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Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Titel: Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Lichtes kämpfen auf unserer Seite. Und ob uns nun der Sieg beschieden ist oder nicht, ich werde Thoth-Amon in seinem eigenen Bau stellen, dann werden wir ja sehen, ob er drei Fuß aquilonischen Stahles durch seine Gedärme hinwegzaubern kann.«
    Die Trompeten schmetterten. Sie ritten den Hang hinab, um sich den Kampftruppen anzuschließen.
     
     
    5
     
    DIE TOTENSTADT
     
    Etwas Drohendes schien über Stygien zu hängen. Je tiefer die Aquilonier ins Land kamen, desto mehr spürten sie es. Etwas Unfaßbares war es, wie das höhnische Wispern des Windes, wie murmelnde Stimmen, die zu leise waren, um verstanden zu werden. Der Wind pfiff zwischen den Dünen und schüttelte die Palmwedeln. Die Soldaten hatten das unheimliche Gefühl, von unsichtbaren Augen beobachtet zu werden. Erbarmungslos brannte die Sonne durch einen dünnen Wolkenschleier, und die trockene Luft verlieh den Männern ein ständiges Durstgefühl.
    Sie kamen an einem Dorf vorbei, einer Ansammlung niedriger, lehmfarbener Katen, deren braunhäutige Bewohner beim Anblick der gerüsteten Heerscharen wimmernd über die Wüste flohen. Der Bakhr erwies sich als schmaler, seichter Flußlauf mit trägem, schlammigem Wasser, an dessen Ufer bei ihrer Annäherung Krokodile schwerfällig ins Wasser zurückglitten.
    Die Armee wandte sich nunmehr gen Süden, weiter landeinwärts, in angemessener Entfernung vom Schilf und den Dickichten am Ufer. Die Männer warfen einander besorgte Blicke zu, umklammerten ihre Talismane oder murmelten Gebete vor sich hin, ohne jedoch in ihrem schnellen Schritt zu stocken.
    Prinz Conn schaute zur Sonne hoch. Dann trabte er vorwärts zum König. »Vater, wir reiten wohl nicht direkt südwärts?«
    Conan brummte bestätigend.
    »Aber ich habe immer gehört, daß dieser Thoth-Amon in der Oase von Khajar lebt, und sie liegt westlich von hier.«
    »Deine Lehrer haben dir zumindest das Kartenlesen beigebracht«, sagte Conan beifällig. »Aber Thoth-Amon haust nicht mehr in diesem scharlachroten Schreckenspfuhl. Er hat nunmehr Nebthu zu seinem Aufenthaltsort gemacht.«
    »Nebthu?«
    »Eine Ruinenstadt im Süden. Wir werden bald dort sein. Vor Jahren ist Thoth-Amon hier in diesem Land zu Macht gekommen und wurde Fürst des Schwarzen Ringes, der weltweiten Gilde Schwarzer Magier. Ihr geheimes Hauptquartier soll in Nebthu sein, wie ich hörte. Um diese unheilige Bruderschaft besser führen zu können, ist er aus dem Westen nach Nebthu gezogen.
    Einmal hat er seinen magischen Ring der Macht verloren, und seine Feinde unter den Zauberern wollten den Rivalen beseitigen, doch gelang ihm die Flucht. Dafür aber fiel er in die Hand von Sklavenjägern und kam als Sklave nach Aquilonien.«
    »War er es, der jenen Dämon schickte, der dich getötet hätte, wäre nicht das Zeichen des Phönix in deine Klinge graviert gewesen?« { 1 }
    »Ja, allerdings. Nun, jedenfalls gewann Thoth-Amon seinen Ring wieder und kehrte nach Khajar zurück. Inzwischen war Thutothmes zum Oberhaupt des Schwarzen Ringes aufgestiegen und hatte sein Hauptquartier in Khemi aufgeschlagen. Thutothmes' Macht beruhte auf einem mächtigen Talisman, das Herz Ahrimans genannt. { 2 }
    Eine Weile war der Schwarze Ring in zwei Fraktionen gespalten: die Thutothmes und die Thoth-Amons. Doch ehe sie den Kampf um die Vorherrschaft austragen konnten, fiel Thutothmes durch die Hand von khitaischen Zauberern, die mich verfolgt hatten. Die Khitaner fanden ebenfalls den Tod, und ich brachte das Herz nach Tarantia.
    Nun, da Thoth-Amon das Oberhaupt des Schwarzen Ringes ist, bemüht er sich, alle Schwarzen Magier der Welt für seine Bruderschaft zu gewinnen. Das Orakel ließ mir ausrichten, daß er sich in Nebthu aufhält.«
    Conn nickte nachdenklich. Graf Trocero, der aufmerksam zugehört hatte, fragte:
    »Ist diese Stadt gut bewacht?«
    Conan zuckte die Schultern. »Das weiß Mitra! Als ich zum letztenmal davon hörte, versicherte man mir, daß sie verlassen sei und immer mehr zerfalle. Möglicherweise haben die Zauberer sie neu aufgebaut und die Mauern instandgesetzt. Doch selbst wenn das der Fall ist, bin ich sicher, daß wir sie mit unseren zehntausend Mannen stürmen können.«
    »Genau das werden wir wahrscheinlich tun«, erklang die schrille Stimme des Druiden, dessen Maultierwagen dicht hinter ihnen herrumpelte.
    Trocero drehte sich im Sattel zu dem kleinen Mann um, der wie üblich betrunken zu sein schien. Der Graf zwang sich zu einem höflichen Lächeln und murmelte:
    »Es mag mich nicht,

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