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Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Titel: Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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einziger Kunde. Als Bezahlung deute ich ihm
jeden Tag die Sterne, aber eine langweiligere Geschichte könnten sie für ihn
gar nicht erzählen.«
    »Wieso hast du sonst keine
Kunden? Du kannst doch in den Sternen lesen, wie andere die Schrift auf
Pergamentrollen. Nie hast du mir etwas Falsches gesagt, obgleich deine Worte
mir nicht immer ganz klar waren.«
    »‘s sind diese Turaner!«
schnaubte der Greis. »Es war eine schlimme Entscheidung, als ich beschloß
hierherzukommen. Der Hälfte der Sterne geben sie falsche Namen und dann machen
sie auch noch andere Fehler. Ausschlaggebende Fehler! Diese Narren in der
Stadt, die sich Sterndeuter nennen, klagten mich wegen Abweichungen in der
Auslegung bei der Gilde an. Ich hatte noch Glück, daß ich nicht durch den
Henker endete. Aber die Folgen sind dieselben. Ohne die Erlaubnis der Gilde
würde ich verhaftet, wenn ich einen Laden eröffnete. Die wenigen, die zu mir
kommen, sind Fremde, und sie wenden sich lediglich deshalb an mich, weil ich
ihnen ihr Horoskop für eine Kanne Wein oder einen Laib Brot stelle, statt für
ein Silberstück, das die anderen verlangen. Hätte ich ein Silberstück, würde
ich umgehend nach Zamora zurückkehren.« Mit trüber Miene wandte er sich wieder
seinen Linsen zu.
    Conan schwieg eine Weile, dann
suchte er in seinem Beutel und holte ein Silberstück heraus. Er schob es dem
Greis zu und sagte: »Stell mein Horoskop, Sharak.«
    Während der Löffel auf halbem
Weg zum Mund stehenblieb, erstarrte der Greis. Er schaute die Münze an,
blinzelte ungläubig und blickte zu Conan hoch. »Warum?«
    »Ich möchte gern wissen, was
mich in dieser Stadt erwartet«, sagte der junge Cimmerier rauh. »Ich halte weit
mehr von dir als von jedem Gildenmann in Aghrapur und bin deshalb gern bereit,
dir zumindest so viel zu bezahlen, wie sie verlangen würden. Außerdem«, fügte
er keineswegs wahrheitsgetreu hinzu, »kann ich es mir leisten.«
    Sharak zögerte, dann nickte er.
Ohne nach der Münze zu greifen, hantierte er mit der Linken an seinen
Schriftrollen, während er abwesend die Spuren des Linseneintopfs von den
Fingern der Rechten leckte. Als die Rollen, die er ausgesucht hatte,
ausgebreitet auf dem Tisch lagen, holte er eine Wachstafel unter seinem
geflickten Wams hervor. Mit der Breitseite eines Griffels glättete er das
Wachs, dann begann er – die Nase fast auf den Pergamenten – geheimnisvolle
Zeichen darauf zu übertragen.
    »Mußt du denn nicht wissen, wann
ich geboren bin und dergleichen?« fragte Conan.
    »Ich erinnere mich an all deine
Angaben«, erwiderte der Greis, ohne den Blick von den Pergamenten zu lassen,
»als wären sie auf das Innere meiner Lider geschrieben. Ein großartiges
Horoskop! Unglaublich! Hmm, Mitras Wagen ist rückläufig.«
    »Großartig? Das hast du noch nie
gesagt!«
    Seufzend wandte Sharak den Blick
von den Pergamenten ab und Conan zu. »Ich nannte es auch unglaublich, und du
würdest es nicht glauben, wenn ich dir sagte, was ich lese, und dann würdest du
mir überhaupt nichts mehr glauben, und ich könnte dir von keinem Nutzen sein.
Deshalb sage ich es dir nicht. Willst du mir jetzt gestatten, das zu tun, wofür
du mich bezahlst?« Er wartete keine Antwort ab, sondern beschäftigte sich
wieder mit den Pergamenten. »Aha! Der Blutstern tritt in das Haus des
Skorpions, und zwar bereits heute nacht! Sehr vielsagend!«
    Conan schüttelte den Kopf und
nahm einen tiefen Schluck von dem dunklen Bier. Machte Sharak sich nur wichtig,
um zu beweisen, daß er das Silberstück verdiente? Vermutlich war das eine
Angewohnheit, die er nicht mehr ablegen konnte.
    Er widmete sich dem Trinken. Die
Gaststube füllte sich allmählich, hauptsächlich mit Seeleuten und halbnackten
Dirnen. Er musterte die Mädchen. Eines, mit üppigen Rundungen und von nicht
sehr großer Statur, mit weiten Augen, einem Münzengürtel, vergoldeten Armreifen
und Halsbändern, erinnerte ihn unwillkürlich an Yasbet. Er hätte gern mit Gewißheit
gewußt, daß sie sicher zu Hause war. Nein, er mußte ehrlich sein, er wünschte
sie sich in seinem Bett oben, aber da das nicht möglich war, hielt er es für
das Zweitbeste, daß sie daheim war, auch wenn der Empfang durch Fatima nicht
sehr freundlich gewesen sein mochte. Es würde sein Leben hier froher machen,
wenn er sie wiedersehen könnte. Sollte Emilio doch von seiner Blonden reden –
wie hieß sie gleich wieder? Davinia? –, als wäre sie wirklich so exotisch, wie
die Turaner sie fanden. Nach Conans

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