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Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Titel: Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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starrten einander an, staunend, daß auch die anderen noch lebten. Furcht hatte den Pferden offenbar ausreichende Kräfte verliehen sich loszureißen. Sie standen nun beunruhigt wiehernd höher am Hang. Das Boot lag unter ihnen, und von dort bis zum eigentlichen Seeufer lagen die Überreste ihres Lagers verstreut. Der Kochkessel war verschwunden, genau wie die Hälfte der Wasserbeutel, von den Decken war bloß eine zu sehen, die sich im Schilf verfangen hatte.
    Auf der gegenüberliegenden Seeseite war vom Palast nur ein riesiges Loch geblieben, das das Seewasser bereits füllte. Mit einer Miene, die Trauer sehr nahekam, starrte Akiro darauf. »Es war alles eine Schöpfung eines gewaltigen Willens«, murmelte er. »Sie war unbeschreiblich großartig!«
    »Großartig?« Zulas Stimme klang schrill vor Ablehnung.
    »Ich möchte so schnell wie möglich von hier fort«, sagte Jehnna. »Und nun, da ich den Schlüssel habe, spüre ich den Schatz.« Bombatta eilte zu ihr. Er stellte sich schützend neben sie und funkelte Zula und Conan finster an, als drohe ihr von ihnen die größte Gefahr.
    Malak rieb sich die Hände und senkte die Stimme, daß nur Conan ihn hören konnte. »Der Klang vom Schatz gefällt mir besser als der von Hexern. Wir nehmen uns das, was das Mädchen übrigläßt, einverstanden? Dann werden wir bald in Shadizar sein und wie die Könige leben.«
    »Bald«, pflichtete Conan ihm bei. Sein Blick ruhte besorgt auf Jehnna, und seine Hand klammerte sich so fest um das Amulett, daß der goldene Drache ins Fleisch schnitt. »Bald.«

Kapitel 14
    14
     
     
    Während sie südwärts ritten, dachte Conan grübelnd, daß Akiros Heilmethoden möglicherweise schlimmer waren als die Wunden, die sie kurieren sollten. Graue Bergwände erhoben sich ringsum, durchbrochen von zahllosen Tälern, die alle von Angreifern als Straßen benutzt werden konnten, und von engen Pässen, die einen Hinterhalt ermöglichten. Es fiel ihm jedoch schwer, an etwas anderes zu denken, als an die mit abscheulich stinkender Salbe bestrichenen Verbände, die der Zauberer ihm um die von dem Affen geschlagenen Wunden gewickelt hatte. Ärger noch als ihr Gestank war jedoch das Jucken darunter. Verstohlen kratzte er sich an den Leinenstreifen um seine Brust.
    »Hör auf damit!« mahnte Jehnna ihn scharf. »Akiro sagt, die Verbände dürfen nicht berührt werden!«
    »Unsinn!« brummelte der Cimmerier. »Ich hatte schon öfter Kratzer wie diese. Es genügt völlig, sie auszuwaschen und Luft an sie herankommen zu lassen. Sie sind immer schnell verheilt.«
    »Es sind aber keine Kratzer«, entgegnete sie fest.
    »Und dieses Fettzeug stinkt!«
    »Es ist ein angenehmer Kräutergeruch! Ich frage mich allmählich, ob du genug Vernunft hast, auf dich aufzupassen!« Sie achtete offenbar überhaupt nicht auf sein verblüfftes Gesicht und fuhr fort: »Du wirst die Pranken von deinen Verbänden lassen! Akiro sagt, die Salbe wird deine Wunden innerhalb von zwei Tagen völlig verheilen lassen. Er sagte, es sei nötig, daß ich auf dich aufpasse. Um ehrlich zu sein, ich glaubte es ihm zunächst nicht.«
    Conan drehte sich im Sattel um und funkelte den gelbhäutigen Zauberer finster an. Akiro beantwortete seinen Blick gelassen. Auch die anderen sahen ihn an – Malak und Zula sichtlich leicht belustigt, und Bombatta, als hätte er absolut nichts dagegen, wenn die Wunden sich als tödlich erwiesen.
    »Ich finde, du bist undankbar!« rügte Jehnna ihn jetzt. »Akiro gibt sich soviel Mühe, dich gesund zu machen, und du ...«
    »Mitra hab Erbarmen!« fuhr Conan plötzlich auf. »Könnt Ihr nicht endlich aufhören?«
    Gekränkt blickte sie ihn an, und der Ausdruck ihrer großen Rehaugen ließ ihn sich schuldbewußt fühlen. »Entschuldige«, sagte sie knapp und zügelte ihr Pferd, daß es hinter seinem zurückblieb. Malak nahm ihren Platz ein.
    »Manchmal«, sagte Conan zu dem kleinen Dieb, »glaube ich, daß das Mädchen mir besser gefiel, als sie noch Angst vor ihrem eigenen Schatten hatte.«
    »Ich mag Mädchen, die einem die Arme füllen, lieber«, brummte Malak und wandte die Augen unter des Cimmeriers eisigem Blick ab. »Ah, hör zu, nicht von dem Mädchen wollte ich reden. Weißt du, wo wir hier sind?«
    Conan nickte.
    »Warum nehmen wir dann nicht einen anderen Weg? Inti beschütze uns! Noch höchstens eine Meile, dann haben wir das Dorf erreicht, wo wir Zula fanden. Man wird uns dort bestimmt nicht freundlich empfangen. Wir können von Glück reden, wenn man

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