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Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Titel: Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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schneller, als es für ihre Masse vorstellbar war. Selbst im Ausweichen schlug sie zu – fast gleichmütig, wie es schien – und zog vier blutige Striemen über Conans Brust.
    Grimmig folgte ihr der Cimmerier. Drei weitere Male hieb er auf das riesige Ungeheuer ein, und drei weitere Male wich es geschickt seinem Stahl aus, während es selbst zuschlug. Und nun rann ihm bereits Blut von den Oberschenkeln, der Schulter und der Stirn. Schallendes Gelächter aus den Spiegeln beantworteten die gemurmelten Verwünschungen des Cimmeriers. Blitzschnell war die Kreatur, nichts von der zu erwartenden Unbeholfenheit ihres schweren Körperbaus behinderte sie. Bis jetzt war es Conan noch nicht einmal gelungen, sie auch nur zu berühren.
    Plötzlich griff der monströse schwarze Affe an, packte ihn und hob ihn zu dem geifernden Rachen. Conan war ihm zu nah, als daß er mit dem Schwert nach ihm hätte schlagen oder stechen können, aber er konnte die Schneide wie ein Messer ansetzen und schnitt quer über das Gesicht, durch ein Auge, die Nase und das Maul. Krallen bohrten sich in seine Rippen, als grüner Lebenssaft aus der Wunde quoll und das unverletzte Auge sich vor Schmerzen fast aus der Höhle hob. Zuckend schleuderten die behaarten Arme Conan durch das Spiegelkabinett.
    Es kann verwundet werden, dachte der Cimmerier, und schon schmetterte sein Körper gegen die Wand, daß alle Luft aus seiner Lunge gedrückt wurde, und er glitt zu Boden. Verzweifelt kämpfte er um Atem und bemühte sich, auf die Beine zu gelangen, ehe das Ungeheuer ihn erreichen konnte. Taumelnd glückte es ihm, auf die Füße zu kommen und – er starrte erstaunt.
    Der riesige Affe war auf alle viere gesunken. Sein Maul stand offen, als würde er wimmern, wäre er nicht stumm. Aber er brauchte es nicht, denn dieses Wimmern kam von all den Abbildern des Hexers ringsum. In sämtlichen Spiegeln war er zusammengesunken und wand sich vor Schmerzen.
    Nein, nicht in allen, stellte Conan fest. Der Spiegel, gegen den er geschmettert war, war von Sprüngen durchzogen und zeigte nicht das Abbild des Hexers, sondern sein eigenes. Sofort schlug er auf den Spiegel daneben ein, und auch von ihm verschwand Amon-Ramas Bild, und das Wimmern aus den anderen wurde stärker und verzweifelter.
    »Jetzt habe ich dich, Hexer!« brüllte Conan. Er rannte an der Wand entlang und zerschlug jeden Spiegel im Vorbeikommen. Bild um Bild des Hexers verschwand mit dem Zersplittern des Glases, und das Wimmern wurde zu schrillem Heulen.
    Das Klicken von Krallen auf dem Kristallboden warnte den Cimmerier. Er warf sich auf den Boden, gerade, als der Affe auf ihn einstürmen wollte. Das Breitschwert blitzte, als Conan auf die Füße kam. Eine klaffende Wunde zog sich über die Rippen des Ungeheuers, und auch er hatte sich einen tiefen Kratzer, ebenfalls über die Rippen, geholt. Das Untier war langsamer geworden und nun nicht mehr schneller als ein flinker Mann. Aber Conan kümmerte sich nicht weiter darum und rannte wieder, die Spiegel zerschmetternd, die Wand entlang.
    An der hinteren Wand schlug Conan sein Schwert wild auf Abbild und Abbild des Hexers. Die Schreie verrieten nun unvorstellbaren Schmerz, aber auch tiefste Verzweiflung. Aus dem Augenwinkel sah Conan, daß der riesige Affe wieder auf ihn zutappte, und sein Auge spiegelte die Verzweiflung, die aus den Schreien klang. Doch trotz seiner Eile, zu ihm zu gelangen, machte er einen weiten Bogen um das leuchtende rote Juwel – das fiel Conan auf. Sein Instinkt warnte ihn vor etwas Ungewöhnlichem.
    Plötzlich, mit einem Platschen, als hätte er ins Wasser gestoßen, durchbohrte Conans Klinge die Oberfläche eines Spiegels. Ungläubig riß er die Augen auf. Das Schwert war wahrhaftig in den Spiegel gedrungen und in das Abbild Amon-Ramas in ihm. Die Stille lastete schwer in dem Gemach und wurde nur unterbrochen, wenn hin und wieder eine Spiegelscherbe klirrend auf dem Boden aufschlug. Alle noch unbeschädigten Spiegel reflektierten nun auf normale Weise. Das Affenungeheuer war verschwunden, als hätte es nie existiert, und das, obwohl seine eigenen Wunden davon zeugten, wie echt es gewesen war.
    Unter der scharlachroten Kapuze im Spiegel blickte Conan ein hakennasiges Gesicht ungläubig entgegen, und rabenschwarze Augen funkelten vor Haß. Eine Lichtkugel quoll plötzlich aus der Stelle, wo das Breitschwert in des Hexers Gewand steckte. Sie rollte am Schwert entlang, zerbarst und schleuderte Conan davon. Benommen den Kopf schüttelnd,

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