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Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Titel: Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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hatte sich nach dem Tod ihres Oberhaupts, Pra-Eun, des Gottkönigs des sagenhaften Angkhors, aufgelöst.
    Infolgedessen war Thoth-Amon keine andere Zuflucht geblieben als die Verbotene Stadt von Zembabwei. Dort herrschte sein letzter Verbündeter, Nenaunir, der oberste Zauberpriester Damballahs, über drei Millionen schwarze Barbaren. Zu ihm war Thoth-Amon nach dem Debakel unter der Ruinenstadt von Nebthu geflohen. Und Conan war fest entschlossen, ihm dorthin zu folgen.
     
     
    2
     
    DAS GEFLÜGELTE GRAUEN
     
    Troceros Vorhersage war wahr geworden: Der König von Aquilonien hatte erst anhalten lassen, als die Dunkelheit das Weiterkommen unmöglich machte. Der schnelle Einbruch der Tropennacht hatte sie überrascht, als sie sich einen Weg durch das monströse Gras der schier endlosen Ebene bahnten. Glücklicherweise gestattete ihnen ein niedriger Hügel in der Nähe, oberhalb der fesselhohen Wasserschicht zu lagern.
    Kochfeuer schimmerten durch die Finsternis. Erschöpfte Soldaten schlugen fluchend nach summenden Insekten, striegelten ihre mitgenommenen Reittiere und versuchten ihre sich allmählich auflösenden Stiefeln zu trocknen. Posten zogen ihre Runden um den Hügel. Fast jeder bemühte sich, Waffen und Rüstung zu säubern, um zu verhindern, daß der unvermeidliche Rost sich festsetzte.
    Auf der Hügelkuppe war das schwarze Zelt des Königs aufgeschlagen. Die Standarte hing in der dampfenden, reglosen Luft schlaff von ihrer Stange.
    Im Zelt hatte Conan den Oberkörper entblößt und wusch sich mit heißem Wasser aus einer Bronzeschüssel Schmutz und Schweiß ab, und Wassertropfen glitzerten auf seinen mächtigen Muskeln.
    Obgleich der König von Aquilonien den Sechzigern nahe war, hatten die Jahre und das zivilisierte Hofleben seinen kräftigen Körper nicht geschwächt. Die Zeit hatte lediglich die dicke, geradegeschnittene Mähne schwarzen Haares und den schweren Schnurrbart, der wie Stierhörner von der Oberlippe ragte, mit Fäden feinen Graus durchzogen. Das eckige, grobgeschnittene Gesicht wirkte ein wenig kantiger, der Hals vielleicht ein bißchen hagerer. Und die mit Narben von unzähligen Schlachten durchzogene Haut war ledriger und mit vereinzelten kleinen Runzeln gezeichnet. Doch die mächtigen Muskeln waren kräftig wie eh und je, und der Bauch war glatt und fest. Conan trocknete sich ab, während seine Pagen ein Tablett mit gegrilltem Fleisch und hartem Schwarzbrot für ihn und seinen Sohn auf einen Klapptisch stellten.
    Der Bier- und Weinvorrat der marschierenden Armee war zu Neige gegangen, und so waren alle, einschließlich der König, gezwungen, den Durst mit schlammigem Wasser zu stillen. Conan bestand darauf, daß es abgekocht wurde, ehe jemand auch nur einen Schluck davon nahm. Der greise Philosoph, Alcemides, hatte ihm einmal gesagt, daß es dadurch weniger wahrscheinlich war, daß man davon krank wurde. Conan hatte es ausprobiert, als gut befunden und es seiner Armee befohlen. Allerdings gab diese Anordnung zu heimlichem Brummeln Anlaß, und so mancher Ritter tupfte sich vielsagend auf die Stirn.
    Gähnend warf sich Conan einen Umhang über und schickte die Pagen aus dem Zelt, ehe er sich an den Tisch setzte, um sich das einfache Abendessen schmecken zu lassen. Die anstrengenden Tage, während derer sie sich durch den glühendheißen Wüstensand quälen, sich einen Weg durch Dschungelgebiet bahnen und schließlich durch die endlose, wasserüberflutete und grasüberwucherte Ebene hatten schleppen müssen, waren auch an ihm nicht spurlos vorübergegangen, obgleich sie ihn weniger ermüdet hatten als die meisten unter seinem Kommando. Doch obgleich er körperlich erschöpft war, ließ ihm der ununterdrückbare Drang, endlich mit seinem Erzfeind Schluß zu machen, keine Ruhe.
    Außerdem hatten die Dekaden des abenteuerlichen Lebens, da er voll Tatendrang durch Dutzende von Königreichen gewandert und Vagabund, Dieb, Pirat und Söldner gewesen war, ihn an ständige Abwechslung gewöhnt, und gerade sie hatte ihm in den vergangenen Jahren gefehlt. Deshalb konnte Müdigkeit seine Freude an dem langen Marsch durch Gegenden, die er bisher nicht gekannt hatte, nicht schmälern, um so weniger, als er ihn zu einer Gegenüberstellung mit seinem lebenslangen Feind führen würde.
    Die Zeltklappe wurde zur Seite gezogen, und ein Junge trat ein. Conan winkte ihm zu, sich zu ihm zu setzen. »Was ist mit den Reittieren?« erkundigte er sich kurz.
    »Ich habe sie gestriegelt, Vater. Aber dein Dromedar hat

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