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Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Titel: Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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dieses leere, verfluchte Land.«
    Conan schwieg, und so ritten sie stumm weiter.
     
    Die Sonne stand schon tief am Himmel, als die Kundschafter zurückkamen und meldeten, daß Nebthu eine Totenstadt war.
    Bald sahen sie die Ruinenstadt vor sich. Die dicken Mauern, die einst die Stadt geschützt hatten, waren eingefallen, nur die beiden Torpfeiler standen noch aufrecht. Sie waren mit gräßlichen Reliefs von grinsenden Ungeheuern verziert.
    Von ein paar Vögeln abgesehen, die bei ihrer Annäherung hochflatterten und davonflogen, war nichts Lebendes zu sehen. Kein Rauch stieg von Koch- oder Lagerfeuern auf. Dächer waren eingestürzt und die Häuser nur noch Trümmer zerbröckelnder Lehmziegel.
    Conans Rappe scheute vor einem kugelförmigen weißen Stein mitten auf dem Weg. Als des Hengstes Huf ihn streifte, rollte er davon und drehte sich. Da sahen sie die gähnenden Augenhöhlen. Der Totenschädel war ein würdiges Wahrzeichen Nebthus, der toten Stadt. Nichts rührte sich hier, außer Skorpione, Schlangen und vielleicht die Geister toter stygischer Könige, die hier bestattet worden waren.
    »Was jetzt?« fragte der Graf von Poitain.
    »Wir schlagen hier unser Lager auf und holen uns Wasser aus dem Bakhr«, antwortete Conan. »Dann sehen wir weiter.«
    Wie in stummem Hohn grinste der Totenschädel zu ihnen empor.
     
     
    6
     
    DIE UNHEIMLICHE STATUE
     
    Außerhalb der eingefallenen Mauer der Ruinenstadt schlugen sie ihr Lager auf, denn Conan wußte, daß seine Soldaten auf den sandverwehten Straßen und den mit Trümmerstücken bestreuten Plätzen der alten stygischen Stadt nicht ruhig schlafen würden. Von alten Ruinen ging oft eine magische Aura aus und von stygischen ganz besonders.
    Während ein Trupp fedriges Ried vom Bakhrufer als Pferdefutter holte, sahen sich Kundschafter in der Wüste rings um die Stadtmauer von Nebthu um. Bald schon kehrten sie zurück und meldeten, daß sich nichts zwischen den Dünen regte, wohl aber seien sie auf etwas in der Wüste gestoßen, nämlich auf ein gigantisches Götzenbild oder Monument. Als der Nachmittag sich seinem Ende zuneigte und die Kochfeuer im Lager angezündet wurden, ritt Conan mit einem kleinen Trupp aus, um sich das Monument selbst anzusehen. Und wieder scheute sein Rappe. Er rollte die Augen und legte die Ohren zurück, als sie sich dem steinernen Ungeheuer näherten.
    »Crom, Mitra und Varuna!« fluchte der Cimmerier, als sich der steinerne Titan vor ihnen vom leuchtenden Rot der untergehenden Sonne abhob. Auch Trocero stieß eine Verwünschung hervor, während der Weiße Druide Nuadens, Danu und Epona um Hilfe anrief und zur Stärkung hastig einen tiefen Schluck aus seinem Weinbeutel nahm.
    Die Statue kauerte mitten in der Wüste wie ein unheimliches Urtier. Sie war aus glattem, glänzendem Stein, wie Gagat oder Basalt, gehauen. Ihre Form war sphinxähnlich, doch ihr Kopf war weder der eines Löwen noch eines Menschen, sondern der eines unbekannten Raubtiers mit länglichem Schädel, runden Ohren und kräftigem Kinn. In ihrer Haltung glich sie einem liegenden Hund oder Schakal.
    »Ich hatte gedacht, die Schwarzen Magier dieses verfluchten Landes beteten alle Set an, die Alte Schlange.« Graf Trocero schüttelte schaudernd den Kopf. »Welche Ausgeburt der Hölle stellt diese Statue dar?«
    Diviatix rieb sich die Augen. »Bei den Hörnern Cernunnos, es ist die Ghulhyäne des Chaos! Ich hätte nie gedacht, sie jemals von Menschenhänden abgebildet zu sehen!«
    Als Conan sie sich in der zunehmenden Dunkelheit näher ansah, erkannte er, daß der Bildhauer dieser Hyänensphinx sie erschreckend lebensecht geschaffen hatte. Die in Fleischfalten hängende Schnauze war gefletscht und offenbarte gefährliche Fänge. Es sah aus, als beabsichtigte sie, jeden Augenblick hochzuspringen und sich geifernd auf die neugierigen Menschen zu stürzen. Conans Nackenhaare stellten sich auf, und ein kalter Hauch schlimmer Vorahnung ließ ihn frösteln.
    »Weg von hier«, knurrte er, »sonst wird dieses schwarze Ungeheuer uns im Schlaf erscheinen!«
     
    Das Glühen des Abendrots erlosch allmählich, und es dauerte nicht lange, bis Sterne ohne Zahl am Himmel funkelten.
    Eine Zeltstadt war in der Wüste vor Nebthu aus dem Boden geschossen. Feuer loderten und warfen ihren freundlichen Schein über den Sand. Die müden Soldaten aßen ihre Rationen und versuchten, in ihre Decken gehüllt, Schlaf zu finden. Die Posten, von doppelter Zahl als üblich, zogen ihre Runden. Die Wüstennacht

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