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Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Titel: Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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trieben, auch in diesem Gebiet gesehen worden seien. In dieser Nacht würden sie hier jedenfalls nicht zu kurz kommen, genau wie die Hyänen.
    Die Zingarier nannten diese trostlose Ebene das Schädelfeld. Nie zuvor war dieser Name dafür so zutreffend gewesen; nie zuvor hatte der sandige Boden hier so viel heißes Blut getrunken. Nie zuvor hatten so viele verstümmelte Männer gleichzeitig den blutigen Weg zur Hölle genommen und ihre Gebeine auf dieser öden Ebene zurückgelassen.
    Hier hatte die Finsternis die verheißungsvollen Träume Panthos, des Herzogs von Guarralid, von einem mächtigen Reich verschlungen, und Blut das Feuer seines Ehrgeizes gelöscht. Der Thron von Zingara stand leer. Seinetwegen hatte Pantho alles aufs Spiel gesetzt. Er hatte seine aus Abenteurern bestehende Streitmacht nach Argos geführt und sich zum Herrn seiner Westprovinzen gemacht. Der alte König Milo von Argos und sein erstgeborener Sohn waren im Kampf gegen ihn gefallen.
    Dann war der Herzog plötzlich mit seiner Armee tief ins sonnige Poitain vorgestoßen und hatte den Alimane überquert. Man nahm an, um sich den Rücken freizuhalten, ehe er Zingaras Hauptstadt Kordava angriff. Aber mehr als eine Annahme war es nicht, denn Pantho konnte sie weder bestätigen noch widerlegen. Ein aquilonisches Schwert hatte seine Zunge für immer zum Verstummen gebracht.
    In Tavernen im Süden raunte man bei flackerndem Kerzenschein, daß ein Dämon den großen Herzog besessen hatte. Oder daß ein Zauberer ihm den Wahnsinn geschickt hatte, damit er sich in dieses törichte Abenteuer einließ. Schließlich wußte jeder, daß die Leoparden Poitains zwischen den Pranken des mächtigen Löwen von Aquilonien kauerten. König Conan, Herrscher des größten Königreichs des Westens, hatte als Vergeltungsmaßnahme für die Grenzverletzung sofort seine eisernen Legionen gegen Pantho geschickt.
    Die Armeen waren auf den grünen Ebenen Poitains aufeinandergestoßen. Die unerschütterlichen gunderländischen Lanzer hatten den wilden Angriff der Zingarier zurückgeschlagen wie Klippen die Brandung, während die Pfeile der bossonischen Bogenschützen unter den zingaranischen Rittern aufräumten. Als Pantho seine berittenen Mannen zurückzog und zu einem zweiten Sturm sammelte, hatte Conan seine Kavallerie eingesetzt. Seine Leibgarde, die schwarzen Dragoner, hatten den Angriff angeführt. An ihrer Spitze ritt Conan höchstpersönlich: ein Krieger, so heroisch, daß Tausende von Legenden seine mächtige Gestalt wie ein Ruhmesschild schützten.
    Die Zingarier wankten, und ihre Reihen brachen. Ungeordnet flohen sie über die Marschen von Poitain zurück nach Zingara. Aber Conan war erzürnt, und sein Grimm von einer Art, der Throne zum Schwanken brachte und Fürsten erbleichen ließ. Er verfolgte sie mit seiner Reiterei über den Alimane, während seine Fußtruppen sich in Marsch setzten. Auf dem Schädelfeld, einige Meilen südlich des Alimanes, hatte er dann die mitgenommenen zingaranischen Heerscharen eingeholt und aufgerieben. Viele der Zingarier fielen, manche ergaben sich, nur wenigen glückte die Flucht. Panthos ehrgeiziger Traum war im Blut ertrunken.
     
    Auf einer Kuppe, von der aus das Schädelfeld zu überblicken war, stand ein großes Zelt. Über seinem First flatterte ein Banner: ein goldener Löwe auf schwarzem Grund, das Feldzeichen König Conans. Um den Fuß des niedrigen Hügels drängten sich die Zelte der Edlen, dessen größtes die Flagge Poitains aufwies. In ihm leerte der alte Graf Trocero von Poitain einen Becher Wein und fluchte auf die Feldschere, die seine Wunden versorgten.
    Die Armee lagerte auf der Ebene rundum. Müde Krieger schnarchten unter ihren Wolldecken, andere hockten um das niederbrennende Feuer und würfelten um die Kriegsbeute: goldeingelegte Schilde, Helme mit Federbüschen, Schwerter mit edelsteinbesteckten Griffen. Im Morgengrauen würden sie tiefer nach Zingara eindringen, um einen Strohmann auf Ferdrugos Thron zu setzen, damit die dynastischen Streitigkeiten endlich beendet würden, die den Frieden dieses Landes seit vielen Jahren gestört hatten.
    Vor des Königs Zelt hielten Schwarze Dragoner Wache und sorgten dafür, daß ihr Monarch nicht in seiner Ruhe gestört wurde. Aber für Conan gab es wenig Schlaf in dieser Nacht. Im Zelt flackerten Schmiedeeisenlaternen und warfen ihren Schein auf die müden, schlachtengezeichneten Feldherrn, die herumsaßen oder -standen. An einem mit kostbarem Elfenbein aus dem fernen

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