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Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Titel: Conan-Saga 16 - Conan der Befreier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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hatte keinen Bedarf an Vibius Latros Korps von Spionen. Und wahrlich, Conans scharfe Sinne trogen ihn nicht: selbst die Schatten in seinem Zelt hatten Augen und Ohren.
     

4. Der blutige Pfeil
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    DER BLUTIGE PFEIL
     
     
    Im Morgengrauen jeden Tages rissen die Messingtrompeten die Männer aus dem Schlaf und riefen sie zur mehrstündigen Übung auf die Ebene von Pallos. Erst wenn die Sonne unterging, taten sie den Feierabend kund. Trotzdem nahm die Armee an Zahl immer weiter zu. Mit den Neuankömmlingen gelangten sowohl die letzten Neuigkeiten, als auch Gerüchte und Klatsch aus Messantia ins Lager. Der Mond war von einer Silberscheibe zu einer Stahlsichel geschrumpft, als die Führer der Rebellion sich in Conans Zelt zum Abendessen einfanden. Nachdem sie ihre einfache Feldmahlzeit mit schwachem, noch nicht ausgegorenem Bier hinuntergespült hatten, hielten sie eine Besprechung ab.
    »Von Tag zu Tag scheint König Milo unruhiger zu werden«, meinte Trocero.
    Publius nickte. »Ja, es gefällt ihm nicht, eine so gewaltige Streitmacht, die nicht unter seinem Kommando steht, innerhalb seiner Grenzen beherbergen zu müssen. Er befürchtet vielleicht, daß wir uns gegen ihn wenden könnten, da er eine weit leichtere Beute abgeben würde als der aquilonische Tyrann.«
    Dexitheus, der Mitrapriester, lächelte. »Könige sind, gelinde ausgedrückt, ein mißtrauischer Schlag. Stets bangen sie um ihre Krone. Milo ist nicht anders als der Rest.«
    »Glaubt Ihr, daß er versuchen wird, uns in den Rücken zu fallen?« fragte ihn Conan.
    Der schwarzgewandete Priester hob eine schmale Hand. »Wer kann das schon sagen? Selbst ich, der ich durch mein heiliges Amt Erfahrung gesammelt habe, in den Herzen der Menschen zu lesen, vermag nicht einmal zu ahnen, welch finstere Gedanken der König ausbrütet. Ich würde raten, daß wir den Alimane so bald wie möglich überqueren.«
    »Die Armee ist bereit«, erklärte Prospero. »Die Männer sind gut ausgebildet und sollten auch bald eingesetzt werden, ehe die Untätigkeit ihren Kampfgeist abstumpft.«
    Conan nickte ernst. Erfahrung hatte ihn gelehrt, daß eine bis ins letzte ausgebildete, aber unbeanspruchte Armee sich gerade durch den von ihren Ausbildern so sorgsam eingedrillten Stolz und Kampfgeist in streitende Gruppen zersplittert – oder sie wie eine überreife Frucht zu verfaulen beginnt.
    »Ich pflichte Euch bei, Prospero«, sagte der Cimmerier. »Aber die gleiche Gefahr könnte auch in einem verfrühten Aufbruch liegen. Ganz sicherlich hat Procas seine Spione, von denen er weiß, daß wir in den nordargossanischen Bergen lagern. Und ein so gerissener General wie er wird sicher annehmen, daß wir beabsichtigen, den Alimane nach Poitain zu überqueren, da das die unzufriedenste aller aquilonischen Provinzen ist. Er braucht lediglich an jeder Furt Posten aufzustellen und seine Grenzlegion einsatzbereit zu halten, um sofort zu der richtigen Furt aufzubrechen.«
    Trocero streifte sein graumeliertes Haar mit selbstbewußter Geste zurück. »Ganz Poitain wird sich erheben, um mit uns zu marschieren. Aber meine Partisanen halten sich noch ruhig, damit Procas nicht zu früh gewarnt wird.«
    Die anderen tauschten bedeutungsvolle Blicke, in denen sich Hoffnung und Skepsis die Waage hielten. Vor wenigen Tagen waren Kuriere aus dem Rebellenlager aufgebrochen, um Poitain als Kaufleute, Kesselflicker und Händler zu betreten. Ihre Aufgabe war es, Graf Troceros Lehnsmänner und andere zu Plünderzügen und Ablenkungsmanövern aufzufordern, um die Königstruppen zu verwirren und zur Verfolgung von Plündertrupps zu verlocken. Hatten die Agenten ihre Mission erst ausgeführt, würden sie der Rebellenarmee das Zeichen zum Aufbruch geben – mit einem in Blut getauchten poitanischen Pfeil. Doch das Warten auf dieses Zeichen war ungemein nervenaufreibend.
    »Ich mache mir weniger Gedanken über den Aufstand von Poitain«, sagte Prospero, »denn der ist so sicher wie nur etwas in dieser sich stets verändernden Welt sein kann, als über die versprochene Abordnung der Barone aus den nördlichen Provinzen. Wenn wir am neunten Tag des Frühlingsmonds nicht in Culario sind, werden sie sich zurückziehen, da für sie die Pflanzzeit beginnt.«
    Conan brummte und leerte seinen Kelch. Die Edelleute aus dem Norden hatten in ihrer schwelenden Revolte gegen Numedides geschworen, die Rebellen zu unterstützen, wollten sich jedoch nicht offen zu einem Aufstand bekennen, der vielleicht mißlingen könnte. Käme

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