Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer
hinter sich und folgte dem Kleinen zur anderen Kammerseite.
»Tut mir leid.« Der drahtige Dieb lachte zitternd. »Es ist nur ... nun ... bei Mitra, Conan, Taramis jagte uns höchstpersönlich, und dieses Feuer ... das war Hexerei, nicht wahr? ... und ich wußte nicht, was mit dir war, und ... Wie bist du überhaupt freigekommen? Ich hatte die Schlägerei in der Schenke zu den drei Kronen schon fast vergessen und daß wir uns danach hier getroffen hatten. Verlassen wir jetzt die Stadt? Haben sie unsere Edelsteine ausgegraben? Wir werden als erstes dorthin reiten und sie selbst ausgraben. Von diesen Steinen können wir lange ...«
»Beruhige dich«, mahnte ihn Conan. »Wir verlassen Shadizar nicht. Zumindest nicht sofort. Ich habe einen Auftrag von Taramis.«
»Welcher Art?« erkundigte sich Malak mißtrauisch. »Und wieviel Gold bekommst du dafür?«
»Welcher Art? Das weiß ich selbst noch nicht. Und was ich dafür bekomme? Taramis behauptet, sie könnte Valeria zum Leben zurückbringen.«
Der Atem des kleinen Mannes pfiff durch die geschlossenen Zähne. Sein Blick huschte durch die Kammer, als suchte er nach einem Fluchtweg. »Hexerei!« murmelte er schließlich. »Ich wußte, daß es Hexerei war. Glaubst du wirklich, sie ist so zaubermächtig? Und wenn, kannst du ihr trauen?«
»Ich muß das Risiko eingehen, um Valerias willen. Ich schulde ...« Er schüttelte den Kopf. Malak war zwar ein Freund, aber er würde ihn nicht verstehen. »Du hast jedoch keinen solchen Grund, ich gebe dir deshalb meine Hälfte von Amphrates' Steinen, wenn du mir hilfst.«
Malaks Gesicht leuchtete auf. »Dieses Angebot brauchtest du mir nicht zu machen, Cimmerier. Wir sind schließlich Gefährten, oder nicht? Trotzdem nehme ich es an, bloß der Fairneß halber. Das heißt, nur solange du von mir nicht verlangst, daß ich Taramis' Palast betrete. Sie hat vor ein paar Jahren drei meiner Vetter in ihr Verlies werfen lassen, und zwei starben dort.«
»Sie weiß überhaupt nicht, wer du bist, und es interessiert sie auch nicht, Malak. Trotzdem werde ich es nicht von dir verlangen, und du kannst sicher sein, daß auch Taramis es nicht tut. In der Steppe wollte sie nur, daß du verschwindest.«
»Das beweist, wie wenig sie meine Werte zu würdigen weiß«, sagte der Kleine leicht gekränkt. »Wenn sie einen Dieb sucht, könnte sie da einen besseren finden als mich? Was sage ich da? Ich werde Räucherwerk in Mitras Tempel verbrennen, aus Dank, daß sie dich erwählt hat und nicht mich. Also, was soll ich für dich tun?«
»Ich werde zu Taramis' Palast gehen, und du sollst ihn sorgfältig im Auge behalten. Ich weiß nicht, wohin ich mich begeben muß, und vielleicht bleibt mir nicht die Zeit, dich erst zu suchen, falls ich die Stadt verlassen muß. Außerdem möchte ich, daß du in Erfahrung bringst, wo Akiro ist.«
»Noch ein Zauberer!« entfuhr es Malak.
Ja, wahrhaftig, ein Zauberer war Akiro, er war ein gedrungener, dicklicher Mann mit gelber Haut, wie die Menschen aus dem fernen Khitai, das er allerdings nie als sein Heimatland genannt hatte. Einmal schon hatte er Conan mit seinen Kräften geholfen. Der Cimmerier traute ihm nicht völlig – er traute keinem Zauberer wirklich –, aber Akiro hatte Valeria gemocht, vielleicht gab das den Ausschlag.
»Ich brauche ihn eventuell, Malak, um Taramis' Hexereien zu beobachten und dafür zu sorgen, daß Valeria nicht mit einem Zauber behaftet zurückkehrt.«
»Ich werde ihn finden, Cimmerier. Hast du Zeit für einen glückbringenden Trunk, oder mußt du sofort zu Taramis' Palast zurückkehren?«
»Ich muß zum erstenmal dorthin.« Conan lachte. »Ich entfernte mich ohne Lebewohl von ihr, und ihr Trupp sucht jetzt die Straßen nach mir ab. Aber ich hoffe, zum Palast zu kommen, ohne jemanden von ihnen töten zu müssen.«
Malak schüttelte den Kopf. »Du wirst von Glück reden können, wenn sie nicht so wütend ist, eine Lanze mit deinem Kopf zu schmücken!«
»Dazu mag sie wütend genug sein, trotzdem wird sie es nicht tun. Sie hat nicht irgendeinen Dieb gesucht, Malak, sondern mich. Sie kannte meinen Namen und ritt in die Steppe, um mich zu suchen. Was immer sie auch beabsichtigt, sie braucht Conan von Cimmerien dazu.«
Kapitel 4
4
Für die Stadt, die ihn umgab, wirkte Taramis' Palast wie eine Festung, wenn auch offenbar eine nicht so unbezwingbare wie der Königspalast. Jeder, der auch nur diese Andeutung gemacht hätte, wäre um einen Kopf kürzer gemacht worden, falls
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