Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Titel: Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
stand er auf, gerade als Amon-Rama aus dem Spiegel trat, dessen Oberfläche zunächst um ihn herum anschwoll und sich schließlich in Rauch auflöste.
    Der Hexer blickte Conan nicht an. Flüchtig betastete er das Schwert, das aus seiner Brust ragte, als wolle er sich seiner Echtheit versichern. Mit schwankenden Schritten taumelte er zu dem blutroten Edelstein auf der schlanken durchsichtigen Säule.
    »Das kann nicht sein«, murmelte der Stygier. »Alle Macht wäre mein gewesen. Alle Macht ...«
    Da schloß sich seine Hand um den leuchtenden Stein. Der wimmernde Schrei, der ihm da entquoll und anhielt, als wolle er nie verstummen, machte sein früheres Wimmern und seine bisherigen Schmerzensschreie unbedeutend. Scharlachrotes Licht glühte zwischen seinen Fingern, wurde greller und immer greller, bis es aussah, als hätte seine Hand selbst diese Farbe angenommen.
    »Crom!« hauchte Conan, als er erkannte, daß die Hand wahrhaftig rot geworden war. Und die Röte breitete sich aus, den Arm des Hexers empor und durch ihn hindurch, bis er wie eine Statue aus gestocktem Blut aussah, die jedoch leise wimmerte. Plötzlich sackte die Gestalt zusammen, wurde zu einer Blutlache, die heftig blubberte und von der roter Dampf aufstieg, bis nichts mehr auf dem Kristallboden lag – außer dem Breitschwert. Und der Edelstein schwebte, von nichts gehalten, in der Luft.
    Vorsichtig und ohne das rote Juwel, das darüber schwebte, aus den Augen zu lassen, bückte sich Conan und holte seine Waffe zurück. Der lederumwickelte Griff fühlte sich heiß an in seiner Hand, aber das Schwert selbst schien unbeschädigt zu sein. Eilig wich er von dem Zauberjuwel zurück, und seine Haut prickelte. Fast hätte er das verfluchte Ding angelangt, ehe Amon-Rama mit seinem tödlichen Spiel begann.
    Mit betäubendem Krachen zerbarst ein weiterer Spiegel, und Conans Gefährten stürmten in das Gemach.
    »... sagte euch, daß es funktionieren würde!« brummte Akiro. »Nur der Tod des Hexers war erforderlich, ehe sein Zauber aufgelöst werden konnte.«
    »Bei Ravanas weinenden Augen!« rief Malak abfällig. »Ihr habt gesagt, er habe Glück! Es hatte nichts mit Glück zu tun. Der Hexer hätte wissen müssen, daß er nicht gegen Malak und Conan ankommen konnte.«
    Akiro wandte seine Aufmerksamkeit dem Cimmerier zu. »Du hast Glück gehabt. Aber eines Tages wird dein Glück auslaufen, wie der Sand in einem Stundenglas. Was dann?«
    »Du hast alles gesehen?« fragte Conan, nun, da der Zauberer ihn zu Wort kommen ließ.
    Akiro nickte, und Zula schauderte. »Dieser Affe!« murmelte sie und schaute sich um, als befürchte sie, er habe sich nur versteckt.
    »Er ist fort«, sagte Conan. »Wir wollen zusehen, daß wir Jehnna und diesen mitraverfluchten Schlüssel finden, und dann nichts wie weg von hier.«
    Als hätte die Nennung ihres Namens sie gerufen, trat das Mädchen durch die Lücke, die der Spiegel – aus dem der Hexer gekommen war – gelassen hatte. Hinter ihr war Finsternis, die durch das glitzernde Kristall und die Spiegel im Gemach noch dunkler wirkte. Sie blickte keinen an, sondern ging langsam, aber sicher zu dem leuchtenden roten Stein, der immer noch in der Luft hing, wo der stygische Hexer ihn zurückgelassen hatte.
    »Nein!« brüllten Conan und Bombatta gleichzeitig, doch noch ehe einer der Männer sie davon abzuhalten vermochte, hatte sie den Stein aus der Luft gepflückt.
    »Das Herz Ahrimans«, sagte sie fast zärtlich und betrachtete den blutroten Edelstein in ihrer Hand lächelnd. »Das ist der Schlüssel, Conan.«
    »Das!« Conan kam nicht dazu, mehr zu sagen, denn der Boden erbebte, die Wände erzitterten, und ein unheilschwangeres Krachen war zu hören.
    »Ich hätte es wissen müssen«, murmelte Akiro. »Amon-Ramas Wille hielt alles zusammen, und nun, da er tot ist ...« Plötzlich unterbrach er sich und funkelte die anderen an. »Habt ihr nicht gehört? Lauft – oder wir sind bald alle so tot wie der Stygier!« Wie zur Bestätigung erbebte der Palast noch stärker.
    »Der Brunnen!« befahl Conan, obgleich der Gedanke an diesen Rückweg, während der Palast über ihnen zusammenfallen mochte, nicht gerade beruhigend war.
    Akiro schüttelte den Kopf. »Gestattet mir, euch zu zeigen, was ich ohne Amon-Ramas Widerstand zu tun vermag.« Er warf Malak einen bedeutungsvollen Blick zu. »Paßt auf!« Er bewegte die Lippen lautlos und die Arme in einem seltsamen Muster. Es erinnerte an das, was Conan in der Einsiedelei gesehen hatte, und war

Weitere Kostenlose Bücher