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Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Titel: Conan-Saga 16 - Conan der Befreier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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die Taube um den Hafen flatterte und verschwand, lächelte Quesado, denn er wußte, daß sie einen sicheren Platz finden würde, ehe sie im Morgengrauen ihren weiten Flug nach Norden begann.
    Neun Tage später erhielt Vibius Latro in Tarantia, der Kanzler König Numedides' und Leiter des Geheimdiensts, vom Wärter der königlichen Taubenställe das Messingröhrchen ausgehändigt. Er rollte den dünnen Papyrusstreifen vorsichtig auf und hielt ihn in die Sonne, die schräg durch das Fenster seines Amtsgemachs schien. Er las:
     
    Der Graf von Poitain ist mit einem kleinen Gefolge auf geheimer Mission aus einem fernen Hafen zurückgekehrt. Q.
     
    Das Verhängnis kann auch über Königen schweben, und Zeichen und Omen künden den Sturz alter Dynastien und den Untergang mächtiger Reiche. Es bedurfte keiner Zauberkünste wie die Thulandra Thuus, um vorherzusehen, daß das Geschlecht Numedides' sich in größter Gefahr befand. Die Zeichen, die auf seinen bevorstehenden Sturz deuteten, waren überall zu erkennen.
    Botschaften kamen aus Messantia über staubige Straßen und die unsichtbaren Wege der Luft. Sie erreichten jene, für die sie bestimmt waren, in Poitain und den anderen Grafschaften entlang der unruhigen und von Feinden verwüsteten Grenzen Aquiloniens; manche fanden sogar ihren Weg in die Palisadenlager und Festungen der getreuen aquilonischen Armee. Denn in diesen Forts waren Schwertkämpfer und Lanzenträger stationiert, Reiter und Bogenschützen, die unter Conan gedient hatten, als er noch Offizier in König Numedides' Armee gewesen war – Männer, die an Conans Seite in der großen Schlacht von Velitrium gekämpft hatten, und zuvor auf der Massakerwiese, wo Conan die Streitkräfte der wilden Pikten besiegte, Männer seines alten Regiments, der Löwen, waren es, die ihn in bester Erinnerung hatten. Und wie die Tiere, deren Namen sie angenommen hatten, blieben sie ihrem Führer treu. Andere, die dem Aufruf folgten, waren es müde, einem irren König zu dienen, der das Wohl seines Volkes seinen unnatürlichen Lüsten opferte und den Wahnsinnsträumen vom ewigen Leben folgte.
    In den Monaten nach Conans Ankunft in Messantia quittierten viele aquilonische Veteranen der Piktenkriege den Dienst oder desertierten und zogen südwärts nach Argos. Auch Poitanen und Bossonier, Gundermänner aus dem Norden, Freiwillige aus Tauran, Edelleute aus Tarantia, verarmte Ritter aus ferneren Provinzen, und viele mittellose Abenteurer zogen auf den langen, einsamen Straßen in den Süden.
    »Woher kommen sie nur alle?« staunte Publius, als er mit Conan neben dem großen Zelt des Oberbefehlshabers stand und einen Trupp zerlumpter Ritter ins Rebellenlager reiten sah. Ihre Pferde waren mager, das Sattelzeug fadenscheinig, ihre Rüstungen angerostet, sie selbst mit Staub und Schmutz bedeckt. Einige trugen Verbände über alle möglichen Wunden.
    »Euer wahnsinniger König hat sich viele Feinde geschaffen«, brummte Conan. »Was glaubt Ihr, welche Meldungen ich erhalte? Von Rittern, deren Ländereien er beschlagnahmt hat, von Edlen, deren Frauen und Töchter er schänden ließ, von Kaufmannssöhnen, denen er das Geld abnahm – ja selbst von einfachen Arbeitern und Landleuten, die mit dem Mut der Verzweiflung die Waffen gegen ihn erhoben. Jene Ritter dort sind Gesetzlose, die verbannt wurden, weil sie es wagten, sich offen gegen den Tyrannen auszusprechen.«
    »Tyrannei schaufelt sich meist ihr eigenes Grab«, sagte Publius nachdenklich. »Wie viele Männer haben wir jetzt beisammen?«
    »Nach der letzten Zählung gestern abend etwas über zehntausend.«
    Publius pfiff durch die Zähne. »So viele? Ich fürchte, wir müssen unsere Rekrutierung ein wenig einschränken, ehe unsere Mittel aufgebraucht sind. So hoch die Summe auch ist, die Ihr für die Juwelen Tranicos' eingehandelt habt, wird sie doch wie Schnee in der Frühlingssonne schmelzen, wenn wir mehr Männer aufnehmen, als wir uns leisten können.«
    Conan klopfte dem korpulenten Zivilisten auf den Rücken. »Es ist Eure Aufgabe, guter Publius, dafür zu sorgen, daß von unseren Mitteln nach diesem Festmahl für die Aasgeier noch etwas übrigbleibt. Erst heute ersuchte ich König Milo um mehr Platz für unser Lager. Statt dessen überschüttete er mich mit Beschwerden. Unsere Männer überschwemmen Messantia und überfordern die Möglichkeiten der Stadt, sagte er. Sie treiben die Preise in die Höhe. Einige übertreten die Gesetze und vergehen sich gegen die Bürger. Er will

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