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Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Augen.
    Aber der Umhang war eine gute Tarnung, dazu hielt er sich soviel wie möglich in den Schatten und wandte das Gesicht ab, wenn jemand zu nah an ihm vorüberkam.
    Trotzdem war es ein gefährliches Spiel, und er wußte, daß er die Täuschung nicht lange aufrechthalten konnte. Khemi war nicht wie die Seehäfen der Hyborier, wo Menschen aller Rassen zu finden waren. Bei den einzigen Fremden hier handelte es sich um Neger und shemitische Sklaven, und keinem der beiden sah er auch nur soweit ähnlich wie einem Stygier. Fremde waren in den Städten Stygiens nicht willkommen und wurden nur geduldet, wenn sie sich als Botschafter oder anerkannte Händler ausweisen konnten. Doch selbst die letzteren durften sich nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr auf den Straßen sehen lassen. Gegenwärtig ankerte auch nicht ein einziges hyborisches Schiff im Hafen. Eine seltsame Unrast schien die Stadt zu beherrschen, ein Erwachen alter Ambitionen, ein Flüstern, das niemand, außer den Flüsterern, verstand. Das spürte Conan mehr, als daß er es wußte. Seine geschärften primitiven Instinkte fühlten die undeutbare Unruhe um ihn.
    Entdeckte man ihn, hätte er nichts zu lachen. Man würde ihn schon allein deshalb töten, weil er ein Fremder war. Erkannte man ihn dazu auch noch als Amra, den Korsarenführer, der ihre Küste mit Feuer und Schwert unsicher gemacht hatte ... Unwillkürlich erschauerte er. Menschliche Feinde fürchtete er nicht, auch nicht den Tod durch Feuer oder Stahl. Doch dies war ein altes Land schwärzester Zauberei und namenlosen Grauens. Man raunte, daß Set, die Alte Schlange, die vor langer Zeit schon aus den hyborischen Landen verbannt worden war, hier immer noch in den dunklen Tempeln zu Hause war, und furchtbar und geheimnisumwittert waren die Riten in den nächtlichen Schreinen.
    Conan hatte die Hafengegend verlassen und betrat die langen dunklen Straßen der Innenstadt. Ganz anders war es hier als in den hyborischen Städten. Keine Lampen und Laternen erhellten sie. Keine buntgekleideten Menschen spazierten fröhlich lachend durch die Straßen. Und keine Läden und Verkaufsbuden standen offen und boten ihre Waren feil.
    Hier wurde am Abend alles geschlossen. Die einzigen Lichter auf den Straßen waren Fackeln, die in weiten Abständen rußig schwelten. Nur wenige Leute waren zu sehen, und sie eilten stumm dahin. Ihre Zahl verringerte sich, je weiter die Nacht voranschritt. Auf Conan machte das Ganze einen düsteren, unwillkürlichen Eindruck: die stummen Menschen, ihre verstohlen wirkende Hast, die hohen Steinwände aus schwarzem Stein zu beiden Seiten der Straßen. Die stygische Bauweise wirkte grimmig und erdrückend.
    Außer in den oberen Teilen der Gebäude brannte kaum irgendwo Licht. Conan wußte, daß die meisten Bürger sich auf den flachen Dächern zwischen den Palmen künstlicher Gärten unter den Sternen aufhielten. Von irgendwoher erklang seltsame Musik. Hin und wieder holperte ein Bronzewagen über das Kopfsteinpflaster. In einem sah Conan flüchtig einen hochgewachsenen Edlen mit scharfgeschnittenen Zügen und Adlernase sitzen, der sich in seinen Seidenumhang gehüllt hatte. Ein goldenes Band mit erhobenem Schlangenkopf hielt sein schwarzes Haar zusammen. Ein ebenholzfarbiger Neger lenkte das Gespann rassiger, stygischer Pferde.
    Doch die übrigen Leute, die sich jetzt noch auf der Straße aufhielten, waren einfache Bürger, Sklaven, Händler, Freudenmädchen und Arbeiter, doch sie wurden weniger, je weiter er kam. Er war auf dem Weg zum Settempel, wo der gesuchte Priester am ehesten zu finden sein würde. Er glaubte, Thutothmes zu erkennen, wenn er ihn vor sich hatte, obwohl er ihn nur flüchtig in der Düsternis der messantinischen Gasse gesehen hatte. Und daß dieser Mann der Priester war, zweifelte er nicht. Nur Adepten, die bereits zu den höheren Rängen des Schwarzen Ringes gehörten, verfügten über die Macht der schwarzen Hand, die allein durch ihre Berührung den Tod austeilte. Und nur ein solcher Priester würde es wagen, sich gegen Thoth-Amon aufzulehnen, den die westliche Welt als schon fast legendäres Schreckgespenst kannte.
    Die Straße wurde weiter, und Conan bemerkte, daß er das Tempelviertel der Stadt erreicht hatte. Die gewaltigen Bauwerke hoben sich schwarz gegen den Sternenhimmel ab. Grimmig und drohend wirkten sie im Schein der wenigen flackernden Fackeln. Plötzlich hörte er einen leisen Schrei. Eine Frau auf der anderen Straßenseite ein Stück weiter vorn

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