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Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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sie brüllend entlangstürmen. Conan fühlte sich gefangen zwischen diesen hohen, unerklimmbaren Mauern. Er wollte von hier verschwinden, selbst wenn es bedeutete, daß er in ein ihm fremdes Bauwerk eindringen mußte.
    Die schwere Bronzetür war nicht verschlossen. Lautlos ließ sie sich öffnen, und er spähte durch den Spalt. Sie führte in einen quadratischen Raum aus schwarzem Stein. In einer Nische schwelte eine Fackel. Conan huschte in den leeren Raum und schloß die Tür hinter sich.
    Seine Sandalen verursachten kein Geräusch, als er über den schwarzen Marmorboden rannte. Eine Teakholztür stand halb offen. Mit dem Dolch in der Hand schlich er hindurch und kam in eine düstere Halle, deren hohe Decke sich in der Finsternis verlor. In allen Wänden gab es Bogentüren. Ungewöhnliche Bronzelampen verliehen ihr ein gespenstisch fahles Licht. An einer Seite der Halle führte eine breite, schwarze Marmortreppe ohne Geländer zu einer im Dunkeln liegenden Galerie rings um die ganze Halle.
    Conan schauderte. Das hier war der Tempel eines grimmigen stygischen Gottes, möglicherweise sogar ein Settempel. Er war nicht leer, wie er jetzt sah. In der Mitte der gewaltigen Halle stand ein massiver schwarzer Steinaltar ohne jegliche Verzierung, und darauf hatte sich eine der heiligen Riesenschlangen zusammengeringelt. Ihre Schuppen schillerten ganz leicht in dem unheimlichen Licht. Sie rührte sich nicht. Conan erinnerte sich, daß er gehört hatte, die Priester würden sie durch irgendwelche geheimen Mittel die meiste Zeit betäubt halten. Er machte einen vorsichtigen Schritt, dann wich er abrupt zurück, doch nicht in den Raum, aus dem er gerade gekommen war, sondern in einen mit Samt verhangenen Alkoven. Von irgendwo in der Nähe waren gedämpfte Schritte zu vernehmen.
    Da trat eine hochgewachsene kräftige Gestalt in Sandalen, seidenem Lendentuch und von den Schultern wallendem Umhang durch einen der schwarzen Türbogen. Das Gesicht, ja der ganze Kopf waren unter einer monströsen Maske, einer halb tierischen, halb menschlichen Fratze, verborgen. Ein dichtes Büschel Straußenfedern wippte auf ihrem Kamm.
    Zu bestimmten Zeremonien trugen die stygischen Priester Masken. Conan hoffte, daß der Stygier ihn nicht entdecken würde, aber ein Instinkt warnte den Mann. Er war offenbar auf dem Weg zur Treppe gewesen, als er sich unerwartet umdrehte und direkt auf den verhangenen Alkoven zuschritt. Als er den Samt zur Seite zog, schoß eine Hand aus der Dunkelheit, die seinen Schrei in der Kehle erstickte und ihn in den Alkoven zog, wo ein Dolch seinem Leben ein Ende machte.
    Conan brauchte sich den nächsten Schritt nicht lange zu überlegen. Er nahm dem toten Priester die grinsende Maske ab und zog sie über seinen eigenen Kopf. Auch seines Umhangs entblößte er ihn, dafür warf er den des Fischers über die Leiche, die er ganz hinter die Samtvorhänge zog. Das Schicksal hatte ihm eine gute Verkleidung beschert. Ganz Khemi würde nach einem Blasphemisten suchen, der es gewagt hatte, sich gegen eine heilige Schlange zu wehren, aber wer würde ihn unter der Maske eines Priesters vermuten? Kühn verließ er den Alkoven und ging aufs Geratewohl zu einem der Türbogen. Doch er hatte noch keine zwölf Schritte getan, als er herumfuhr.
    Eine Gruppe Maskierter kam die Treppe herunter, gekleidet genau wie er. Er zögerte, blieb stehen und verließ sich auf seine Maske, obgleich sich darunter kalter Schweiß auf der Stirn bildete und seine Handflächen feucht wurden. Kein Wort fiel. Wie Phantome schritten die Priester an ihm vorbei, auf eine Türöffnung zu. Der Führer trug einen Ebenholzstab mit einem grinsenden Totenschädel an seinem oberen Ende. Da wußte Conan, daß sie zu einer der rituellen Prozessionen unterwegs waren, die für einen Fremden unverständlich waren, die aber eine wichtige – und oft furchterregende – Rolle im Glauben der Stygier bildeten. Der letzte Priester wandte seinen Kopf dem reglos dastehenden Cimmerier zu, als erwartete er, daß er sich der Gruppe anschließe. Es nicht zu tun, würde vermutlich sofort Verdacht erregen, nahm Conan an, also folgte er dem letzten und paßte seinen Gang den gemessenen Schritten der anderen an.
    Sie durchquerten einen langen dunklen Korridor, in dem – wie Conan voll Unbehagen bemerkte – der Totenschädel von innen heraus zu glühen schien. Eine fast tierische Panik begann ihn zu quälen, und er mußte sich sehr beherrschen, ihr nicht nachzugeben und mit dem Messer wild

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