untertanen zu heben, wie er sagte. Conan fluchte lautlos. In seiner Großzügigkeit war er mit fünfmal der Zahl gekommen, um

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