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Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Tamarinden wuchsen dicht an der Küste, und Palmenhaine wurden immer häufiger und dichter. Die Küstenlinie wurde unregelmäßig und zu einem lebenden Wall aus grünem Laubwerk, hinter dem sich kahle Sandhügel erhoben. Bäche und Flüsse mündeten ins Meer. Ihre Ufer waren mit den verschiedensten Pflanzenarten dicht bewachsen.
    Schließlich kamen sie an der Mündung eines breiten Stromes vorbei und sahen die mächtige schwarze Mauer und die Türme Khemis, die sich gegen den südlichen Horizont abhoben.
    Der Strom war der Styx, die wahre Grenze Stygiens. Khemi war Stygiens größter Hafen und gleichzeitig seine wichtigste Stadt. Der König hatte seine Residenz in Luxur, in Khemi herrschten die Priester. Allerdings raunte man, daß das Zentrum ihrer finsteren Religion viel weiter im Landesinneren lag, in einer geheimnisvollen, verlassenen Stadt nahe des Styxufers. Dieser Strom, dessen Quelle in den unbekannten Landen südlich von Stygien entsprang, floß tausend Meilen nordwärts, ehe er nach Westen abbog, um sich nach mehreren hundert Meilen ins Meer zu ergießen.
    Die Abenteurer stahl sich des Nachts unbeleuchtet an der Landspitze vorbei und lag, ehe der Morgen anbrach, in einer kleinen Bucht vor Anker, nur wenige Meilen südlich der Stadt. Sumpfgebiet umgab sie, eine grüne Wildnis von Mangroven, Palmen und Lianen, in der es von Krokodilen und Schlangen wimmelte. Daß man sie hier entdeckte, war sehr unwahrscheinlich. Conan kannte diese Bucht von früher. In seiner Piratenzeit hatte er sich hier mehrmals versteckt.
    Als sie fast lautlos an der Stadt vorbeiglitten, deren gewaltige schwarze Mauer sich auf den Landzungen erhob, die den Hafen wie eine Zange einschloß, sahen sie das Flackern von Fackeln und hörten das dumpfe Dröhnen von Trommeln. Viel weniger Schiffe als beispielsweise in den argossanischen Häfen lagen hier vor Anker. Der Stygier Macht und Reichtum beruhte nicht auf Schiffen und Handelsflotten. Natürlich hatten sie Kauffahrer und Kriegsgaleeren, doch von geringer Zahl, im Verhältnis zu ihrer Landmasse, und von diesen dienten mehr der Flußschifferei denn der Seefahrt.
    Die Stygier waren eine alte Rasse: dunkelhäutige, unergründliche Menschen, mächtig und erbarmungslos. Vor langer Zeit hatte ihre Herrschaft sich bis weit nördlich des Styxes erstreckt, über das Weideland Shems hinweg, in das fruchtbare Hochland, in dem jetzt Kothier, Ophiten und Argossaner lebten. Ihre Grenzen hatten an die des alten Acherons angeschlossen. Doch Acheron war gefallen, und die barbarischen Vorfahren der Hyborier waren in Wolfsfellen und gehörnten Helmen südwärts gezogen und hatten die ehemaligen Herrscher des Landes vor sich hergetrieben. Das hatten die Stygier nicht vergessen.
    Den ganzen Tag lag die Abenteurer vor Anker in der kleinen Bucht. Buntgefiederte Vögel flatterten kreischend durch die Mauer grüner Zweige und verschlungener Ranken ringsum, und Reptile mit schimmernden Schuppen glitten lautlos dahin. Gegen Sonnenuntergang stahl sich ein kleines Boot aus der Bucht und fand an der Küste, worum Conan es geschickt hatte: einen stygischen Fischer in seinem flachen Kahn.
    Sie brachten ihn an Bord der Abenteurer. Ein hochgewachsener, dunkelhäutiger, schlanker Mann war er, totenbleich aus Angst vor den Schwarzen, die an der Küste berüchtigt und gefürchtet waren. Er war nackt, von seinem Lendentuch aus Seide abgesehen – wie bei den Hyrkaniern trugen auch das einfache Volk und die Sklaven Stygiens Seide –, doch in seinem Kahn lag ein weiter Umhang, wie alle Fischer ihn gegen die nächtliche Kälte bei sich hatten.
    Angsterfüllt vor Folterqualen und Tod warf er sich vor Conan auf die Knie.
    »Steh auf, Mann, und hör zu zittern auf«, fuhr der Cimmerier ihn an, der solch unterwürfige Furcht nicht verstehen konnte. »Niemand tut dir was. Ich will nur eines von dir wissen: Ist in den letzten Tagen eine schwarze, schnittige Galeere, die von Argos zurückkam, in den Hafen von Khemi eingelaufen?«
    »Ja, mein Lord«, antwortete der Fischer. »Erst gestern im Morgengrauen kehrte der Priester Thutothmes von einer Reise in den Norden zurück. Man sagt, er sei in Messantia gewesen.«
    »Was brachte er von Messantia mit?«
    »Das, mein Lord, weiß ich nicht.«
    »Weshalb fuhr er nach Messantia?« fragte Conan weiter.
    »Mein Lord, ich bin nur ein einfacher Mann. Wie sollte ich wissen, was in den Köpfen der Setpriester vorgeht? Ich kann nur sagen, was ich gesehen habe, und was man am Hafen raunt. Man munkelt

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