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Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Augen aufmerksam wurde. Sie waren wie blitzende schwarze Edelsteine.
    Ich stürmte auf ihn zu und schwang mein Schwert, aber ich verfehlte ihn weit – Crom weiß, wie – und zerschmetterte statt dessen die Zeltstange. Er faßte mich am Handgelenk, als ich das Gleichgewicht verlor, und seine Finger brannten wie weißglühendes Eisen. Alle Kraft verließ mich, und der Boden schien mir entgegenzukommen und wie eine Keule auf mich einzuschlagen. Dann war er verschwunden, und ich lag auf dem Teppich. Verflucht sei er! Ich kann mich nicht rühren! Ich bin gelähmt!«
    Pallantides hob des Königs Hand, und ein Schauder überlief ihn. Auf Conans Handgelenk zeichneten sich blaue Abdrücke langer schmaler Finger ab. Welche Hand vermochte so stark zuzudrücken, daß sie ihre Spuren auf diesem ungemein kräftigen Handgelenk zurücklassen konnte? Pallantides erinnerte sich an das höhnische Lachen, das er gehört hatte, als er ins Zelt zurückgerannt war. Kalter Schweiß brach ihm aus. Zweifelsohne war es nicht Conans Lachen gewesen.
    »Das ist teuflisch!« wisperte ein zitternder Junker. »Man raunt, daß die Kinder der Finsternis für Tarascus kämpfen!«
    »Schweigt!« befahl Pallantides streng.
    Die Sterne verblaßten immer mehr. Ein leichter Wind erhob sich über den Felswänden und brachte ein Schmettern wie von tausend Fanfaren mit sich. Ein krampfhaftes Zucken durchzog des Königs mächtige Gestalt, als er es vernahm. Die Adern drohten ihm aus den Schläfen zu quellen, als er sich bemühte, die unsichtbaren Fesseln zu brechen, die ihn auf dem Boden festhielten.
    »Zieht mir meine Rüstung an und bindet mich auf meinem Sattel fest«, wisperte er. »Ich werde trotz allem den Angriff anführen!«
    Pallantides schüttelte abwehrend den Kopf, und ein Junker zupfte an seinem Rock.
    »Mein Lord, wir sind verloren, wenn die Truppen erfahren, daß der König gelähmt ist.«
    »Helft mir, ihn auf sein Lager zu heben«, brummte der General.
    Die Junker gehorchten und legten den hilflosen Riesen auf die Pelze, dann breiteten sie einen seidenen Umhang über ihn.
    »Nie darf ein Wort von dem über unsere Lippen kommen, was in diesem Zelt passiert ist«, sagte Pallantides und blickte jeden Junker eindringlich an. »Das Wohl und Wehe des Königreichs hängt davon ab. Hole mir einer von euch den Offizier Valannus, den Hauptmann der pellianischen Speerkämpfer.«
    Ein Junker verbeugte sich und hastete aus dem Zelt. Pallantides blickte stumpf hinab auf den gelähmten König, während draußen Trompeten dröhnten, Trommeln donnerten und der Lärm der Truppen den neuen Morgen begrüßte.
    Nach einer Weile kehrte der Junker mit einem hochgewachsenen, kräftigen Mann zurück, von fast genauso gewaltiger Statur wie die des Königs, und wie dieser hatte er dichtes schwarzes Haar. Doch waren seine Augen grau, und auch sein Gesichtsschnitt war anders.
    »Eine seltsame Krankheit hat sich des Königs bemächtigt«, erklärte ihm Pallantides kurz. »Deshalb wird Euch eine große Ehre zuteil. Ihr werdet seine Rüstung tragen und heute an der Spitze seiner Heerscharen reiten. Niemand darf erfahren, daß es nicht der König ist, der auf seinem Pferd sitzt.«
    »Das ist eine Ehre, für die ein Mann gern bereit ist, sein Leben zu geben«, stammelte der Hauptmann überwältigt von diesem Auftrag. »Mitra, steh mir bei, daß ich das in mich gesetzte Vertrauen nicht enttäusche!«
    Der König sah mit brennenden Augen zu, die den an seinem Herzen nagenden bitteren Grimm und seine quälende Hilflosigkeit verrieten, während die Junker Valannus aus Helm, Kettenhemd und Beinschutz halfen und ihn mit Conans Rüstung aus schwarzem Schuppenpanzer und Visierhelm kleideten. Darüber zogen sie ihm einen seidenen Überrock, der auf der Brust mit dem königlichen Löwen in Gold bestickt war. Dann schnallten sie ihm den breiten Waffengürtel mit der Goldschließe um. Von ihm hing in einer Hülle aus Goldbrokat ein mächtiges Breitschwert, dessen Griff mit Edelsteinen besteckt war. Inzwischen schmetterten draußen weiter die Trompeten, das Rasseln von Waffen war lauter geworden, und ganz deutlich waren die Geräusche des sich sammelnden Feindes auf der anderen Flußseite zu hören.
    Vollbewaffnet warf Valannus sich vor Conan auf der Plattform auf ein Knie.
    »Mein Lord König, möge Mitra mir beistehen, daß ich der Rüstung, die ich heute trage, Ehre mache.«
    »Bringt mir Tarascus' Kopf, dann mache ich Euch zum Baron!«
    In seiner Anspannung und Erregung war jede Maske

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