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Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Titel: Conan-Saga 16 - Conan der Befreier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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Hochwasser führte.
     
    Lange ehe der Morgen eines bewölkten Tages graute, ließen Conans Hauptleute ihre Soldaten aus dem Schlaf reißen. Brummelnd würgten die Männer ein kaltes Frühstück hinunter und reihten sich zu Kolonnen. Conan stapfte herum, stieß Flüche aus und drohte jenen, die es wagen sollten, ihre Stimmen zu heben oder ihre Waffen fallen zu lassen, mit fürchterlichen Strafen. In seinen besorgten Ohren klangen ihre Bewegungen so laut, daß er meinte, es müßte meilenweit über das Rauschen des Flusses hinweg zu hören sein. Eine besser ausgebildete Streitmacht, dachte er säuerlich, würde wie auf Katzenpfoten dahinschleichen.
    Um die Geräusche in Grenzen zu halten, wurden die Befehle der Hauptleute und Feldwebel an ihre Männer durch Handsignale weitergegeben, was allerdings zu beachtlicher Verwirrung führte. Eine Kompanie, die das Zeichen zum Aufbruch erhielt, drängte sich durch die Reihen einer anderen. Fäuste wurden geballt und Nasen bluteten, ehe die Offiziere etwas Ordnung in das Durcheinander bringen konnten.
    Eine tiefe Wolkendecke öffnete ihre Schleusen, als Conans Truppen sich dem Flußufer näherten. Der Cimmerier hielt seinen Rapphengst Fury an und spähte durch die dichten Regenschleier zum anderen Ufer hinüber. Vor den Hufen seines Pferdes brauste das lehmigbraune Wasser vorbei.
    Conan winkte seinen Adjutanten Alaricus, einem vielversprechenden jungen aquilonischen Hauptmann, herbei. Alaricus lenkte sein Pferd dicht an das des Generals.
    »Wie tief, glaubt Ihr, ist der Fluß?« flüsterte der Cimmerier.
    »Gewiß mehr als knietief, General«, erwiderte Alaricus ebenfalls flüsternd. »Möglicherweise reicht das Wasser bis zur Brust. Gestattet, daß ich hineinreite, um mich zu vergewissern.«
    »Paßt auf, daß Ihr nicht in ein Loch stolpert«, warnte ihn Conan.
    Der junge Hauptmann lenkte seinen Fuchswallach in die wirbelnden Fluten. Das Tier scheute, doch dann watete es gehorsam dem Nordufer entgegen. In Flußmitte schäumte das Wasser über die Zehen von Alaricus' Stiefel. Als er über die Schulter zurückblickte, winkte ihn Conan zurück.
    »Wir müssen es riskieren«, knurrte der General, nachdem sein Adjutant wieder neben ihm stand. »Gebt den Befehl weiter, daß Dios leichte Reiterei als erste überqueren und sich in den Wäldern drüben umsehen soll! Dann werden die Fußsoldaten in einer Reihe hintereinander hinüberwaten. Jeder hält sich am Gürtel des Vordermanns fest. Einige dieser Burschen würden sicher ertrinken, wenn sie mit ihrer schweren Ausrüstung ausrutschten.«
    Der bleiche, sonnenlose Tag schritt voran und die Schwadron leichter Kavallerie planschte in den Fluß. Am anderen Ufer angelangt, winkte Hauptmann Dio, um anzudeuten, daß kein Feind zu sehen war.
    Conan hatte genau aufgepaßt, als die Pferde sich durch das lehmige Wasser kämpften, und sich die jeweilige Tiefe gemerkt. Er stellte fest, daß das Flußbett sich in Strommitte hob und auch das andere Ufer seicht war. Jetzt bedeutete er der ersten Kompanie Fußsoldaten, den Fluß zu überqueren. Gleich darauf befanden sich zwei Kompanien Lanzer und eine Kompanie Bogenschützen in den Fluten. Jeder Soldat hielt den Vordermann am Gürtel fest. Die Schützen hoben ihre Bogen über die Köpfe, damit sie nicht naß wurden.
    Conan lenkte seinen Hengst dicht an Alaricus' Wallach. »Schickt jetzt die schwere Reiterei durch den Fluß und danach die Wagen. Ceros Kompanie Fußsoldaten soll sie begleiten, um sie aus den Lehmlöchern zu heben, wenn sie steckenbleiben. Ich werde von der Flußmitte aus alles überwachen.«
    Fury stolperte bis über das Sprunggelenk in das rauschende Wasser. Als er scheute und wieherte, als wittere er Gefahr, verstärkte Conan seinen Griff um die Zügel und zwang das Tier durch die tiefste Flußstelle.
    Seine scharfen Augen wanderten über das jadegrüne Laubwerk am Nordufer, wo ein wahres Dickicht blühender Sträucher, deren Farbenpracht durch den grauen Tag ein wenig gedämpft wurde, sich um die kahlen Stämme alter Bäume schmiegte. Die Straße auf der Nordseite wurde zu einem dunklen Tunnel zwischen den frischbelaubten Eichen, die die Last des wolkenschweren Himmels zu tragen schienen. Hier gab es mehr als genug Möglichkeiten, eine ganze Armee zu verstecken, dachte Conan düster. Die leichte Kavallerie wartete noch, eng aneinandergedrängt in einer kleinen Lichtung, wo es aussah, als wäre die Straße geradewegs aus dem Wasser gekommen. Dabei hätte Dio mit seinen Leuten erst

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