Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer
an Euch tragt, daß wir den Rest unseres Lebens in Luxus zubringen können.« Plötzlich hob er sie in einen Sattel. »Hütet es gut, Jehnna.«
Er löste die Zügel um die Vorderbeine der Tiere, mit denen sie zusammengebunden gewesen waren, und knotete jeden eines befreiten Pferdes an den des nächsten. Als er selbst aufsaß, hatte er die anderen vier Tiere an einem langen Zugseil hinter sich.
»Was machst du da?« fragte Jehnna empört. »Wir dürfen sie nicht mitnehmen.«
»Wir werden sie brauchen«, entgegnete Bombatta. »Es ist ein weiter Weg nach Aghrapur.«
»Wir reiten nach Shadizar, nicht Aghrapur. Und ich werde die anderen nicht ohne Pferde zurücklassen, solange die Möglichkeit besteht, daß auch nur einer von ihnen noch lebt. Wenn du die Pferde mitnehmen willst, mußt du mich zuvor in den Tempel zurückbringen und mir ihre Leichen zeigen.«
Bombatta schüttelte den Kopf. »Das ist zu gefährlich für dich.«
»Gefährlich oder nicht«, beharrte sie, »ich werde ihn nicht einfach so zurücklassen!«
Am liebsten hätte sie sich unter dem Grimm, der daraufhin sein Gesicht verzerrte, geduckt, aber es gelang ihr, all ihre Willenskraft zusammenzunehmen. Sie blieb hochaufgerichtet im Sattel sitzen und bedachte ihn mit gebieterischem Blick.
Bombatta ließ den Leitzügel der anderen Pferde fallen und lenkte sein Tier neben ihres. »Er! Er und immer wieder er! Wir hätten überall hingehen können.« Er quetschte die Worte heraus. »Überallhin, Kind!« Plötzlich verzog sein narbiges Gesicht sich vor Seelenschmerz. Jehnna starrte ihn an. Das war ihr völlig neu an ihm. Die Grimasse hielt bloß einen Augenblick an, dann war seine Miene wieder gefaßt, nur wirkten seine bisher brennenden Augen nun stumpf.
»Wir reiten nach Shadizar«, erklärte er heiser. Er nahm ihr die Zügel aus der Hand und führte ihr Pferd durch das Labyrinth.
Jehnna drückte das Bündel, dessen Inhalts wegen sie so weit gekommen war, fest an die Brust und gestattete sich nicht zurückzublicken. Conan oder ihre Bestimmung. Sie fragte ich, wie es solche Qual geben konnte. Wie konnten die Götter es erlauben? Sie fand nicht mehr die Kraft, aufrecht zu sitzen, und sackte im Sattel zusammen. Leise weinte sie vor sich hin und ließ sich führen.
Kapitel 20
20
Durch die dicken Wolken drückender Schwärze kämpfte Conan sich zurück ins Bewußtsein und taumelte mit dem Schwert in der Hand auf die Füße. Akiro und Zula starrten ihn staunend an. Malak warf einen faustgroßen Stein in die Schatten zwischen den Säulen und wischte sich die Hände ab.
»Ist auch Zeit, daß du wach wirst«, brummte der Kleine. »Bei Mehens Schuppen, ich dachte schon, du würdest schlafen, bis wir alle tot sind.«
»Wie lange?« fragte Conan. Er betastete eine Kopfseite. Die Berührung schmerzte, und verkrustetes Blut löste sich aus dem Haar.
Malak zuckte die Schulter. »Etwa zwei Drehungen des Glases, vielleicht ein wenig länger«, antwortete Akiro an seiner Statt. »Schwer zu sagen. Wir fanden dich wie einen betäubten Ochsen hier liegen. Ich tat, was ich konnte, aber bei Kopfverletzungen ist es das beste, die natürliche Rückkehr des Bewußtseins abzuwarten.«
»Ich habe einige Kräuter, die Kopfwunden schneller heilen lassen«, sagte Zula. »Nur ist hier kein Wasser, in die ich sie tauchen könnte.«
Der Cimmerier nickte – und wünschte sich sofort, er hätte es nicht getan. Das Säulengemach schien um ihn herumzuwirbeln. Verzweifelt kämpfte er gegen das Schwindelgefühl an. Er konnte sich jetzt wahrhaftig keine Schwäche leisten.
Das hintere Ende des Raumes war nun ein einziger Trümmerhaufen. Bruchstücke zerschmetterter Säulen hatten sich mit Felsbrocken eines eingebrochenen Deckenteils gemischt, und zwar von der Größe des Steines, den Malak in der Hand gehalten hatte, bis zu übermannsgroßen Blöcken. Drei Fackelständer waren aufgerichtet worden, und ihre Fackeln warfen einen blaßgelben Schein auf die vier, der sich in den Schatten zwischen den Säulen verlor. Doch nicht alles Licht kam von Fackeln. Am Ende des einen Ganges flackerte ein glühendblaues Licht, das die Augen schmerzte.
»Was ist denn das?« fragte Conan.
»Ein Bannlicht«, antwortete Akiro. »Es gelang mir, neun Satz zu legen, ehe diese schwarzen Riesen die Tür öffnen konnten. Dann mußte ich den ersten auslösen und konnte keine weiteren mehr legen, denn es ist zu gefährlich, wenn bereits einer in der Nähe brennt.«
»Wie lange ...«, begann Conan und
Weitere Kostenlose Bücher