Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare
immer wieder einen Blick über die Schulter. Durch die Windungen des Pfades konnte er zwar nicht viel sehen, aber das, was er sah, verriet ihm, daß die Kezankier schneller aufgesessen waren, als er gedacht hatte. Der vorderste Reiter, ein stämmiger Mann mit geteiltem und wie Widderhörner gezwirbeltem Bart kam immer wieder in Sicht, wenn der Pfad sich vor die Felsen wand. Wenn sie die Soldaten erreichten, mußten sie unbedingt weit genug voraus sein, um sich von den wilden Bergmännern zu unterscheiden, doch wiederum auch nicht so weit, daß man ihnen zu viele unbequeme Fragen stellen konnte.
Conan warf einen Blick nach vorn. Karela trieb ihren Rappen an, so schnell der Pfad es gestattete, und Hordo ritt knapp hinter ihr und benutzte seine Peitsche, um nachzuhelfen. Wenn er den Weg nur ein wenig abkürzen könnte! Als er zwischen zwei gewaltigen, runden Felsblöcken hindurchritt, riß er sein Pferd plötzlich herum. Ein Blick verriet ihm, daß keiner der anderen es bemerkt hatte. In wenigen Augenblicken würde er sie eingeholt haben.
Der Kezankier mit dem geteilten Bart galoppierte zwischen die Felsblöcke und stieß überrascht seinen Kampfruf hervor. Doch schon sauste Conans Klinge herab und spaltete Turban und Schädel bis zu den Schultern. Noch während der Tote vom Sattel kippte, drängten sich weitere Männer mit Turbanen in die Lücke. Conans Schwert hob und senkte sich unermüdlich.
Plötzlich war er sich Karelas bewußt, die sich mit blitzendem Säbel einen Weg zu ihm bahnte. Ihr rotes Haar flatterte wie eine Mähne, und Kampfeslust blitzte in ihren grünen Augen. Conan hörte Hordo sie zurückrufen, aber sie achtete überhaupt nicht darauf. Ihr Krummsäbel schnitt durch eines Kezankiers Hals, während ein anderer ihr einen Zügel durchtrennte. Da streifte eine Lanzenspitze ihren Rappen. Er bäumte sich auf, wieherte und wand sich und entriß ihr den anderen Zügel.
»Nimm sie mit, Hordo!« brüllte Conan. Er schlug dem Rapphengst die flache Klinge auf die Hinterbacke und bekam seinerseits für eine flüchtige Unaufmerksamkeit einen blutigen Kratzer quer über die Brust ab. »Bring sie in Sicherheit, Hordo!«
Der riesenhafte Einäugige faßte die herabbaumelnden Zügel und zog den Rappen hinter sich her, weiter den Pfad entlang. Conan hörte Karelas Fluchen, das allmählich in der Ferne erstarb. »Halt an, Hordo!« brüllte sie. »Derketo lasse dir Augen und Zunge schrumpfen! Bleib sofort stehen, Hordo! Ich befehle es! Hordo!«
Conan hatte keine Zeit, ihnen nachzuschauen. Die Kezankier versuchten, durch die Wucht ihrer Zahl sich durch die Lücke zu zwängen, doch es paßten immer nur zwei nebeneinander hinein. Wenn die anderen nachdrängten, fielen die vorderen unter Conans wirbelnder Klinge. Schon lagen sechs unter den stampfenden Hufen, dann sieben – acht. Ein Pferd stolperte über eine Leiche und bäumte sich auf. Der heftige Hieb Conans, der für den Reiter gedacht gewesen war, drang tief in den Hals des Pferdes. Es fiel um sich schlagend unter die Hufe des nachfolgenden Tieres, das ebenfalls stürzte. Sein Reiter flog durch die Luft, geradewegs in Conans Klinge.
Der Rest der dunkelhäutigen Reiter fiel von diesem blutigen Engpaß zurück, der bis in Mannshöhe mit Kadavern und Leichen blockiert war. Geschwungene Tulwars und gebrüllte Drohungen versicherten Conan jedoch, daß die Kezankier noch nicht aufgaben. Er lenkte sein Pferd zurück. Sobald er weg war, würden die Kezankier die Barriere fortschaffen und ihn verfolgen, um sich zu rächen und ihre Ehre wiederherzustellen. Aber er hatte die Zeit gewonnen, die er brauchte.
Der Cimmerier wandte sein Pferd und trieb es an. Immer noch schallten schrill wütende Verwünschungen hinter ihm.
Kapitel 14
14.
Als Conan die beiden anderen einholte, hatte Karela mit Hilfe des einen Zügels den Rappen wieder in ihre Gewalt bekommen, und Hordo wich ihrem wütenden Blick aus.
»Wo ist Aberius?« fragte Conan. Von ihm war den ganzen Weg über keine Spur zu sehen gewesen.
Karela bedachte den riesigen Cimmerier ebenfalls mit einem mörderischen Blick, doch für Worte war keine Zeit, denn noch während er sprach, bogen sie um eine Kurve und sahen sich der zamorianischen Reiterkolonne gegenüber. Der Offizier an der Spitze hob Halt befehlend die Hand, als die drei ihn erreichten. Einige der Soldaten beäugten des Cimmeriers blutiges Schwert und lockerten ihre Säbel in den Scheiden.
»Ho, mein Lord General!« Conan verbeugte sich vor dem
Weitere Kostenlose Bücher