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Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Titel: Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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den sie heruntergekommen waren. Auch er hatte lediglich Einkerbungen für Füße und Hände an einer Wand. Ohne Zögern kletterte er hoch.
    »Einen Plan!« rief Akiro ihm heiser nach. »Du weißt nicht, was uns dort oben erwartet!«
    Conan kletterte weiter. Das war nicht einfach, mit der Fackel in einer Hand. Dadurch mußte er beide Füße in einer Kerbe lassen und das Gleichgewicht halten, während die freie Hand nach einer höheren Kerbe griff. Fand er sie nicht sofort, würde er unweigerlich den tiefen Schacht hinunterstürzen. Gewiß, diese Art zu klettern hätte vorsichtig und langsam geschehen müssen, doch dazu hatte er keine Zeit. Er beeilte sich, als stiege er eine normale Treppe hoch.
    Am oberen Schachtende befand sich ein Eisenhalter für die Fackel an einer Wand und eine Kerbe für einen Fuß auf der Seite gegenüber der, die er hochgeklettert war, so daß man spreizbeinig stehen konnte, wenn es einem nichts ausmachte, der Fackelflamme allzu nahe zu kommen. Der Abschlußstein hatte in der Mitte einen Ring, zweifellos, um ihn schneller schließen zu können, falls die Lords oder Ladies des Palasts je gezwungen sein sollten, diesen Weg zu benutzen. Im Stein am anderen Ende hatte es keinen gegeben, denn es war ja nicht gedacht, daß jemand aus dieser Richtung kam.
    Die Fackelflamme sengte Conans Rücken an, als er die Hände gegen die Steinplatte drückte und mit aller Kraft hochstemmte. Es gelang ihm, sie zur Seite zu kippen, dann streckte er den Kopf durch die Öffnung. Der Geheimgang endete in einem Verlies, das nur durch seine Fackel im Schacht schwach beleuchtet wurde. Die Wände waren aus unbehauenem Stein, und der Boden war mit Stroh bedeckt, das so trocken war, daß es unter seiner aufgestützten Hand zerfiel. Quiekend brachte sich eine Ratte in Sicherheit, als der Cimmerier aus dem Schacht kletterte.
    Er nahm sich nur Zeit, die Fackel herauszuholen, dann eilte er zu der schweren eisenbeschlagenen Tür. Eine Eisenklappe an der Außenseite bedeckte das Loch, durch das die Wärter nach den Gefangenen schauen konnten. Conan drückte gegen die Tür. Zu seiner Erleichterung war sie nicht verschlossen, aber sie knarrte in der Stille entsetzlich laut.
    »Du hättest warten sollen«, keuchte Akiro, als er aus dem Schacht kroch. »Du hattest doch keine Ahnung, was dich hier erwartete.«
    »Es mußte ein Verlies sein«, entgegnete Conan. »Malaks Vetter hätte kaum aus der großen Halle oder Taramis' Schlafgemach entkommen können.«
    Der alte Zauberer starrte ihn erstaunt an. »Logisch. Diese Überlegung hatte ich von dir nicht erwartet. Du schienst mir immer mit dem Schwert an ein Problem heranzugehen, nicht mit logischem Gedankengang.«
    Malak, der zuließ, daß Zula ihm hochhalf, brummte gekränkt: »Woher willst du wissen, daß mein Vetter nicht aus Taramis' Schlafgemach floh? Alle Männer meiner Familie haben Glück bei den Frauen.«
    Zula schnaubte, und Malak öffnete erneut den Mund, doch Conan verhinderte die Auseinandersetzung mit einer scharfen Geste. »Streitet euch später weiter«, sagte er und schlich auf den Korridor.
    Die Wahl der Richtung fiel nicht schwer. In einer war es noch dunkler, die andere war in einiger Entfernung beleuchtet. Conan ließ die Fackel auf den nackten Steinboden fallen. Er zog sein Schwert und schlich auf das Licht zu. Kurz vor dem schwachen Schein, der in den Gang fiel, blieb er sichtlich bestürzt stehen.
    Das Licht kam aus der Wachkammer, einem quadratischen Raum mit einer einfachen Liege in einer Ecke. Die Kammer war von Fackeln in Wandhaltern gut beleuchtet. Auf der dem Eingang gegenüberliegenden Seite führte eine Treppe hoch, und an einem grobgezimmerten Tisch bei dieser Treppe saß der Wärter, ein großer, erkahlender Mann mit soviel Haar an den Armen und Beinen, wie er einst auf dem Kopf gehabt haben mochte. Er nagte an einem fleischigen, gebratenen Rinderknochen, den er in einer Prankenhand hielt, während er sich mit der anderen unter dem Lederwams kratzte. Er hatte dem Gang, in dem Conan nur durch die Dunkelheit verborgen stand, das Gesicht zugewandt, und von dort, wo er saß, konnte er die Treppe bereits halb hoch sein und Alarm schlagen, ehe der Cimmerier den Tisch zu erreichen vermochte.
    Als Conan gerade das Risiko eingehen wollte, tupfte Zula ihn am Arm und schüttelte den Kopf. Schnell nahm sie den Stoffstreifen ab, der ihre schmalen Brüste bedeckte. Malak leckte sich unauffällig die Lippen, aber sie achtete nicht auf ihn, sondern schob den Streifen

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