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Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Titel: Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Knien zählte Malak die Steinplatten des Fußbodens entlang einer Wand. »Hier!« Er deutete auf eine, die nicht anders aussah als die restlichen. »Die hier, wenn ich mich recht erinnere.«
    »Hoffentlich!« sagte Zula drohend.
    Conan kniete sich neben den Stein. An einer Seite war eine Fuge gerade breit genug, daß er Halt mit den Fingerspitzen fand. Es gelang ihm, die Platte hochzuziehen, dann die Finger darunterzulegen und sie herauszuheben. Darunter befand sich ein dunkles Loch, um ein weniges kleiner als die Platte. Er ließ sich von Akiro die Fackel geben und leuchtete durch die Öffnung. Sie führte zu einem engen Schacht, an dessen einer Steinwand sich Einkerbungen befanden, an denen man sich mit Händen und Füßen festhalten und so hinunterklettern konnte.
    »Ah!« sagte Akiro. »Wer immer den Palast erbaute, war ein kluger Mann. So uneinnehmbar eine Festung auch zu sein scheint, es kann nie schaden, einen Geheimausgang zu haben. Sicher gibt es außer diesem noch andere.«
    Conan schwang die Beine durch das Loch. »Dann kommen wir also innerhalb der Palastmauer heraus.«
    »Du vergißt die zehnmal zwanzig Wachen!« erinnerte ihn Malak gepreßt. »Bei Signys Eingeweiden, Cimmerier, sie werden nicht weniger, nur weil du im Innern bist.«
    »Du hast recht«, gab Conan zu. »Das hier ist nur eine kleine Hilfe. Aber du hast genug getan, mein Freund. Du brauchst nicht weiter mitzukommen.«
    Zula spuckte verächtlich aus, und Malak verzog die Lippen. »Ich kann nur hoffen, daß Amphrates' Edelsteine mehr Gold einbringen, als ich vermute.«
    Grinsend begann Conan, in die Tiefe zu steigen.

Kapitel 22
    22
     
     
    Die Dunkelheit breitete sich über Shadizar aus, als Taramis erneut auf den Hof hinabschaute, wo der Schlafende Gott lag. Der Baldachin war abgenommen worden, und andere Priester beteten im Kreis um Dagoth. Ihre vier Leibwachen und sechs weitere schwarzgerüstete Krieger, von Bombatta persönlich ausgewählt, hatten Posten im Hof bezogen. Es gefiel ihr nicht. Die sechs wußten zwar, wem sie dienten, aber sie hatten bisher nichts von den Zeremonien geahnt, und keine Uneingeweihten sollten mitansehen, was in dieser Nacht geschah. Doch durch Bombattas Dummheit waren die sechs hier erforderlich.
    Gewiß, es war höchst unwahrscheinlich, daß der Dieb noch lebte. Und selbst wenn er noch am Leben war, konnte doch ein einzelner, und noch dazu ein Dieb, nichts tun, das ihre Pläne auch nur im geringsten gefährdete. Doch die Schrift Skelos' sprach von der Möglichkeit – nein von der Gewißheit einer Gefahr, falls der Dieb noch lebte. Und dieser Dummkopf Bombatta gestattete sich auch noch die Unverschämtheit, sich gekränkt irgendwo im Palast zu verstecken. Etwas mußte mit ihm geschehen, sobald diese Nacht vorbei war.
    Mit einem letzten Blick auf den sich verdunkelnden Himmel kehrte sie in ihre Gemächer zurück. Es gab noch so viel zu tun!
    Aus der mit Silber eingelegten Ebenholztruhe nahm sie ein zur Tüte gedrehtes Pergament. Dann schenkte sie Wein aus einer Kristallkaraffe in einen goldverzierten Kelch und leerte das weiße Pulver aus der Pergamenttüte hinein. Es löste sich sofort auf. Ein zweiter Kelch stand neben dem ersten auf dem Lacktablett. Der Trunk hatte nichts mit Zauber zu tun, aber er würde die gewünschte Wirkung erzielen, und das Pulver hatte keinen Eigengeschmack. In dieser Nacht waren alle Zauber verboten, außer jene, die unmittelbar mit dem Ritual des Weckens zusammenhingen.
    Sie klatschte in die Hände, und als eine Sklavin in kurzem weißem Kittel eintrat, befahl sie: »Bitte die Lady Jehnna zu mir.« Bald, dachte sie, bald ist es soweit.
     
    Die Fackel vor sich ausgestreckt, rannte Conan notgedrungen geduckt durch den niedrigen Gang mit den modrigen Steinwänden.
    »Nicht so schnell«, jammerte Malak. »Mitras Knochen, hätte der Erbauer dieses Ganges ihn nicht ein bißchen höher machen können, daß man aufrecht gehen könnte?«
    »Das kannst du sowieso fast«, spottete Zula und stupste den kleinen Dieb mit dem Stock, damit er ein wenig schneller lief.
    Malak funkelte sie an, doch schließlich sagte er bloß: »Ich hoffe, es gibt wenigstens richtige Stufen an seinem Ende. Ich möchte nicht gern noch mal fünfzig Fuß an einer steilen Wand klettern müssen.«
    Conan fluchte, als das Fackellicht voraus eine kahle Wand zeigte, doch dann wurde ihm bewußt, daß die Decke hier höher war. Er richtete sich auf und stellte fest, daß er in einem ähnlichen Schacht stand wie der, durch

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