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Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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hatte ihn ausgestoßen. Sie war eine nackte Kurtisane mit dem hohen Federkopfputz ihres Standes. An eine Hauswand gedrückt, starrte sie über die Straße, auf etwas, das Conan noch nicht sehen konnte. Bei ihrem Aufschrei waren die wenigen Leute auf der Straße wie angewurzelt stehengeblieben. Im gleichen Moment wurde Conan sich eines schleifenden Geräusches bewußt. Gleich darauf bog um die dunkle Ecke des Bauwerks, dem er sich näherte, ein furchterregender, keilförmiger Schädel, dem die schimmernden Serpentinen des gewaltigen Leibes folgten.
    Conan zuckte zusammen. Er erinnerte sich, was er gehört hatte. Schlangen waren Set, der selbst eine Schlange war, heilig. Ungeheuer wie dieses wurden in den Settempeln gehalten. Bekamen sie Hunger, durften sie auf die Straßen hinauskriechen und verschlingen, wen sie wollten. Das wurde dann als Opfer für den schuppigen Gott erachtet.
    Die Stygier in Conans Blickfeld, sowohl Männer als auch Frauen, fielen auf die Knie und erwarteten ergeben ihr Schicksal. Irgend jemanden würde die große Schlange auswählen, würde sich um ihn schlingen, ihn erdrücken und wie ein Kaninchen hinunterwürgen. Die anderen blieben am Leben. So war es der Wille der Götter.
    Aber nicht Conans. Der Python glitt auf ihn zu, vielleicht deshalb, weil er der einzige war, der noch aufrecht stand. Conan umklammerte den langen Dolch unter seinem Umhang und hoffte, das Reptil würde sich an ihm vorbeischlängeln. Aber es hielt vor ihm an und richtete sich auf. Schreckerregend sah es aus im flackernden Fackellicht. Die gespaltene Zunge schnellte vor und zurück, seine kalten Augen glitzerten grausam wie alle Schlangenaugen. Es krümmte den Hals, doch ehe es ihn vorstoßen konnte, riß Conan das Messer hervor und schlug blitzschnell zu. Die breite Klinge spaltete den keilförmigen Schädel und drang tief in den wulstigen Hals.
    Sofort zog der Cimmerier den Dolch zurück und sprang außer Reichweite des gewaltigen Leibes, der sich in Todesqualen wand und um sich peitschte. Während des Moments, in dem Conan das Reptil wie gebannt beobachtete, war der einzige Laut auf der Straße das Schlagen, und Schaben des Schlangenschwanzes auf den Pflastersteinen.
    Doch kaum hatten die entsetzten Zuschauer sich gefaßt, brüllten sie fast einstimmig los: »Blasphemist! Er hat den heiligen Sohn Sets getötet! Nieder mit ihm! Tötet ihn!«
    Steine pfiffen knapp an Conan vorbei, und die besessenen Stygier stürzten hysterisch schreiend auf ihn zu, während andere aus den Häusern ringsum von allen Seiten herbeistürmten und in das Gebrüll einstimmten. Fluchend wirbelte Conan herum und sauste in eine dunkle Gasse. Eilige Schritte folgten ihm, während er mehr nach Instinkt als den Wahrnehmungen seiner Augen dahinlief. Seine Linke fand eine Öffnung in der Wand. Er tauchte durch sie hindurch und bog in eine weitere, engere Gasse ein. Zu beiden Seiten erhoben sich steile schwarze Wände. Hoch oben war ein schmaler Streifen Sternenhimmel zu sehen. Diese gewaltigen Wände waren Tempelmauern, das wußte er. Schritte dröhnten hinter ihm und verloren sich in der Ferne. Seine Verfolger hatten den engen Zugang zu der zweiten Gasse übersehen und waren weiter geradeaus in der Dunkelheit gelaufen. Er rannte ebenfalls geradeaus in seiner Gasse und hoffte, er würde nicht noch einmal einem »Sohn Sets« begegnen.
    In der Ferne sah er ein sich bewegendes Licht, wie das eines Glühwürmchens. Er blieb stehen, drückte sich an die Wand und umklammerte seinen Dolch. Er wußte, was es war: ein sich nähernder Mann mit einer Fackel. So dicht heran war er inzwischen gekommen, daß er die dunkle Hand um die Fackel sehen konnte und das verschwommene Oval eines dunklen Gesichts. Noch ein paar Schritte, und der Mann mußte ihn zweifellos sehen. Er duckte sich sprungbereit wie ein Tiger – da hielt die Fackel an. Im ihrem Schein war kurz eine Tür zu sehen, der Fackelträger beschäftigte sich mit ihr. Dann schwang sie auf, der hochgewachsene Mann verschwand durch sie, und wieder lag die Gasse in fast absoluter Dunkelheit. Das Benehmen des Fackelträgers hatte verstohlen gewirkt. Vielleicht war er ein Priester in geheimer Mission.
    Conan tastete sich zu dieser Tür heran. Der Mann war möglicherweise nicht der einzige, der mit einer Fackel diesen Weg nahm. Kehrte er den Weg zurück, den er gekommen war, rannte er vielleicht geradewegs dem Mob in die Hände, vor dem er floh. Jeden Augenblick mochte er umkehren, die engere Gasse entdecken und

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