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Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Titel: Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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sich niederknieten und tief beugten. »O großer Dagoth«, betete sie. »Deine Diener harren der Nacht deines Kommens. Ich harre der Nacht deines Kommens!«
    Inbrünstig echoten die Priester im Chor: »O großer Dagoth, deine Diener harren der Nacht deines Kommens.«
    Aniyas Körper zuckte ein letztes Mal und blieb still liegen, wie er gefallen war, vergessen von den anderen. Die toten Augen starrten auf die sich nicht länger ausbreitende Lache ihres Blutes auf dem bleichen Marmor.

Kapitel 16
    16
     
     
    Conans Pferd setzte auf dem steinigen Talboden vorsichtig Huf vor Huf. Das Gesicht seines Reiters wirkte ausdruckslos, während er sich auf den Weg konzentrierte und seine Gedanken im Zaum hielt.
    »Wir müssen weiter«, sagte Jehnna, und Conans Gesicht wurde härter. »Ich kenne den Weg, und wir müssen ihm folgen!«
    Er wartete, bis sie einen Hang zu einem schmalen Durchbruch erklommen hatten, der zu einem neuen Tal führte, ehe er antwortete: »In zwei Tagen kann ich dich unversehrt in Shadizar zurückhaben – in einem, wenn wir die Pferde zuschanden reiten.«
    Von diesem kleinen Paß konnte er aus den Bergen zur aufgehenden Sonne über der zamorianischen Ebene blicken. Zwei Tage, dachte er, ohne die Pferde allzusehr antreiben zu müssen. Wie lange sie es ansonsten noch durchhalten würden, daran wollte er jetzt nicht denken.
    »Es ist meine Bestimmung!« protestierte sie.
    »Aber nicht deine Bestimmung, in diesen Bergen zu sterben. Ich werde dich in den Palast deiner Tante zurückbringen!«
    »Du darfst dich nicht in meine Bestimmung einmischen!«
    »Erlik hol deine Bestimmung!« knurrte er.
    Sie ritt an seine Seite. »Was ist mit Valeria?« fragte sie. »Ja, auch das habe ich gehört. Ich weiß, welche Belohnung meine Tante dir versprach.«
    Es kostete ihn gewaltige Anstrengung, sein Gesicht unbewegt zu halten, aber er schaffte es. Eine Schuld, die beglichen werden mußte, ohne Rücksicht auf die Kosten! Aber auf seine, nicht auf Jehnnas Kosten. »Ich kann dich unterwegs beschützen, nicht jedoch, wenn wir der Gefahr nachjagen. Oder glaubst du etwa gar, dieser Schatz liegt unbewacht herum?«
    »Valeria ...«
    »Sie würde nicht verlangen, daß ich dein Leben gegen ihres eintausche«, brauste er auf. »Und jetzt sei still und folge mir!«
    Eine Weile sprach sie tatsächlich nicht mehr zu ihm, murmelte jedoch wütend vor sich hin. Conan war zu sehr mit seinen eigenen Problemen beschäftigt, als darauf zu achten.
    Plötzlich sagte sie: »Er ist dort! Ich weiß es, Conan. Wir müssen dorthin! Bitte!«
    Gegen seinen Willen schaute er in die Richtung, in die sie deutete. Der graue Berg war nicht hoch, aber an seinem Fuß war seine Seite auf unnatürliche Weise zu Hunderten von Granitspitzen gebrochen. Ein Labyrinth – wie Jehnna einmal ihre Reise genannt hatte –, in dem sich eine ganze Armee unbemerkt verstecken konnte, bis es in seiner Mitte keinen Ausweg mehr gab. Das war kein Ort, zu dem man ein junges Mädchen brachte, nicht in den Karpashen, nicht einmal, wenn sich der Schatz dort befand, den Taramis haben wollte. Sie würden in weitem Bogen um diesen Berg südwärts wenden, beschloß er. Er ritt schweigend weiter.
    »Conan!«
    Er hielt sich die Ohren zu.
    »Conan!«
    Jetzt erst wurde dem Cimmerier klar, daß es gar nicht Jehnnas Stimme war, die er da hörte. Seine Hand legte sich um den abgegriffenen Knauf seines Schwertes. Daß der Rufer seinen Namen kannte, mochte viel oder wenig bedeuten. Da tauchte hinter einem Felsen ein Pferd mit corinthischem Militärsattel auf und einem drahtigen, dunkeläugigen Reiter.
    Ein breites Grinsen zog über Conans Gesicht. »Malak!« brüllte er. »Ich hatte schon befürchtet, du seist tot!«
    »Ich doch nicht!« schrie der kleine Dieb zurück. »Ich bin viel zu schön zum Sterben!«
    Malak folgten die anderen – Bombatta, Zula und Akiro, der auf seinem Sattel herumrutschte und sich über seine alten Knochen beklagte. Die Schwarze ritt geradewegs auf Jehnna zu, und die beiden steckten die Köpfe zusammen, denn was sie sich zu sagen hatten, war nicht für die Ohren anderer bestimmt.
    »Was ist aus den Corinthiern geworden?« fragte Conan. »Und wie habt ihr uns gefunden?«
    Akiro öffnete den Mund, doch Malak kam ihm zuvor. »Als sie euch zwei zum Paß hochreiten sahen, ist gut die Hälfte der Narren euch nachgaloppiert, und jeder brüllte, er würde der erste auf dem Mädchen sein. Schau mich nicht so wild an! Mitra, sie haben es gesagt, nicht ich! Daß dadurch die Zahl

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