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Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Titel: Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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wie Conan jetzt bemerkte.
    Er faßte den dürren Wirt am
Ärmel, als er an ihm vorbeieilen wollte. »Ich habe noch nie zuvor verschleierte
Dirnen gesehen. Verstecken sie ihre Pockennarben?«
    »Du bist wohl neu in Aghrapur«,
sagte der Mann mit dünnem Lächeln.
    »Na ja, lange bin ich noch nicht
hier. Aber was ist mit diesen Frauen?«
    »Man sagt, daß manche Frauen von
hoher Geburt sich mit ihren Gatten langweilen und deshalb Huren spielen. Die
Schleier tragen sie, damit ihre Gatten, die die Freudenhäuser genauso oft
besuchen wie andere Männer, sie nicht erkennen. Ob es stimmt, weiß ich nicht,
aber welcher Mann läßt sich die Chance entgehen, für ein Silberstück eine
Edelfrau bei sich zu haben?«
    »Kann ich mir nicht vorstellen«,
schnaubte Conan. »Es käme zu Mord und Totschlag, wenn einer der hohen Herrn
entdeckte, daß die Hure, die er bezahlte, sein eigen Weib ist.«
    »Nein, nein. Die anderen drängen
sich um sie, nicht die vornehmen Herrn. Welcher Mann würde sich in die Gefahr
bringen, feststellen zu müssen, daß seine Gemahlin käuflich ist?«
    Der Mann hatte recht, wie Conan
sah. Jede Verschleierte war der Mittelpunkt einer Gruppe von Seeleuten oder
Hafenarbeitern oder Händlern, während die Edlen nicht auf sie achteten und
absichtlich in eine andere Richtung blickten.
    »Versuch’s doch«, forderte der
Schlangengesichtige ihn auf. »Für ein Silberstück findest du heraus, ob sie
sich in deiner Gesellschaft wie eine Edle benimmt.«
    Conan nahm einen tiefen Schluck
und tat, als dächte er darüber nach. Wäre er wirklich an nächtlichem Zeitvertreib
interessiert, so würde er bestimmt mehr für sein Geld von einer echten Hure
bekommen als von einem hochgeborenen Weibsstück, das sich nur als eine ausgab.
Der knochige Wirt hatte zwar nicht die Manieren eines Kupplers – er roch weder
aufdringlich nach Pomade, noch trug er mehr Schmuck als drei Frauen zusammen –,
aber zweifellos bekam er seinen Teil ab von dem, was in den Betten über der
Schankstube verdient wurde. Er würde sich vielleicht ein bißchen weniger
wortkarg geben, wenn er Conan für einen möglichen Kunden hielte. Der Cimmerier
senkte seinen Krug.
    »Das sollte man sich überlegen«,
antwortete er grinsend und beäugte ein Mädchen in der Nähe – eine echte
Matratzentochter mit orangefarbiger Perücke, das Gesicht so unbedeckt wie ihre
handfeste Kehrseite. »Aber ich suche einen Freund, der mich hier treffen
wollte. Er sagte, daß er oft hierher kommt.«
    Der Schankwirt machte einen
halben Schritt zurück, und seine Stimme wurde hörbar kühler. »Sieh dich um.
Wenn er hier ist, wirst du ihn schon finden. Ansonsten …« Er zuckte mit den
Schultern und wandte sich zum Gehen, aber Conan griff über die Theke, packte
ihn am Arm und hoffte, daß sein Lächeln freundlich und vertrauenerweckend genug
war. »Ich sehe ihn nicht, aber ich muß ihn unbedingt sprechen. Man nennt ihn
Emilio, den Corinthier. Dem, der mir sagt, wo ich ihn finde, zahle ich soviel
wie für eine dieser Edeldirnen.« Wenn Sharak recht hatte – und das hatte er
bisher immer –, mußte Conan Emilio finden, und bis jetzt hatte er noch
nichts erfahren, was ihm weiterhelfen könnte.
    Das Gesicht des Burschen wurde
noch schlangenähnlicher, aber seine Lider hatten bei Emilios Namen gezuckt. »Es
ist gewöhnlich nicht nötig, daß man bezahlen muß, um einen Freund zu finden.
Vielleicht ist dieser Mann – sagtest du, er heißt Emilio? – gar nicht dein
Freund. Vielleicht will er dich nicht sehen. Ashra! Komm, befrei mich von
diesem bleichäugigen Narren!«
    »Ich kann beweisen, daß ich ihn
kenne. Er ist …«
    Eine schwere Hand legte sich auf
seine Schulter, und eine kehlige Stimme knurrte. »Hinaus mit dir!«
    Conan drehte den Kopf gerade so
weit, um geringschätzig auf die mächtige Pranke zu schauen, die mit Narben
überzogen war. Sein eisiger Blick wanderte einen haarigen Arm hoch, so dick,
wie gewöhnlich das Bein eines Mannes, und höher. Dieser Ashra war noch größer
als er selbst und gut noch einmal halb so breit wie er, ohne auch nur ein
bißchen überschüssiges Fett. So narbig die Hände waren, so glatt und
ungezeichnet war sein Gesicht. Vermutlich, weil die wenigsten so hoch hinaufreichten,
es zu treffen! dachte Conan unwillkürlich.
    Er bemühte sich, so ruhig wie
möglich zu klingen. Ein Streit brachte einen selten weiter. »Ich suche nur
einen Mann, den dieses Knochengerüst kennt, das ist alles. Wenn du mich jetzt
loslassen würdest …«
    Als

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