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Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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die Bekanntmachung, daß König Tarascus die Waffenruhe widerrief, die der verstorbene König mit den westlichen Nachbarn geschlossen hatte, und seine Truppen sammelte, um in Aquilonien einzubrechen. Offen gab er den Grund an und verkündete laut sein Motiv, das seinen Krieg zu einem hehren Feldzug machte. Er vertrat die gute Sache Valerius, des »rechtmäßigen Thronerben«. Er würde, erläuterte er, nicht als Feind in Aquilonien einmarschieren, sondern als Freund, um das Volk von der Tyrannei eines Thronräubers, und Fremden noch dazu, zu befreien.
    Wenn es in gewissen Kreisen zu zynischem Lächeln kam und zu Bemerkungen über des Königs guten Freund Amalric, dessen gewaltiger persönlicher Reichtum in das ziemlich leere Staatssäckel floß, wurden sie in der allgemeinen Begeisterung für den beliebten Tarascus nicht beachtet. Ahnte tatsächlich ein schlauer Kopf, daß in Wirklichkeit Amalric hinter den Kulissen der wahre Herrscher von Nemedien war, so war er klug genug, seine ketzerische Meinung nicht zu äußern. Und so begann der Feldzug unter dem begeisterten Jubel der Bevölkerung.
    Der König und seine Verbündeten zogen westwärts an der Spitze von fünfzigtausend Mann: Ritter in glänzender Rüstung, mit flatternden Bannern über ihren Helmen; Pikenträger in stählernen Kappen und Schuppenpanzern; Armbrustschützen in Lederwämsern. Sie überquerten die Grenze, nahmen eine Grenzfestung und legten drei Bergdörfer in Schutt und Asche, ehe sie im Tal von Valkia, zehn Meilen westlich der Grenze auf die Streitkräfte Conans, des aquilonischen Königs, stießen: fünfundvierzigtausend Ritter, Bogenschützen und Fußsoldaten – die besten Aquiloniens. Nur die Ritter von Poitain, unter Prosperos Kommando, waren noch nicht eingetroffen, da sie einen weiten Weg von der Südwestecke des Königreichs hatten. Tarascus hatte ohne Warnung zugeschlagen. Seine Invasion war der Proklamation auf dem Fuß gefolgt, ohne eine formelle Kriegserklärung.
    Die beiden Armeen standen einander in einer breiten Talmulde gegenüber, die von zerklüfteten Felsen eingerahmt war und in deren Mitte sich ein seichter Fluß durch Rohrdickicht und Weiden wand. Die Trosse beider Heere holten Wasser aus diesem Fluß und bewarfen einander mit Beleidigungen und Steinen. Die letzten Strahlen der Sonne blitzten auf dem goldenen Banner Nemediens mit dem scharlachroten Drachen, das über dem Zelt König Tarascus' auf einer Erhöhung nahe der östlichen Schluchtwand flatterte. Aber die Schatten der westlichen Felswand fielen wie ein purpurnes Leichentuch über die Zelte und Streitkräfte der Aquilonier und auf die schwarze Standarte mit dem goldenen Löwen über König Conans Zelt.
    Die ganze Nacht brannten in der gesamten Länge des Tales Feuer, und der Wind trug das Schmettern von Trompeten, das Klirren und Rasseln von Waffen und die Werda-Rufe der Posten mit sich, die auf ihren Pferden die Ufer des Flusses abritten.
     
    In der Dunkelheit vor dem Morgengrauen rührte König Conan sich auf seinem Lager, das nur aus Seidentüchern und Fellen bestand, die auf eine Plattform gebreitet waren, und erwachte. Er richtete sich auf, griff nach seinem Schwert und brüllte.
    Sein Feldherr, Pallantides, stürmte ins Zelt. Er sah seinen König, in der Hand sein Schwert, und Schweißtropfen auf dem ungewöhnlich blassen Gesicht, auf seiner Lagerstatt sitzen.
    »Eure Majestät!« rief Pallantides erschrocken. »Ist etwas passiert?«
    »Was ist mit dem Lager?« fragte Conan. »Sind die Wachen auf ihren Posten?«
    »Fünfhundert Reiter machen ihre Runde am Fluß, Eure Majestät«, antwortete der General. »Die Nemedier trafen keine Anstalten, uns des Nachts anzugreifen. Genau wie wir warten sie offenbar auf das Morgengrauen.«
    »Bei Crom!« murmelte Conan. »Ich erwachte mit dem Gefühl, daß Unheil auf mich lauert.«
    Er blickte auf die große goldene Lampe, die ihren weichen Schein über die Samtbehänge des großen Zeltes warf. Sie waren allein, nicht einmal ein Sklave oder Page schlief auf dem teppichbedeckten Boden, aber Conans Augen funkelten, wie sie es immer in größter Gefahr taten, und das Schwert in seiner Hand schien zu zucken. Pallantides beobachtete ihn beunruhigt. Conan lauschte.
    »Hört!« zischte der König. »Habt Ihr es gehört? Ein verstohlener Schritt!«
    »Sieben Ritter bewachen Euer Zelt, Majestät«, versicherte ihm der General. »Niemand könnte sich ihm unbemerkt nähern.«
    »Es war nicht im Freien«, knurrte Conan. »Es schien hier

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