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Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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zurück.«
    »Und was ist aus dem Volk von Acheron geworden?« fragte Xaltotun. »Als ich nach Stygien floh, lag Python in Trümmern, und all die großen, purpurtürmigen Städte Acherons waren blutbesudelt, und die Barbaren trampelten über ihre Ruinen.«
    »In den Bergen leben noch kleinere Volksgruppen, die behaupten, von Acheronen abzustammen«, erwiderte Orastes. »Die übrigen starben unter der Flut meiner barbarischen Vorfahren. Sie – meine Vorfahren – hatten viel unter den Königen von Acheron erlitten.«
    Ein grimmiges Lächeln verzog des Pythoniers Lippen.
    »Ja! So mancher Barbar, sowohl Mann als auch Frau, ließ schreiend unter meinen Händen auf dem Altar sein Leben. Ich habe ihre Schädel, zu Pyramiden gehäuft, auf dem Hauptplatz von Python gesehen, wenn die Könige mit ihrer Kriegsbeute und nackten Gefangenen aus dem Westen zurückkehrten.«
    »So wurde es uns überliefert. Und als der Tag der Abrechnung kam, hatte das Schwert das Wort. So hörte Acheron auf zu sein, und das purpurtürmige Python wurde zu einer Erinnerung aus vergessenen Tagen. Doch die jüngeren Königreiche, die sich aus den Ruinen des Reiches erhoben, wurden groß. Jetzt haben wir Euch zurückgebracht, damit Ihr uns helft, über sie zu herrschen. Auch wenn sie weniger prächtig und wundersam als Acheron sind, fehlt es ihnen nicht an Macht und Reichtum, und sie sind es wert, daß man um sie kämpft. Seht!« Er rollte dann eine kunstvoll auf Velin gezeichnete Karte auf.
    Xaltotun betrachtete sie und schüttelte verblüfft den Kopf.
    »Selbst die Umrisse der Landmasse haben sich verändert. Es ist, als sähe man etwas Vertrautes verzerrt in einem Traum.«
    »Wie dem auch sei«, sagte Orastes und deutete mit dem Zeigefinger, »das hier ist Belverus, die Hauptstadt von Nemedien, in der wir uns augenblicklich befinden. Das sind die Landesgrenzen. Im Süden und Südosten liegen Ophir und Corinthien, im Osten Brythunien, im Westen Aquilonien.«
    »Es ist die Karte einer Welt, die mir fremd ist«, murmelte Xaltotun. Orastes entging der bittere Haß nicht, der in den dunklen Augen brannte.
    »Es ist eine Karte, die zu verändern Ihr uns helfen werdet«, fuhr Orastes fort. »Wir möchten als erstes Tarascus auf dem Thron von Nemedien sehen, und zwar soll das ohne Waffengewalt geschehen, auf eine Weise, die keinen Verdacht auf ihn wirft. Kein Bürgerkrieg darf unser Land schwächen, denn wir müssen alle Kräfte zur Eroberung von Aquilonien aufsparen.
    Wenn König Nimed und seine Söhne eines natürlichen Todes sterben, durch eine Seuche beispielsweise, fällt der Thron rechtmäßig Tarascus zu. Dagegen kann niemand Einspruch erheben.«
    Xaltotun nickte schweigend, und Orastes erläuterte:
    »Das nächste wird schwieriger sein. Wir können Valerius nicht ohne Krieg auf den aquilonischen Thron setzen, und Aquilonien ist ein ernstzunehmender Gegner. Sein Volk ist eine zähe, kriegerische Rasse, gehärtet durch ständigen Kampf gegen die Pikten, Zingarier und Cimmerier. Seit fünfhundert Jahren führten Nemedien und Aquilonien immer wieder Krieg gegeneinander, und jedesmal profitierte Aquilonien davon.
    Sein gegenwärtiger König ist der berühmteste Krieger aller westlichen Nationen. Er ist kein Aquilonier, sondern ein Abenteurer, der sich während eines Bürgerkriegs der Krone bemächtigte, indem er König Numedides eigenhändig auf dem Thron erwürgte. Sein Name ist Conan. Im offenen Kampf kommt keiner gegen ihn an.
    Valerius ist der rechtmäßige Thronerbe. Sein königlicher Vetter, Numedides, hat ihn ins Exil getrieben, und er ist nun schon viele Jahre seiner Heimat fern. Aber jedenfalls ist er vom Blut der alten Dynastie, und viele der Barone würden insgeheim den Sturz Conans begrüßen, der ein Nichts ist, ohne königliches, ja ohne blaues Blut überhaupt. Das Volk, andererseits, ist ihm ergeben, und auch die Edlen der äußeren Provinzen halten zu ihm. Werden seine Streitkräfte jedoch in dem Kampf, der zuvor stattfinden muß, geschlagen und Conan selbst getötet, dürfte es nicht schwierig sein, glaube ich, Valerius auf den Thron zu setzen. Ist Conan erst tot, ist auch der Kern der Regierung erledigt. Er gehört keiner Dynastie an, er ist ein Einzelgänger, ein Abenteurer.«
    »Diesen König würde ich mir gern ansehen«, murmelte Xaltotun überlegend und blickte auf einen Silberspiegel, der eines der Wandpaneele bildete. Dieser Spiegel warf keine Bilder zurück, aber Xaltotuns Miene verriet, daß er sich seines Zweckes durchaus

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