Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Titel: Conan-Saga 16 - Conan der Befreier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
Vom Netzwerk:
Norden aufbrechen und dem Khorotas nach Tarantia folgen.« Er deutete mit einem langen, gepflegten Fingernagel. »Die günstigste Stelle, sie aufzuhalten, ist an der Imirianischen Höhe in Poitain, die auf ihrem Weg liegt. Die einzige Truppe, die einer solchen Aufgabe sowohl gewachsen ist, als sie auch zeitmäßig bewältigen kann, sind Prinz Numitors Königliche Grenzer, die in Fort Thandara in der Westermark von Bossonien stationiert sind.«
    Alcina schaute auf die Karte und fragte: »Solltet Ihr dann nicht Prinz Numitor anweisen, sich umgehend mit allen Truppen, außer einer Mindestbesatzung für die Garnison, südostwärts in Marsch zu setzen?«
    Der Zauberer kicherte. »Wir werden noch einen General aus Euch machen, meine teure Lady. Der Kurier mit dieser Order ist bereits seit Morgengrauen unterwegs.« Thulandra Thuu maß die Entfernung mit den Fingern und drehte die Hand, als wäre sie ein Zirkel. »Doch wie Ihr seht, wenn Conan innerhalb der nächsten beiden Tage aufbricht, kann Numitor beim besten Willen die Höhe nicht vor ihm erreichen. Wir müssen etwas tun, den Barbaren aufzuhalten.«
    »Gewiß, Meister, aber was?«
    »Ich bin nicht ganz unerfahren im Wetterzauber und vermag den Geistern der Luft zu gebieten. Ich werde einen Plan ausarbeiten, um den Cimmerier eine Weile in Culario festzuhalten. Holt mir die Pülverchen und Fläschchen dort, Mädchen, dann werden wir meine Zauberkräfte auf die Probe stellen.«
     
    Conan stand neben dem neugewählten Bürgermeister von Culario auf der Stadtmauer. Als sie ihren Rundgang angetreten hatten, war der Himmel klar und sonnig gewesen, doch jetzt verdüsterte er sich und bleigraue Wolken überzogen ihn.
    »Das gefällt mir nicht«, murmelte der Bürgermeister. »Der Sommer ist bisher schon naß genug gewesen, und das sieht mir aus, als stünde uns wieder länger anhaltendes schlechtes Wetter bevor. Zuviel Regen kann für die Ernte genauso schlecht sein wie überhaupt keiner. Ah, da ist er schon!« Er wischte sich einen schweren Tropfen von der Stirn.
    Als die beiden Männer die Wendeltreppe um den Turm hinunterstiegen, kam ihnen Prospero aufgeregt entgegen. »General!« rief er. »Ihr habt Eure Leibwächter schon wieder überlistet!«
    »Bei Crom!« knurrte Conan ungehalten. »Ich möchte hin und wieder auch einmal Ruhe vor ihnen haben. Schließlich brauche ich kein Kindermädchen, das auf mich aufpaßt!«
    »Das ist der Preis der Macht, General«, sagte Prospero. »Ihr seid nicht nur unser Führer, sondern unser Symbol für Freiheit. Wir müssen Euch beschützen wie unsere Standarte oder ein anderes heiliges Relikt, denn wenn der Feind Euch niederstrecken könnte, hätte er den Sieg zu drei Viertel in der Tasche. Ich versichere Euch, daß sich Vibius Latros Spione in Culario herumtreiben und nur darauf lauern, Euch Gift in den Wein zu geben, oder Euch einen Dolch zwischen die Rippen zu stoßen.«
    »Dieses Gewürm!« schnaubte Conan.
    »Ja, aber auch Ihr, genau wie jeder einfache Mann, könnt durch das Gift dieses Gewürms sterben. Also haben wir keine andere Wahl, als Euch sorgsam zu behüten wie einen neugeborenen Prinzen. Diese unbedeutenden Unannehmlichkeiten müßt Ihr schon auf Euch nehmen.«
    Conan seufzte tief. »Es spricht doch viel für das Leben eines ruhelosen Vagabunden, wie ich einst einer war. Aber laßt uns jetzt in den Palast des Statthalters zurückkehren, ehe dieser Wolkenbruch uns alle davonschwemmt.«
    Conan und Prospero stapften eiligen Schrittes über das Kopfsteinpflaster. Der wohlbeleibte Bürgermeister hatte seine Mühe, ihnen zu folgen. Ein greller Blitz zerriß die Wolken über ihren Köpfen, und der Donner dröhnte wie tausend Trommeln. Eimerweise schien der Himmel sie mit Regen zu überschütten.
     

9. Der Eiserne Hengst
    9
     
    DER EISERNE HENGST
     
     
    Während Poitain sich unter der Peitsche des schlimmsten Sturmes seit Menschengedenken wand, lächelte die Sonne gütig auf das schöne Tarantia herab. Thulandra Thuu stand mit Alcina und Hsiao auf einem Palastbalkon in ihren wohltuenden Strahlen und schaute über die sanftwogenden Felder Mittelaquiloniens, wo der Sommerweizen zu goldenen Ähren heranreifte. Der Zauberer wandte sich an die Tänzerin, die nun wieder jung und schön war, mit glitzernden Juwelen im nachtschwarzen Haar und auf dem Seidengewand, das ihre betörende Figur eng umhüllte.
    »Das Himmelsrad verrät mir, daß die Luftgeister mir treu gedient haben. Mein Sturm verbreitet sich, und wenn er nachgelassen hat,

Weitere Kostenlose Bücher