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Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Titel: Conan-Saga 18 - Conan der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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rammte ein Beiboot und spaltete es, daß die Trümmer durch die Luft flogen. Dann reffte es das Segel und legte sich mit einer schnellen Wendung Rumpf an Rumpf mit seinem Opfer. Die Enterhaken der Piraten bohrten sich in turanische Planken, und ein Pfeilhagel schwirrte der kampfdurstigen Horde voraus, die über die Reling quoll.
    Die Turaner kämpften tapfer. Trotz des Überraschungsangriffs gelang es ihrem Kapitän, einigermaßen Kampfordnung herzustellen. Die Piraten überrannten das untere Deck und ließen keinen lebenden Feind zurück, wurden dann jedoch von einem Pfeilregen vom Heck aufgehalten, auf das die turanischen Soldaten sich hinter einem Wall spitzer Lanzen zurückgezogen hatten. Doch nur einen Augenblick kam der Angriff der Seewölfe ins Stocken, dann stürmten sie unaufhaltsam weiter, angeführt von ihrem barbarischen Kapitän in Kettenrüstung, der sich mit der Klinge, scheinbar mühelos, einen breiten Weg durch die Feinde bahnte.
    Die Turaner konnten sich gegen diese harten Kämpfer unter der Führung des wilden Cimmeriers nicht halten. Ein weitausholender Hieb mit Conans Breitschwert schlug eine Bresche in den Lanzenwall. Die kampfbesessene Horde schwärmte über das Heck und machte kurzen Prozeß mit den Hyrkaniern.
    Der Kapitän erkannte, daß er sein Schiff nur retten konnte, wenn er den Piratenführer tötete. So sprang er auf Conan zu. Ihre Klingen klirrten gegeneinander, doch der Turaner kam nicht gegen die Fechtkunst des Cimmeriers an, der auf zahllosen Schlachtfeldern Erfahrung gesammelt hatte. Die scharfe Spitze des turanischen Jataghans schor eine schwarze Strähne vom Kopf des sich duckenden Barbaren, doch schon schmetterte das schwere Breitschwert gegen die Seite des Kapitäns und drückte ihm den Brustkorb ein.
    Als die Turaner ihren Kapitän fallen sahen, verloren sie den Mut. Immer mehr ergaben sich und baten um Gnade. Ihre fortgeworfenen Waffen lagen überall herum.
    Mit grimmiger Befriedigung zog Conan den Schlußstrich. Er hatte etwa zwanzig Mann verloren, aber dafür das einzige brauchbare Schiff seines Feindes erobert. Einige der Piraten waren bereits dabei, die Rudersklaven von ihren Ketten zu befreien. Ein Freudengeschrei erschallte, als sie langverlorengeglaubte Freunde unter ihnen fanden. Andere trieben die gefangengenommenen Turaner in den Laderaum.
    Während ein Prisenkommando sich weiter damit plagte, die Galeere freizubekommen, legte das Piratenschiff ab. Seine Decks waren überfüllt, denn die Besatzung hatte sich um die befreiten und eilig bewaffneten Galeerensklaven erhöht. Es eilte geradewegs auf die größere Beute zu.
     
    In einer Schenke in Onagrul, einem geheimen Stützpunkt der Vilayetpiraten, riefen laute Stimmen nach mehr Wein. Die kühle klare Flüssigkeit ergoß sich in Artus' Becher, während die Anwesenden es kaum erwarten konnten, daß er weitererzählte. Der fast grauhaarige Schiffsmeister gönnte sich ein paar weitere tiefe Schlucke. Zufrieden wischte er sich mit dem Handrücken die Lippen, und sein Blick flog über die gespannt Wartenden.
    »Ja, Jungs, ihr hättet dabeisein sollen. Groß und ruhmvoll war der Kampf, mit dem wir das erste Schiff eroberten. Und dann stürzten wir uns auf Yezdigerds Krummsäbel. Wir müssen den Burschen wie Teufel aus der tiefsten Hölle vorgekommen sein, aber sie waren auf uns vorbereitet. Sie durchhackten die Taue unserer Enterhaken mit Säbeln und Äxten, bis unsere Schützen sie von der Reling vertrieben und wir uns an sie heranzogen, bis wir Bord an Bord lagen.
    Conan war der erste, der sie enterte. Die Turaner umzingelten ihn mit einem Klingenreigen, aber er drosch mit solcher Kraft auf sie ein, daß sie schnell zurückwichen, und das, obwohl sie wahrhaftig gut ausgebildete und kampferprobte Krieger von Yezdigerds Leibwache waren und unter den Augen ihres Königs kämpften. Eine Weile sah es gar nicht so gut für uns aus, obgleich Conan turanische Rüstungen und Helme wie morsches Holz spaltete. Unerschütterlich standen sie, und unser Sturmangriff brandete von ihnen ab wie die blutigen Wellen von den Klippen.
    Doch dann brach ein Jubelgeheul aus. Einige von uns waren zum Ruderdeck hinuntergesprungen, hatten die Aufseher getötet und die Sklaven von ihren Ketten befreit. Die Sklaven waren dann gleich hochgestürmt und hatten sich mit den Klingen der Gefallenen bewaffnet. Der Haß auf ihre Herren muß gewaltig gewesen sein. Ohne Rücksicht auf ihr Leben stürzten sie sich auf die Turaner und stießen uns, wenn wir

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