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Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Titel: Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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gefiel es dem Cimmerier nicht, den Mann in den Tod zu schicken.
    »Conan!« rief Hordo über die Schulter. »Worauf wartest du? Komm, ehe uns jemand verschwinden sieht!« Der Bärtige galoppierte weiter, dicht hinter seiner rothaarigen Führerin her.
    Zögernd folgte Conan ihnen. Während sie die Schlucht entlangritten, die kaum mehr als ein steilwandiger breiter Spalt war, schien das Kampfgetümmel hinter ihnen herzuschallen.
    Lange Zeit, nachdem der Schlachtenlärm verstummt war, ritten sie schweigend dahin. Die Schlucht öffnete sich zu einem breiten Tal, das sich allmählich zum Osten zurückschlängelte. Conan und Karela hingen ihren düsteren Gedanken nach, und Hordo blickte stirnrunzelnd von einem zum anderen, bis er schließlich mit erzwungener Fröhlichkeit sagte:
    »Du hast eine geschickte Zunge, Conan. So, wie du es mit unschuldigem Blick und offener Miene sagtest, hätte ich fast selbst geglaubt, daß ich Claudo heiße.«
    »Ein Dieb muß eine gewandte Zunge haben«, brummte Conan. »Ein Bandit ebenfalls. Und da wir davon sprechen, was ist eigentlich aus dieser Schlange Aberius geworden? Ich habe ihn nicht mehr gesehen, seit wir uns den Kezankiern näherten.«
    Mit einem heimlichen besorgten Blick auf Karela, deren Gesicht finsterer war als eine Sturmwolke am Horizont, zwang Hordo sich zu einem Lachen. »Wie stießen weit unten auf dem Pfad auf den Feigling. Er behauptete, er bewache ihn, um uns den Rückweg freizuhalten.«
    Conan knurrte tief in der Kehle. »Du hättest der Memme die Kehle durchschneiden sollen.«
    »Nein, dazu ist er von zu großem Nutzen für uns. Ich habe ihn ausgeschickt, den Rest unseres Trupps zu suchen und dafür zu sorgen, daß die Burschen einstweilen schon ein Lager aufschlagen. Wenn ich wüßte, wie diese Schluchten verlaufen, wären wir bald bei ihnen.«
    »Das ist mein Trupp, Conan!« fauchte Karela plötzlich. »Ich erteile hier die Befehle! Ich, die Rote Falkin!«
    »Nun, wenn du meinst, daß Aberius für seine Feigheit nicht bezahlen soll, wirst du schon deinen Grund haben«, sagte Conan mürrisch. »Doch deshalb ändere ich meine Meinung über ihn nicht.«
    Sie versuchte, ihren Rapphengst herumzureißen, um sich ihm gegenüberzustellen, aber durch den einzelnen Zügel sah das Tier sich zu nicht mehr als einem tänzelnden Schritt zur Seite veranlaßt. Von der Rothaarigen kam ein Laut, den Conan bei jeder Frau als unterdrücktes Schluchzen aus Hilflosigkeit ausgelegt hätte, doch bei ihr wäre das doch zu unwahrscheinlich.
    »Du – du Tor von einem Barbaren!« schrie sie schließlich. »Welches Recht hattest du, mich – mich! – fort, in Sicherheit zu schicken! Meinen Zügel diesem einäugigen Narren zu geben! Mein Pferd zu schlagen, als wäre ich irgendeine wertvolle Sklavin, die unbedingt vor jeder Gefahr bewahrt werden muß!«
    »Deshalb bist du wütend?« Conan starrte sie ungläubig an. »Mit nur einem Zügel warst du sicheres Fressen für die Kezankier.«
    »Du hast diese Entscheidung getroffen, und dazu hattest du kein Recht! Ich entscheide, wann und wo ich kämpfe und welcher Gefahr ich mich aussetze. Ich, sonst niemand!«
    »Es gibt bestimmt niemanden, der so undankbar für seine Lebensrettung ist wie du«, brummte Conan.
    Karela schüttelte die Faust gegen ihn, und ihre Stimme erhob sich zu einem wütenden Heulen. »Du brauchst mir nicht das Leben zu retten! Ich will nicht, daß du mein Leben rettest! Du am wenigsten von allen Männern! Schwöre mir, daß du nie wieder versuchen wirst, mir Leben oder Freiheit zu retten! Schwör es, Cimmerier!«
    »Ich schwöre es!« antwortete er hitzig. »Bei Crom, ich schwöre es!«
    Karela nickte und trieb ihr Pferd mit heftigen Fersenstößen und Ziehen an dem einen Zügel weiter. Das kahle braune Gestein des Engpasses mit vereinzelten Schichten in verschwommenen Farben paßte in seiner Düsternis gut zu Conans Stimmung. Hordo fiel ein wenig zurück, um neben ihm zu reiten.
    »Anfangs mochte ich dich nicht, Conan«, gestand der Einäugige so leise, daß Karela es nicht hören konnte. »Jetzt mag ich dich sehr, trotzdem bitte ich dich: Verlaß uns.«
    Conan blickte ihn säuerlich an. »Wenn es ums Verlassen geht, dann liegt es bei euch, bei ihr und dem Rest ihrer Bande. Ich bin schließlich hinter etwas her, oder hast du das vergessen?«
    »Sie wird nicht umkehren oder abbiegen, gleichgültig, ob sich ihr Kezankier, Soldaten oder selbst Dämonen in den Weg stellen. Das ist das Problem, oder vielmehr, was daraus erwächst.

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