Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
Vom Netzwerk:
von wichtiger Kunde, die südwärts kam, doch wovon, weiß keiner von uns einfachen Bürgern, und daß es gut war, daß Lord Thutothmes in aller Eile mit seiner schwarzen Galeere aufbrach. Jetzt ist er wieder hier, und niemand ahnt auch nur, was er in Argos getan hat oder welche Ladung er mitgebracht hat, nicht einmal die Besatzung seiner Galeere. Man erzählt sich, daß er sich gegen Thoth-Amon auflehnt, der als oberster aller Setpriester in Luxur herrscht, und daß Thutothmes geheime Kräfte sucht, um den Hohenpriester zu stürzen. Aber wer bin ich schon, um mir darüber überhaupt Gedanken zu erlauben? Wenn Priester sich gegenseitig befehden, kann ein einfacher Sterblicher sich nur auf den Bauch werfen und hoffen, daß weder der eine noch der andere auf ihm herumtrampelt.«
    Conan ärgerte diese kriecherische Philosophie. Er wandte sich an seine Männer. »Ich schleiche mich allein nach Khemi und suche diesen Dieb Thutothmes. Haltet diesen Mann inzwischen fest, aber krümmt ihm ja kein Haar. Bei Crom! Hört auf zu jammern. Bildet ihr euch etwa ein, wir könnten offen in den Hafen einfahren und die Stadt im Sturm nehmen? Ich muß die Sache allein schaffen!«
    Er wehrte die lautstarken Proteste ab, schlüpfte aus seiner Kleidung, zog die Sandalen und das seidene Lendentuch des Fischers an und hielt die wilde Mähne mit dem Stirnband des Mannes zusammen, doch seinen kurzen Dolch verschmähte er. Die einfachen Bürger Stygiens durften keine Schwerter tragen, und der Umhang des Fischers war nicht lang genug, um das Schwert des Cimmeriers zu verbergen. So schnallte Conan sich einen Waffengürtel mit einem Ghatanerdolch um: eine breite, schwere, leicht gekrümmte Klinge aus feinem Stahl, mit scharfer Schneide, und lang genug, um einen Gegner aufzuspießen. Das war die Waffe, die die wilden Söhne der Wüste südlich von Stygien trugen.
    Conan ließ den Fischer unter der Bewachung seiner Männer zurück und stieg in den Kahn.
    »Wartet bis zum Morgengrauen auf mich«, rief er hoch. »Wenn ich bis dahin nicht zurück bin, werdet ihr mich nicht mehr lebend wiedersehen. Dann würde ich euch raten, südwärts zu fahren und in eure Heimat zurückzukehren.«
    Wehklagend heulten die Schwarzen auf, bis er sie fluchend zur Stille gemahnte. Dann griff er nach den Rudern und ließ den kleinen Kahn schneller durch die Wellen schießen, als sein Besitzer es je vermocht hatte.
     

17. »Er hat den heiligen Sohn Sets getötet!«
    17
     
    »ER HAT DEN HEILIGEN SOHN SETS GETÖTET!«
     
     
    Khemis Hafen lag zwischen zwei weit ins Meer ragenden Landzungen. Conan ruderte um die Südspitze, wo die großen schwarzen Festungen sich wie von Menschen geschaffene Felsen erhoben, und ruderte in der Abenddämmerung in den Hafen, als es gerade noch hell genug war, daß die Wachmänner des Fischers Kahn und Umhang erkennen, nicht aber verräterische Einzelheiten sehen konnten. Ungehindert ruderte er zwischen den großen schwarzen Galeeren hindurch, die still und unbeleuchtet vor Anker lagen, zu breiten Steinstufen am Ufer. Dort band er den Kahn an einem im Stein eingelassenen Eisenring fest, neben anderen Fischerbooten. Niemand konnte es merkwürdig finden, daß ein Fischer seinen Kahn dort zurückließ. Keiner, außer anderen Fischern, hatte Verwendung dafür, und von ihnen würde keiner den anderen bestehlen.
    Niemand warf ihm mehr als einen gleichgültigen Blick zu, als er die hohe Treppe hochstieg und dabei unauffällig den Fackeln auswich, die in bestimmten Abständen über dem leicht bewegten Wasser angebracht waren. Er schien ein ganz gewöhnlicher Fischer zu sein, der an diesem Tag kein Glück gehabt hatte und mit leeren Händen von der Küste zurückkam. Hätte jemand ihn genauer beobachtet, wäre ihm vielleicht aufgefallen, daß sein Gang etwas zu geschmeidig und sicher und seine Haltung zu aufrecht und selbstbewußt für einen einfachen Fischer waren. Aber er schritt schnell dahin und hielt sich in den Schatten, und die gewöhnlichen Bürger Stygiens waren nicht aufmerksamer als die der weniger exotischen Rassen.
    Im Wuchs unterschied er sich nicht sehr von der Kriegerkaste der Stygier, deren Männer hochgewachsen und muskulös waren. Und durch seine tiefe Sonnenbräune war seine Haut fast so dunkel wie ihre. Sein schwarzes, gerade geschnittenes Haar, das des Fischers Kupferreif bändigte, erhöhte die Ähnlichkeit. Was ihn jedoch von ihnen unterschied, waren seine geschmeidigen Bewegungen, seine anders geschnittenen Züge und die blauen

Weitere Kostenlose Bücher