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Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Titel: Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Gesicht, im vergebenen Bemühen, ein wenig Kühlung zu finden. Bombatta hatte recht gehabt, als er sagte, der Umhang schütze sie vor der Sonne. Das hatte sie festgestellt, als sie versuchsweise einen Arm herausgestreckt und die pralle Sonne gespürt hatte. Doch die Hitze verringerte er nicht. Das war eine neue Erfahrung, ohne die sie gern ausgekommen wäre. Voraus erhob sich die graue Masse der Karpashen mit ihren schneebedeckten Gipfeln, die Kühle und Nässe versprachen. Sie benetzte die Lippen, die so trocken waren, wie sie sich fühlte.
    »Die Berge, Bombatta – werden wir sie bald erreichen?« fragte sie.
    Er wandte sich ihr zu, und sein narbiges, schweißüberströmtes Gesicht unter dem schwarzen Helm jagte ihr plötzlich Angst ein. Wie dumm von mir, sagte sie sich. Mich vor Bombatta zu fürchten, den ich mein ganzes Leben lang kenne. Ja, wahrhaftig dumm!
    »Nicht so schnell, Kind«, entgegnete er. »Morgen. Vielleicht am Vormittag.«
    »Aber sie sind doch so nahe«, wunderte sie sich.
    »Auf der Ebene sieht alles näher aus. Die Berge sind noch viele Meilen entfernt.«
    Jehnna wollte gerade um einen Schluck Wasser bitten, als ihr einfiel, wie Bombatta die Ledersäcke beäugt hatte, nachdem sie das letzten Mal getrunken hatte. Er selbst hatte sich seit dem frühen Morgen erst zwei Schluck gegönnt. Ihr Blick wanderte zu dem Cimmerier, der mit dem Packpferd an der Seite vorausritt. Der Nordländer hatte nur beim Erwachen einen Schluck genommen und seither die Wassersäcke nicht einmal angesehen. Jetzt saß er wachsam im Sattel, die Rechte immer nahe dem Schwertgriff, scheinbar ohne auf die Sonne zu achten, die ihnen seit dem frühen Vormittag einheizte und für sie bereits jetzt unerträglich war, obgleich sie noch nicht einmal den Mittag erreicht hatte.
    Was er doch für ein seltsamer junger Mann ist, dachte sie, obgleich sie eigentlich gar niemanden kannte, mit dem sie ihn hätte vergleichen können. Er war bestimmt nicht älter als sie, aber seine Augen – sie waren blau, eine wirklich ungewöhnliche Farbe für Augen – ließen ihn unendlich viel älter erscheinen. Ihn schien kein Durst zu quälen und auch die Hitze nicht. Konnte irgend etwas sein Tempo mindern? Regen oder Wind oder Schnee? Sie hatte Geschichten über den Schnee in den Bergen gehört, wo er manchmal palasthoch liegen sollte. Nein, sie war sicher, er würde unbeirrt weiterreiten, ohne sich von irgend etwas aufhalten zu lassen. Vielleicht war das der Grund, weshalb ihre Tante ihn ihr mitgegeben hatte. Vielleicht war er ein Held oder ein verkleideter Prinz wie in den Geschichten, die ihr die Leibmägde manchmal erzählten, wenn ihre Tante nicht in der Nähe war.
    Sie warf Bombatta einen Blick aus den Augenwinkeln zu. »Sieht er gut aus, Bombatta?«
    »Sieht wer gut aus?« fragte der Riese erstaunt.
    »Conan.«
    Bombatta wandte ihr das Gesicht zu, und einen Augenblick empfand sie wieder Angst vor ihm. »Ihr solltet nicht an so etwas denken.« Seine Stimme klang hart, gar nicht so, wie sonst, wenn er zu ihr sprach. »Und schon gar nicht, wenn es ihn betrifft.«
    »Sei nicht böse auf mich, Bombatta«, bat sie. »Ich habe dich lieb und möchte nicht, daß du je böse auf mich bist.«
    Ein schmerzlicher Zug huschte über sein Gesicht. »Ich ... ich habe Euch ebenfalls lieb, Jehnna. Ich bin auch keineswegs böse auf Euch, es ist nur ... Denkt am besten überhaupt nicht an den Dieb.«
    »Wie könnte ich das, wo er doch mit uns reitet. Außerdem finde ich, daß er wirklich gut aussieht, wie die Prinzen in den Märchen.«
    »Er ist kein Prinz«, schnaubte Bombatta.
    Jehnna empfand ihre Enttäuschung fast körperlich, trotzdem fuhr sie unverzagt fort: »Dennoch ist er gutaussehend. Ich kann ihn zwar mit niemandem vergleichen, außer mit dir und den Sklaven und Dienern in Taramis' Palast, aber ich finde, daß keine von letzteren so gut aussehen wie er. Immer verbeugen sie sich oder werfen sich auf die Knie und sind unterwürfig.« Während ihrer Worte war Bombattas Gesicht zusehends strenger geworden, deshalb suchte sie zu ergründen, mit welchen sie ihn beleidigt haben mochte. »Natürlich bist du auch gutaussehend, Bombatta«, sagte sie schnell, »du solltest keineswegs meinen, daß ich dich nicht dafür halte.«
    Der Riese knirschte hörbar mit den Zähnen. »Ich sagte Euch doch, daß Ihr an so etwas nicht denken sollt!«
    »Er ist größer als alle unsere Sklaven, und er ist fast so groß wie du, Bombatta. Glaubst du, daß er auch so stark ist?

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