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Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Titel: Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Gebet, diesmal an Kyala, die iranistanische Göttin des Glücks. »Ich komme mit dir, Cimmerier. Doch nur, weil du mir die Hälfte von Amphrates' Juwelen überläßt. Das ist eine rein geschäftliche Sache.«
    »Natürlich«, bestätigte Conan leichthin. »Ich würde dich nie verdächtigen, etwas lediglich aus Freundschaft zu tun.«
    »Natürlich nicht«, sagte Malak, dann runzelte er mißtrauisch die Stirn und blickte den Cimmerier an, als wäre er nicht sicher, daß dies die Antwort gewesen war, die er erwartet hatte. »Zumindest ist etwas Gutes an dieser Sache.«
    »Und das wäre?« fragte Conan.
    »Daß wir die besten Diebe von Shadizar sind.« Malak lachte. »Was bedeutet, daß wir die besten der Welt sind. Dieser Amon-Rama wird erst lange, nachdem wir fort sind, wenn überhaupt, bemerken, daß wir in sein Haus eingebrochen sind.«

Kapitel 6
    6
     
     
    Einst hatte der Berg geschmolzenes Gestein aus den Schlünden der Erde gespuckt, doch schon vor einem Jahrtausend war er zum letztenmal ausgebrochen, aber mit einer Gewalt, daß die Erde in tausend Meilen ringsum erbebte und die Städte mit ihren Thronen und Dynastien stürzten. Er hatte mit seiner Asche den Himmel geschwärzt, und schließlich hatte er statt des frischen Frühlingsgrüns und sommerlicher Hitze drei Jahre lang alles ringsum mit tiefem Schnee bedeckt. Die wenigen Menschen, die in den Karpashen lebten, wußten längst nicht mehr, weshalb, wohl aber, daß er ein Todesberg war und ihre Seelen verloren sein würden, wenn sie Fuß auf ihn setzten.
    Die Hälfte dieses Berges war in jener letzten, titanischen Eruption zerstört worden, und nur ein länglicher Krater mit einem tiefen See war von ihr geblieben. Zwei Seiten dieser gewaltigen, wassergefüllten Grube – von gut einer halben Meile an ihrer breitesten Stelle am Grund – waren Steilwände von bestimmt hundert Mannshöhen. Die zwei anderen hatten sanftere Hänge, und am Fuß eines Hanges, unmittelbar am See, stand ein Palast, wie nur ein Augenpaar ihn je gesehen hatte.
    Wie ein Edelstein mit unendlichen Facetten sah dieser Palast aus, und er hatte Türme der verschiedensten Formen und Kuppeln, alle aus Kristall von der Härte eines Diamanten. So sehr man auch das Auge anstrengen mochte, nirgendwo fand es eine Fuge, und so mochte man glauben, dieser Palast sei aus einem einzigen riesigen Stein gehauen – einem Stein, der in der Sonne blendend glitzerte.
    In der Mitte dieses Edelsteinpalasts befand sich ein riesiges Kuppelgemach, dessen Spiegelwände hinter bodenlangen, goldenen Behängen verborgen waren. In der Mitte des Gemachs stand ein durchsichtiges Piedestal. Es trug einen Edelstein, der röter war als rot – ein Stein, der glühte, als wären Feuer und Herzblut zur festen Masse vereint worden, um ihn entstehen zu lassen.
    Amon-Rama, einst Mitglied des Schwarzen Ringes der Zauberer von Stygien, trat näher an die dünne, spitz zulaufende Säule. Sein scharlachrotes Kapuzengewand wallte um seinen hochgewachsenen, fast hageren Körper. Sein dunkles, schmales Gesicht erinnerte an einen Raubvogel, vor allem, wenn der Blick auf die Adlernase fiel. Zehntausend seelenlose Hexereien hatten das Licht seiner schwarzen Augen getrübt. Wie Klauen schlossen seine Finger sich rings um den Edelstein, aber sie berührten ihn nicht, denn das Herz Ahrimans – so nannte man dieses Juwel – war etwas Besonderes. Jedesmal, wenn sein Blick darauf fiel, schlug sein Herz höher.
    Seinerzeit, als seine Kollegen dahinterkamen, daß sich das Herz in seinem Besitz befand, schlossen sie ihn aus dem Schwarzen Ring aus, denn es gab einiges, das selbst die Schwarzen Magier zu wissen fürchteten – verborgene Kräfte, die nicht einmal sie zu wecken wagten. Verächtlich kräuselte er die dünnen Lippen. Er fürchtete sich vor nichts, wagte alles. Allein dadurch, daß er dieses Juwel an sich brachte, war er über diese Toren hinausgewachsen. Sie hätten ihn getötet, wenn sie dazu den Mut aufgebracht hätten, doch jeder von ihnen war sich seiner Macht bewußt, nun, da das Herz sich in seinem Besitz befand, und jeder fürchtete seine Rache, falls ihr Anschlag auf ihn mißlang.
    Seine langen Finger nahmen rechts und links des Herzens eine ganz bestimmte Haltung an, und er begann etwas in einer Sprache aufzusagen, die seit tausend Jahren und mehr nicht mehr benutzt wurde.
    »A'bath taa'bak, udamai mor'aas«, rief er. »A'bath taa'bak, endal cafa'ar. A'bath taa'bak, A'bath mor'aas, A'bath, cafa'ar.«
    An den kristallenen

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