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Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Titel: Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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von ihm erwartete, aber bei einer Prinzessin war es etwas anderes.
    »Seid Ihr noch ein Mann?« Taramis lachte. »Oder hat die Trauer um Eure geliebte Valeria Euch die Manneskraft geraubt?«
    Conan knurrte. Er wußte, daß er Taramis nicht erklären konnte, was zwischen ihm und Valeria bestanden hatte und noch bestand. Er war nicht einmal sicher, ob er es selbst richtig verstand. Aber an etwas gab es keinen Zweifel. »Ich bin ein Mann!« sagte er.
    Taramis' Hände hoben sich zu ihrem Nacken. Schwarze Seide fiel wie Wasser an ihr hinab und wogte kurz zu ihren Füßen. Herausforderung sprach aus ihren schwarzen Augen und ihrer wohlgeformten Blöße. »Beweise es!«
    Ohne an das Bett zu denken, begrub Conan sie unter sich auf dem Boden und gab ihr den verlangten Beweis.

Kapitel 5
    5
     
     
    Conan starrte in das Feuer aus getrocknetem Dung – niedrig und schwach, um die ungewünschte Aufmerksamkeit anderer zu vermeiden, die in der zamorianischen Steppe nächtigten – und dachte flüchtig an die anderen, zauberbewirkten Flammen auf dem Steinaltar. Sie waren bereits einen ganzen Tagesritt von Shadizar entfernt, und noch immer war Malak nicht aufgetaucht. Der Cimmerier gab nicht gern zu, daß er jemandes Hilfe brauchte, daß er Akiros benötigen würde, ehe diese Reise zu Ende war – und danach, wenn Taramis ihr Versprechen hielt. Wo, in Zandrus neun Höllen, blieb Malak?
    Stirnrunzelnd riß er sich aus seinen Gedanken und musterte unwillkürlich seine Begleiter, oder vielmehr einen.
    Eifrig füllte Bombatta einen Silberbecher aus einem der ziegenledernen Wassersäcke und bot ihn Jehnna an. Mit einem dankbaren Lächeln schob sie eine Hand unter dem Umhang aus fast reinweißer Wolle hervor und zog ihn, Schutz vor der kalten Nachtluft suchend, enger um sich. Das Mädchen war so ganz anders als Conan erwartet hatte, und er hatte sich noch immer nicht so recht daran gewöhnt. Taramis hatte von ihre Nichte gesprochen, als wäre sie noch ein Kind, und so hatte er sich ein Mädchen von neun oder zehn Jahren vorgestellt, nicht ein mit ihm gleichaltriges, noch dazu mit feinem schlanken Körper, der sich unter der verhüllenden Kleidung mit der unbewußten Anmut einer Gazelle bewegte.
    »Unsere Richtung«, sagte er plötzlich. »Werden wir am Morgen der gleichen folgen, Jehnna?«
    » Lady Jehnna, Dieb!« verbesserte Bombatta ihn scharf.
    Jehnna blinzelte, als überraschte es sie, angeredet zu werden. Ihre braunen Augen, so groß und sanft wie die eines Rehs, blickten Conan kurz an, ehe sie sich an Bombatta wandte. »Ich werde später mehr wissen, im Augenblick kann ich nur sagen, daß wir westwärts reiten müssen.«
    Zu den Karpashen, dachte Conan. Sie waren eine hohe, schroffe Gebirgskette, wo man sich leicht verirren konnte, wenn einem die Gegend nicht vertraut war oder man keinen zuverlässigen Führer hatte. Auf den Karten waren lediglich die bekannten Pässe eingetragen, die von den Karawanen frequentiert wurden. Obgleich die vereinzelten Stämme dort nicht ganz so wild wie die im Kezankiangebirge waren, hielten sie nicht viel von Fremden. Zwar hießen sie sie scheinbar freundlich willkommen, doch dann kam es schon vor, daß sie ihnen heimtückisch ein Messer in die Rippen jagten.
    Es überraschte den Cimmerier nicht, daß Jehnna ihm nicht direkt geantwortet hatte. Seit sie im Morgengrauen Taramis' Palast verlassen hatten, hatte sie sich mit keinem Wort an ihn gewandt, immer nur an Bombatta. Aber er war in seinem selbsterkorenen Handwerk erfahren, und Wissen war für einen Dieb so wichtig wie kühles Blut. »Woher kennt Ihr den Weg?« erkundigte er sich. »Zieht der Schlüssel Euch an?«
    »Sie darf nicht ausgefragt werden, Dieb!« knurrte Bombatta.
    Ein Wolf heulte in der Nacht. Es war ein Klagelaut, der gut zu der von der Mondsichel nur schwach erhellten Dunkelheit zu passen schien.
    »Was ist das, Bombatta?« erkundigte sich Jehnna neugierig.
    Der Narbengesichtige funkelte Conan noch einmal wütend an, ehe er antwortete: »Nur ein Tier, Kind – wie ein Hund.«
    Die braunen Augen leuchteten auf. »Werden wir es zu sehen bekommen?«
    »Vielleicht, Kind.«
    Conan schüttelte den Kopf. Das Mädchen freute sich offenbar über alles und wußte von nichts. Er erinnerte sich an ihr Staunen über die leeren Straßen von Shadizar, als sie aus der Stadt geritten waren; über die Zelte und schlafenden Kamele einer Karawane außerhalb des Stadttors; über die Meute Hyänen, die ihnen in sicherer Entfernung fast einen halben Tag

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