Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 21 - Conan der Barbar

Conan-Saga 21 - Conan der Barbar

Titel: Conan-Saga 21 - Conan der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lin Carter
Vom Netzwerk:
jungen Barbaren.
    »Ich bin Conan, ein Cimmerier, von Beruf Kämpfer, und Dieb nur der Not gehorchend. Das ist Subotai, ein Hyrkanier ...«
    »Ein Dieb, sowohl von Beruf als auch aus freien Stücken«, warf sein Gefährte stolz ein. »Wir wollen die Schlangenanbeter ein wenig ihres Reichtums erleichtern.«
    Das Mädchen lachte, daß ihre Zähne durch die Dunkelheit blitzten. »Ihr seid Narren, die dem sicheren Tod entgegensehen. Ihr habt ja nicht einmal ein Seil! Wie gedenkt ihr auf den Turm zu klettern? Oder beabsichtigt ihr euch von einem Drachen tragen zu lassen? In den unteren Stockwerken gibt es keine Fenster, wie ihr ja bemerkt haben dürftet.«
    »Ich habe meine Mittel«, erwiderte Subotai. »Allerdings ist mein Freund weniger gut vorbereitet. Und wer, meine Schöne, bist du?«
    »Valeria«, antwortete sie knapp.
    Subotai holte tief Luft. »Nicht die Valeria?«
    Als das Mädchen nickte, warf Conan seinem Freund einen fragenden Blick zu.
    »Sie ist ein sehr berühmte Lady, Conan. Die Königin der Diebe, sozusagen. Wo hast du deine Leute, Valeria? Du hast doch nicht etwa vor, dich allein in den Turm der Schlange zu wagen?«
    Das Mädchen hob die Schultern. »Sie sind ohne Ausnahme Narren und Feiglinge. Einige fürchten sich, von den Schlangen gebissen zu werden, andere haben Angst vor dem Dämon Set, und alle scheuen den, den man Doom nennt.«
    Bei der Erwähnung dieses Namens zuckte Conan unwillkürlich zusammen. Der scharfäugigen Valeria entging es nicht.
    »Ich sehe, du fürchtest diesen Namen nicht, Cimmerier, aber er bedeutet dir etwas Bestimmtes. Jene im Turm beten seltsame Götter an. Gehörst du zu ihnen?«
    »Es sind nicht meine Götter, Mädchen«, knurrte Conan.
    Wieder hob sie die Schultern und wandte ihren Blick dem Turm zu. »Das Grauen lauert hinter diesen dunklen Mauern«, murmelte sie.
    »Doch birgt der Turm auch großen Reichtum«, gab Subotai zu bedenken.
    Valeria lächelte. »Dann wirst du ihn als erster erklimmen, kleiner Mann.«
     
    Doch schließlich war es Conan, der den Turm der Schwarzen Schlange zuerst hochkletterte. Er mußte den Greifhaken dreimal werfen, ehe er am oberen Rand des Turms wirklich fest hielt. Conan probierte die dünne Seidenschnur aus und stellte erstaunt fest, daß sie wahrhaftig sein Gewicht trug. Subotai achtete nicht auf seine Vorbereitungen, er war damit beschäftigt, krallenähnliche Stahlhaken an seinen Stiefeln zu befestigen und ein Paar Bronzehaken um Handgelenke und Unterarme. Dann stieß er die spitzen Haken in den Mörtel der Steinfugen.
    »Ich habe kein Vertrauen zu Seilen«, sagte er. »Deshalb klettere ich auf meine eigene Weise.«
    »Tu, was du für richtig hältst.« Conan zuckte die Achseln.
    »Redet doch nicht so viel!« rügte Valeria. »Die Reichtümer der halben Welt warten auf uns, und ihr vergeudet die Zeit mit nutzlosem Geschwätz.«
    Schweigend begann Conan hochzuklettern. Valeria folgte ihm dichtauf. Sie erklomm die Wand scheinbar mühelos. Lachend blickte sie über die Schulter auf den sich abplagenden Hyrkanier und sagte: »Du läßt dir ja ganz schön Zeit.«
    »Ich komme, so schnell es geht«, keuchte Subotai. Sein Köcher und die Bogenhülle hoben sich wie ein Höcker von seinem Rücken. Vor sich hinbrummelnd fügte er hinzu: »Dieses Weib klettert wie eine Katze und faucht auch wie eine.«
    Die Dunkelheit unter den Kletternden vertiefte sich, aber sie blickten selten hinab. Über ihnen lösten die Wolken sich auf, als ein frischer Wind aus dem Osten wehte. Der Mond starrte wie ein Zyklop mit großem weißen Auge auf sie herab, als wolle er sie der ganzen Welt zeigen. Conan fluchte unterdrückt und blickte auf die schlafende Stadt, die ihre Lichter aus den Fenstern und den Feuern der Bettler wie eine Halskette aus Gold, Topasen und schimmernden Perlen trug. Er befand sich nun etwa so hoch über den menschenleeren Prunkstraßen wie die Wächter der königlichen Wachttürme. Der Gedanke behagte ihm nicht, er beeilte sich weiterzukommen.
    Bald erreichte er ein schmales Fenster, durch das pulsierendes Licht schien. Aus dem Innern vernahm er seltsame mißtönende Musik und gedämpften Trommelschlag. An sein Ohr drangen, schwach nur, zischende Stimmen, die dem Flüstern von Menschen gar nicht ähnelten, und gleichzeitig stieg ihm eklig süßer Räuchergeruch in die Nase. Plötzlich war ein riesiger Schädel in der Fensteröffnung zu sehen. Kalte Augen mit Schlitzpupillen starrten Conan entgegen, während eine gespaltene Zunge

Weitere Kostenlose Bücher