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Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Titel: Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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erteilte und seine Truppen zu Tapferkeit aufforderte und zur Vernichtung der schmutzigen fremden Anbeter unreiner Götter. Seine barsche, kehlige Stimme drang klar durch die zunehmende Morgendämmerung.
    Conan lauschte durch die Tür. »Es ist hinter uns her!« erklärte er, als der Boden unter dem Trampeln des hyänenköpfigen Ungeheuers erbebte. Dann blickte er in die Richtung, aus der die Stimme des Generals erschallte. »Thoth-Amon muß die ganze verdammte stygische Armee hierhergerufen haben. Wenn wir zum Lager zurücklaufen und sie entdecken uns, ist es unser Ende.«
    Die Vibrationen wurden stärker. Von der für Conans Gruppe nicht sichtbaren Streitmacht hinter der Schwarzen Sphinx erschallten Hornklänge und das Dröhnen von Trommeln. Die Stygier hatten sich in Marsch gesetzt.
    »Folgt mir«, murmelte Conan. Er stieß die Fackel, die nur noch schwelte, in den Sand, um sie ganz auszulöschen.
    Dann führte der König seine Begleiter den Weg zwischen den Vorderbeinen der Statue entlang. Hinter ihnen erschien in der Brustöffnung der Sphinx eine geifernde und um sich spähende Alptraumgestalt, so groß wie ein halbes Hundert Löwen zusammengenommen. Schnüffelnd sog sie die frische Luft des Morgengrauens ein.
    Conan, der einen Blick über die Schulter geworfen hatte, trieb seine Begleiter an und raste mit ihnen los. »Schnell, dort hinüber zwischen die zwei Dünen. Vielleicht entdeckt die Bestie uns da nicht.«
    Sie verkrochen sich zwischen den zwei dicht beisammenliegenden Dünen und wagten kaum zu atmen. Das Monstrum stampfte ihrer Spur nach, gerade als die Stygier mit Trompetengeschmetter und Trommelwirbel um die Statue bogen und am linken Bein der Sphinx vorbeikamen. Sie ritten bereits parallel zu der Bestie, höchstens ein Dutzend Fuß entfernt, als sie darauf aufmerksam wurden.
    Erst stieß ein Stygier einen Schrei aus, dann ein zweiter, und schließlich brüllten alle vor Verblüffung und Entsetzen auf. Sehnen sirrten, und Pfeile und Wurfspeere hagelten auf das Ungeheuer ein. Bei der kolossalen Größe des Untiers waren die Treffer nicht mehr als harmlose Nadelstiche, aber die Geschosse blieben zum Teil in seiner dicken Haut stecken und reizten es zur Weißglut.
    Schwerfällig drehte es sich den Truppen zu und kurz türmte es sich über sie wie ein lebendes Junges des Steinungeheuers, das sein Ebenbild war. Und dann war es zwischen ihnen! Die gewaltigen Pranken fegten über den Boden und schleuderten die Truppen mitsamt Reittieren durch die Luft, daß sie auf dem Sand zerschmetterten, während es Fuß vor Fuß setzte, die Toten und Verwundeten zermalmte, und immer wieder den Kopf senkte, um nach einem noch Zappelnden zu schnappen und ihn zu verschlingen. Die grauenvollen Schreckens- und Schmerzensschreie, die die Luft erfüllten, beachtete es nicht.
    Den Stygiern mangelte es nicht an Mut. So erschrocken er auch war, befahl ihr General einen verzweifelten Angriff. Doch das Ungeheuer fegte die Anstürmenden durch die Luft oder schnappte nach ihnen, sobald sie in seiner Reichweite waren. Schließlich übermannte Panik die Stygier. Sie trampelten übereinander in ihrer Hast, sich der Bestie durch Flucht zu entziehen. Die meisten waren von ihren verstörten Reittieren abgeworfen worden und mußten sich zu Fuß durch den Sand kämpfen. Ihnen folgte die schwarze Bestie mit mahlenden Kiefern und alleszertrampelnden Pratzen – und tötete – tötete – tötete ...
     
    Als die goldene Scheibe der Sonne jenseits des Bakhrs über der Wüste aufging, kehrte das Ungeheuer von dem Gemetzel zurück. Eilig waren seine Schritte, es zitterte unter den feindseligen Strahlen der Sonne und zwängte sich hastig durch die riesige Tür in der Brust der Sphinx. Dann war es verschwunden, und die Steintür knallte hinter ihm zu.
    Aus der Ferne hatten Conan und seine Begleiter dem Ungeheuer nachgeblickt, bis die Sphinx es wieder aufgenommen hatte. Jetzt konnten sie endlich zum Lager zurückkehren. Die Aquilonier, die dort todesmutig ihre Stellungen bezogen hatten, konnten ihre Rettung kaum glauben.
    Ein Teil des Marschgepäcks war in den Zelten verbrannt. Ein paar Soldaten waren von Pfeilen tödlich getroffen worden, viele mehr jedoch glücklicherweise nur verwundet, denn die leichten Pfeile der Stygier waren mehr zum Verkrüppeln, denn zum Töten bestimmt. Überall im Lager versorgten Feldschere die Verwundeten.
    Conan und Pallantides veranlaßten die Wiederbeschaffung der durchgegangenen Pferde. Die paar Tiere, die in

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