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Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Titel: Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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knurrte er. »Als ob das etwas Neues wäre, Graf! Die ganzen letzten zehn Tage hat es geregnet, daß ich schon fast aufgegeben habe, mein Rüstzeug vor Rost zu bewahren. Wie lange wird der König uns noch weiter hetzen?«
    Trocero zuckte mit freudlosem Grinsen die Schultern. »Ihr kennt Conan – vermutlich, bis es dunkel ist, daß eine Eule sich nicht mehr zurechtfände. Paßt auf! Eine Schlange!« warnte er, als sein Grauer scheute.
    Pallantides riß am Zügel, als eine gesprenkelte graue Sumpfotter, so dick wie ein Männerschenkel, durchs Gras glitt und verschwand.
    »Ich hab' genug von diesem Moor!« schnaubte der General. »Auch wenn es seltsam scheint, ich wünschte, dieser spindelbeinige Trunkenbold von einem Druiden wäre noch bei uns. Vielleicht könnte er uns durch die Luft nach Altzembabwei zaubern. Alles wäre besser, als durch diesen Schlamm schlurfen zu müssen. Fast die Hälfte unserer Pferde und Kamele sind eingegangen oder siechen dahin, und jeder zweite unserer Leute leidet unter Sumpffieber. Wie, bei den neunundvierzig Höllen, Conan erwartet, daß wir die Verbotene Stadt in kampffähiger Verfassung erreichen, geht über meinen Verstand.«
    Wieder zuckte Trocero die Schultern. Seit mehr als einem Monat trieb König Conan die aquilonischen Streitkräfte an, immer entlang dem Lauf des Styx zu seinen unbekannten Quellen. Der Grenze von Oststygien waren sie gefolgt, wo das schmale Band üppigen Grüns zu beiden Seiten vom goldenen Sand der östlichen Wüste begleitet wurde. Dann hatte der Fluß eine Biegung nach Süden beschrieben, und sie hatten ausgedörrtes Niemandsland überquert, wo kaum Menschen lebten und sie außer einzelnen Angehörigen der ostshemitischen Nomadenclans mit ihren Kamelen und Schafen niemandem begegnet waren.
    Die Armee hatte schließlich stygisches Gebiet verlassen und war entlang der Grenze zwischen den Königreichen Keshan und Punt weiter südwärts gezogen. Die Wüste war welligen, grasigen Savannen gewichen, mit vereinzelten Dschungeln in Tälern und an Flüssen. In Südpunt hatte der Styx sich verästelt und breite zähflüssige Moore gebildet, die sie mehrere Tage hatten umgehen müssen. Jetzt näherten sie sich der Grenze zum geheimnisumwitterten Zembabwei.
    Ja, es hatte wahrhaftig viele Male gegeben, da auch Trocero sich gewünscht hatte, der Weiße Druide wäre noch bei ihnen. Zwar hatte der hochzivilisierte Graf von Poitain wenig Vertrauen zu magischem Mummenschanz, aber bei dem Druiden war es doch etwas anderes. In der Wüste Stygiens hatte der trinkfreudige kleine Druide gezeigt, was in ihm steckte, und sie vor der Schwarzen Magie der Zauberer des Schwarzen Ringes gerettet. Natürlich hatte der Graf gehofft, daß Conan – nachdem der Schwarze Ring zerschlagen und Thoth-Amon ins dschungelumsäumte Zembabwei geflohen war – nach Tarantia zurückkehren würde.
    Aber nein! Conan war diesmal entschlossen, den stygischen Zauberer zu stellen, und wenn er ihm bis ans Ende der Erde folgen müßte, um die übernatürliche Bedrohung durch ihn ein für allemal aus der Welt zu schaffen. Mit der Hilfe des uralten Talismans, Herz Ahrimans genannt, hatte der Weiße Druide ihnen bei Nebthu unschätzbare Dienste geleistet. Aber Trocero wußte, weshalb Conan Diviatix in den Westen zurückkehren lassen hatte.
    Dekanawatha, der Hochkönig oder Kriegslord der wilden Pikten, war im Kampf gefallen. Sein Nachfolger, Sagoyaga, steckte voll blutdürstiger Ambitionen. Er beabsichtigte, alle Piktenstämme zu vereinen und ihre Nachbarn, die Ligureaner, dazu, um die westlichen Provinzen Aquiloniens zu erobern. Nur der Einfluß des Weißen Druiden würde groß genug sein, den Piktenhäuptling von einem Angriff abzuhalten, während der König von Aquilonien anderswo beschäftigt war.
    Also hatte Diviatix sich von den aquilonischen Truppen getrennt, als diese sich an der Nordgrenze Stygiens zu ihrem Blitzmarsch in den fernen Süden neu formierten. Er hatte das Herz Ahrimans mitgenommen, da es zu seiner Sicherheit ins große Mitraeum in Tarantia zurückgebracht werden mußte. Conan, der ja kein Zauberer war, hätte es ohnedies nicht nutzvoll einsetzen können.
    Ehe Diviatix die Truppen verließ, hatte er durch seine übernatürlichen Kräfte den Zufluchtsort aufgespürt, zu dem Thoth-Amon geflohen war. Des Stygiers nördliche Verbündete, die Weiße Hand von Hyperborea, war vor einem Jahr in Pohiola von den Aquiloniern vernichtet worden. Der Scharlachrote Kreis, seine Verbündeten im Fernen Osten,

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