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Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Titel: Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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versank in Schwärze.
     
    Jehnna kauerte, wo Bombatta sie zurückgelassen hatte, und spähte den Korridor entlang, durch den sie geflohen waren. Er war geflohen, dachte sie wütend. Sie hatte er hinter sich hergezerrt wie ein Maultier. Bis sie hierhergekommen waren, hatte er sich geweigert, auf ihr Flehen zu hören, den anderen zu helfen. Hier, endlich, hatte er gesagt, sie solle warten, und war zurückgerannt. Es war ja schön und gut, daß er als erstes auf ihre Sicherheit bedacht war, trotzdem hätte er eher auf sie hören sollen. Rotgoldener Sonnenschein fiel durch einen Spalt auf eine gewaltige Steinplatte hinter ihr, aber sie beachtete sie nicht. Tageslicht und der Weg zurück nach Shadizar lagen auf der anderen Seite der dicken Eisentür, hinter der sich Conan immer noch befand, tief im Herzen des Berges. Was wäre, wenn er verwundet war und sie brauchte? Was ...
    Laufschritte kündeten Bombattas Rückkehr an. Hastig kletterte er den steil ansteigenden Korridor hoch.
    »Ist er unverletzt?« fragte sie.
    Staub und Schmutz klebten an dem narbengesichtigen Riesen, und Blut sickerte aus einem Kratzer an seiner Wange. Er wollte an ihr vorbei, dann hielt er plötzlich sichtlich erschrocken an. »Wo ist das Horn, Kind?« fragte er. »Bei Zandrus neun Höllen, wenn Ihr es verloren habt ...«
    »Es ist hier.« Sie zeigte ihm das Bündel, das sie aus Streifen, von ihrem Umhang gerissen, gemacht hatte. Sie wußte, daß es ihre Bestimmung war, dieses Horn Dagoths zu holen, aber es war etwas an ihm, das sie davor zurückscheuen ließ, es mit bloßen Händen anzurühren. Das Herz Ahrimans und das Horn Dagoths waren dick mit dem weißen Wollstoff umwickelt, aber sie wollte, es wären noch weitere Lagen des Tuches, noch viele weitere. »Wo ist ... wo sind die anderen?«
    »Tot!« antwortete Bombatta knapp. Er warf sein ganzes Gewicht gegen die mächtige Steinplatte.
    Jehnna starrte ihn stumm an. Tot? Conan konnte nicht tot sein! Sie konnte sich ihn nicht tot vorstellen. Auch die anderen nicht, fügte sie schnell für sich hinzu. Zula, Akiro, selbst Malak hatten begonnen, ihr etwas zu bedeuten. Sie wollte nicht daran denken, daß ihnen etwas zugestoßen sein konnte. Und der junge Riese mit den gletscherblauen Augen und den Händen, die so sanft waren, wenn sie kein Schwert hielten, bedeutete ihr noch viel mehr.
    »Ich kann es nicht glauben«, flüsterte sie. Die schwere Platte fiel krachend nach außen. Eine Staubwolke stieg auf, und verschwommener Sonnenschein fiel herein. »Ich habe gehört, wie er meinen Namen rief! Dessen bin ich mir ganz sicher!«
    »Kommt, Jehnna. Uns bleibt nicht mehr viel Zeit, Kind.«
    Bombatta legte die Prankenhand um ihr schmales Handgelenk und zog sie hinter sich durch die Öffnung. Sie kamen am Rand des großen Tempelhofs heraus. Die Sonne stand rot in gleicher Höhe mit den Berggipfeln im Westen. Mit wachsamem Blick auf die bronzene Tempeltür und fast lautlos vor sich hinfluchend, rannte Bombatta mit dem Mädchen in das Labyrinth der Felsspitzen.
    »Ich glaube nicht, daß Conan tot ist!« sagte Jehnna heftig zu ihm.
    »Eine der Markierungen«, murmelte er, ohne auf ihre Worte zu achten, und deutete auf einen in den Stein gekratzten Pfeil. »Jetzt schleunigst zu den Pferden. Vor Einbruch der Nacht können wir bereits viele Meilen zurückgelegt haben.«
    »Bombatta, ich sagte, ich glaube es nicht. Hast du ihn fallen sehen?«
    »Ja«, antwortete der Schwarzgerüstete mürrisch. Er verminderte den Schritt nicht, und sein eiserner Griff um ihr Handgelenk sorgte dafür, daß sie nicht zurückblieb. »Er rannte, wie es von einem Dieb und Hund, der er war, nicht anders erwartet werden konnte, und die schwarzen Krieger machten ihn nieder – die anderen ebenfalls. Ich mußte die Falltür schließen, damit sie auch nicht noch uns verfolgen konnten. Ah, da sind die Pferde!«
    Die Tiere standen noch beisammen. Jehnna hätte nicht zu sagen vermocht, ob sie inzwischen herumgewandert waren oder an einem Fleck verharrt hatten, selbst wenn sie daran gedacht hätte, aber ihre Gedanken beschäftigten sich mit etwas anderem.
    »Vielleicht war er nur verwundet ...«, begann sie und unterbrach sich, als sie den seltsamen Blick bemerkte, mit dem Bombatta sie bedachte. Seine Augen brannten wie von innerem Fieber.
    »Wir könnten überallhin, wo wir nur wollten«, sagte er fast sanft. »Nach Aghrapur, zum Beispiel. Ein turanischer Zauberer, oder gar König Yildiz selbst, würde uns genug für dieses Zeug geben, das Ihr

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