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Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Titel: Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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allein dem Mädchen.
    »Hast du es?« wisperte sie und näherte sich ihr langsam. »Bei allem, was heilig ist, Kind, hast du es?«
    Zögernd streckte Jehnna ihr das Bündel entgegen. Sie schwankte, und Taramis erkannte, daß sie völlig erschöpft war. Doch jetzt war nicht die Zeit, sich auszuruhen. Im Augenblick gab es Wichtigeres.
    Die hochgewachsene Prinzessin schaute sich fast verzweifelt nach dem Hohenpriester um und wollte schon unbeherrscht nach ihm schreien, doch da sah sie ihn. Ehrerbietig näherte er sich mit einer kunstvollen goldenen Schatulle, in der sich Kristallhalterungen befanden, die Taramis mit magischen Kräften und Geschick hergestellt hatte.
    »Lege die Sachen dort hinein, Kind«, wies Taramis Jehnna an.
    Aus dem Bündel nahm das Mädchen das rotglühende Herz Ahrimans und legte es in seine Abteilung. Taramis hielt den Atem an. Die schmutzigen Wollstreifen fielen auf den Marmorboden, und Jehnna hielt das goldene Horn Dagoths in den Händen.
    Als auch es in seinen Kristallhalterungen in der Schatulle lag, zuckte Taramis' Hand vor Verlangen, es zu berühren. Noch nicht, mahnte sie sich. Für alle, außer Jehnna, wäre es der Tod, jetzt zumindest noch. Später würde sie die Macht dazu haben.
    Widerwillig schloß Taramis die Goldschatulle. »Nehmt Ihr sie«, wandte sie sich an den Hohenpriester. »Hütet sie mit Eurem Leben.« Xanteres verbeugte sich und verließ die Halle. Nun galt Taramis' Aufmerksamkeit wieder Jehnna und auch Bombatta. Das Mädchen schwankte erneut. »Wo sind die Badezofen?« rief Taramis. »Muß ich die dummen Dinger auspeitschen lassen?«
    Zwei junge Frauen in weißen Leinenkitteln und hochgestecktem Schwarzhaar kamen herbeigerannt und warfen sich vor Taramis auf die Knie.
    »Lady Jehnna ist müde von der Reise«, sagte die schöne Prinzessin zu ihnen. »Sie muß gebadet und massiert und schicklich gekleidet werden.«
    Jehnna lächelte Taramis warm, wenngleich müde an. »Es tut so gut, dich wiederzusehen«, sagte sie, als die Mädchen nun auf sie zueilten. »Es scheint mir Jahre her zu sein, seit ich das letzte Mal richtig baden konnte. Aber wo sind Aniya und Lyella?«
    Die Gesichter der Badezofen wurden ausdruckslos, und Taramis sagte schnell: »Sie sind krank, Kind. Du wirst sie schon noch sehen.« Sie wandte sich an die beiden jungen Frauen. »Helft ihr, seht ihr denn nicht, daß sie völlig erschöpft ist?« Sie blickte ihnen nach, als sie Jehnna aus der Halle führten, dann lächelte sie Bombatta an. »Es ist geschafft!« Sie seufzte erleichtert.
    »Es ist geschafft«, bestätigte der Riese. Aber etwas in seinen Augen erschreckte sie.
    Ihre Gedanken überschlugen sich. Was war nicht wunschgemäß verlaufen? »Der Dieb?« fragte sie. »Ist er tot?«
    »Er ist tot«, versicherte ihr Bombatta.
    »Du hast ihn erstochen?«
    »Nein, aber ...«
    Ihre Hand schnellte vor und schlug ihm heftig ins Gesicht. »Wenn die EINE das Horn hält«, zitierte sie, »muß der himmeläugige Dieb sterben. Bleibt er am Leben, kommt Gefahr auf seiner Schulter und der Tod mit seiner Rechten.« Sie holte tief Atem. »Du weißt genau, was in der Schrift geschrieben steht!«
    »Er liegt unter einem halben Berg begraben!« brummte Bombatta verärgert.
    »Dummkopf! Wenn du dich nicht selbst um seine Leiche gekümmert hast ... Ich werde kein Risiko eingehen, Bombatta, nicht das kleinste, nicht jetzt. Dazu ist der große Augenblick zu nah. Stell Posten in der dreifach üblichen Zahl auf!«
    »Eines Diebes wegen, der ganz bestimmt tot ist?«
    »Tu, was ich sage!« befahl sie kalt. »Nicht soviel wie eine Maus darf unbemerkt in den Palast.« Ohne auf seine Bestätigung zu warten, wandte sie sich ab. Endlich war das Horn in ihrem Besitz, und wenn sie es auch noch nicht berühren durfte, konnte sie es sich zumindest ansehen. Sie mußte es ganz einfach ansehen!
     
    Die »Verderbte«, nannte man Shadizar, die »Verruchte«, und was ihre Bürger nicht gesehen hatten, gab es auch nirgendwo unter dem Himmel. Und doch machte die Menge den vieren Platz, ja wich ihnen aus, als sie in der Abenddämmerung in die Stadt einritten. Erschöpft und schweißnaß waren ihre Pferde, und die vier – eine davon eine Frau – sahen nicht besser aus, doch grimmige Entschlossenheit sprach aus ihren Augen, vor allem aus den seltsam blauen des jungen Riesen, der sie anführte, so daß selbst die Stadtwachen sich lieber anderswo nach Missetätern und Bestechungsgold umsahen.
    Conan kannte eine Stallung in der Nähe von Taramis'

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