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Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Titel: Conan-Saga 16 - Conan der Befreier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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werden die Straßen im Süden und alle Furten unpassierbar sein. Numitor eilt aus der Westermark herbei. Ich muß mich auf den Weg machen, wenn ich mich ihm anschließen will.«
    Alcina schaute ihn mit großen Augen an. »Ihr wollt Euch doch nicht auf das Schlachtfeld begeben, Meister? Ischtar! Das paßt gar nicht zu Euch! Darf ich fragen, weshalb?«
    »Numitor wird den Rebellen an Zahl unterlegen sein. Und selbst in einem Gewaltmarsch kann Ulric von Raman Poitain erst vierzehn Tage nach des Prinzen Ankunft erreichen. Außerdem ist Prinz Numitor nicht viel mehr als ein ehrlicher Dummkopf – das ist zweifellos auch der Grund, weshalb unser schurkischer König seinen Vetter am Leben ließ, als er alle anderen Verwandten töten oder aus dem Reich verbannen ließ. Nein, ich traue dem Prinzen nicht zu, daß er die Imirianischen Höhen halten kann, bis Graf Ulric dort eintrifft. Er wird die Hilfe meiner Zauberkräfte benötigen.«
    Der Hexer wandte sich seinem Diener, dem undurchschaubaren gelbhäutigen Mann mit den schrägen Augen zu, der ihn aus fernen Landen über die Meere begleitet hatte. »Hsiao, laß meine Kutsche anspannen und sorge für das Nötige für unsere Reise. Wir werden morgen aufbrechen.«
    Mit einer tiefen Verbeugung entfernte sich der Mann. Jetzt drehte Thulandra Thuu sich wieder zu Alcina um. »Nachdem die Geister der Luft mir so willig gehorchten, werde ich mir die Mühe machen, festzustellen, wie die Erdgeister mir von Nutzen sein können. Und Euch, meine gute Alcina, lasse ich hier, an meiner Stelle, zurück.«
    »Mich? Nein, Meister! Mir fehlen die Fähigkeiten, Euren Platz auch nur für die kürzeste Zeit einzunehmen.«
    »Ich werde Euch unterweisen. Erst müßt Ihr lernen, mit Ptahmesus Spiegel umzugehen, um mich zu hören und zu sehen, wenn ich Verbindung mit Euch aufnehme.«
    »Aber uns fehlt doch der nötige Talisman!«
    »Ich kann Bilder auch kraft meines Willens übertragen, wie Ihr es nicht vermögt. Kommt, wir dürfen keine Zeit vergeuden!«
     
    Aus den königlichen Marställen holte Hsiao das Pferd, das seines Herrn Einspänner zog. Dem flüchtigen Blick mochte das Tier als großer Rapphengst erscheinen, aber bei näherer Betrachtung fiel ein ungewöhnlicher, metallischer Glanz auf. Außerdem tänzelte das Tier weder, noch schlug es mit dem Schwanz, wenn Fliegen es belästigten, obgleich der Gestüthof unter den Myriaden Flügeln nur so summte. Der Hengst stand völlig ruhig, bis Hsiao einen Befehl ausstieß, den bestimmt keiner, der ihn möglicherweise hörte, verstand. Das Tier gehorchte sofort.
    Der Khitan führte den Rapphengst zur Remise, wo Thulandra Thuus Kutsche stand. Als ein Huf achtlos gegen eine der niedrigen Wagenstangen stieß, brach ein Klirren die stille Luft.
    Das Gefährt war ein zweirädriger Kastenwagen, rot lackiert und mit Friesen sich windender Schlangen in Gold verziert, und hatte einen Sitz quer über dem hinteren Kastenteil. Zwei geschnitzte Stangen trugen einen bogenförmigen Holzrahmen, der mit Segeltuch bespannt war. Doch war es kein gewöhnliches Segeltuch, sondern von feinster Qualität und mit Zeichen bestickt, wie sie keinem zufälligen Betrachter bekannt waren. Ein aufmerksamer würde möglicherweise darin den Mond und Konstellationen der südlichen Hemisphäre erkennen.
    In der Truhe unter dem Sitz dieses ungewöhnlichen Fahrzeugs verstaute Hsiao alles mögliche, was der Zauberer unterwegs benötigen würde, und auf den breiten Sitz selbst häufte er weiche Seidenkissen in großer Zahl. Während er arbeitete, summte er eine traurige khitanische Weise voll seltsamer Vierteltöne.
     
    Conan und Trocero starrten aus dem Haus des Statthalters in den strömenden Regen. Schließlich brummte er: »Ich wußte nicht, daß Euer Land am Grund eines Binnenmeers liegt, mein Lord.«
    Der Graf schüttelte den Kopf. »Noch nie in dem halben Jahrhundert meines Lebens erlebte ich ein Unwetter von dieser Ausdauer. Nur Zauberei kann dafür verantwortlich sein. Denkt doch an Thulandra Thuu ...«
    Conan schlug seinem Gefährten auf die Schulter. »Ihr Aquilonier vermutet Zauberei in jedem flüchtigen Schatten! Wenn ihr euch die Zehen anschlägt, ist Thulandra Thuu daran schuld. In meiner Erfahrung mit Hexern waren sie nie so furchterregend, wie sie uns immer gerne glauben machen wollten. Ja, Prospero?« fragte er, als der Offizier den Raum betrat.
    »Die Kundschafter kehrten zurück, General, und melden, daß keine einzige Straße passierbar ist. Und selbst die kleinsten

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