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Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Titel: Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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legte die Hand um seinen
knorrigen Stock, der am Tisch lehnte. »Es ist Macht in ihm, Cimmerier. Ich
könnte dir behilflich sein.«
    Conan unterdrückte ein Lächeln.
»Das bezweifle ich nicht, Sharak. Und wenn ich deine Hilfe brauche, werde ich
mich ganz sicher an dich wenden, das darfst du mir glauben. Da ist gleich jetzt
etwas, das du möglicherweise für mich tun könntest. Weißt du, wo Emilio zu
dieser Stunde zu finden ist?«
    »Dieser elende Angeber?« sagte
Sharak abfällig. »Er treibt sich an vielen verrufenen Orten herum, von denen
einer schlimmer ist als der andere.« Er zählte die Namen von einem guten
Dutzend Schenken und genauso vielen Freudenhäusern und Spielhöllen auf. »Ich
könnte dir helfen, ihn zu suchen, wenn du wirklich glaubst, daß du ihn
brauchst, obwohl ich mir nicht vorstellen kann, daß er von irgendeinem Nutzen
sein könnte.«
    »Wenn du mit deinem Essen fertig
bist, kannst du dich in den Spielhöllen umsehen.«
    »Ich würde die Freudenhäuser
vorziehen«, sagte der Alte mit lüsternem Blick.
    »Die Spielhöllen!« wiederholte
Conan lachend und stand auf, während Sharak sich erneut mit seinem
Linseneintopf beschäftigte.
    Als er sich der Tür zuwandte,
trafen des Cimmeriers Augen die eines gerade Eintretenden. Es waren harte
schwarze Augen in einem harten dunklen Gesicht unter dem turbanumwundenen
Spitzhelm des turanischen Soldaten. Obgleich er kaum mittelgroß war, bewegte er
sich mit der Selbstsicherheit eines weit größeren Mannes. Die Streifen auf
seinem Wams gaben ihn als Sergeanten zu erkennen. Stirnrunzelnd kam Ferian ihm
entgegen. Soldaten verirrten sich selten in den ›Blauen Stier‹.
    »Ich suche einen Mann namens
Emilio aus Corinthien«, sagte der Sergeant zum Wirt.
    Conan verließ die Schenke, ohne
auf die Antwort Ferians zu warten. Die Sache ging ihn nichts an – hoffte er
zumindest.

4
     
     
    Conan betrat die siebte Schenke.
Sein Schritt war fest, trotz der Mengen von Wein und Bier, die er inzwischen zu
sich genommen hatte. Die vielen Dirnen, die in der düsteren Gaststube
herumsaßen und -standen und einem sofort ins Auge fielen mit ihrer spärlichen,
dünnen Gewandung, den bemalten Gesichtern und dem billigen Schmuck, verrieten
ihm, daß die Schenke zu einem Freudenhaus gehörte, das zweifellos in den oberen
Stockwerken des steinernen Gebäudes betrieben wurde. An den langen, schmalen
Tischen saßen sowohl Seeleute als auch Handwerksgesellen, und vereinzelt
dazwischen fanden sich andere, deren gelangweilte Mienen und gepflegte Bärte
darauf hinwiesen, daß sie höheren Standes waren, ebenso wie die kostbaren
Seiden- oder Samtwämser mit Silber- oder Goldstickerei. Ihre weichen Finger
hielten sich bei den Dirnen nicht mehr zurück als die mit Schwielen
gezeichneten der Seeleute und Handwerker.
    Der Cimmerier bahnte sich einen
Weg zur Theke und schob dem Schankwirt zwei Kupfermünzen zu. »Wein«, bestellte
er.
    Der Mann füllte einen einfachen
Tonkrug bis zum Rand mit sauerriechender Flüssigkeit und steckte die Münzen
ein. Er war ein drahtiger Kerl mit Schlangengesicht und schweren Lidern über
mißtrauischen Augen und dünnen, zusammengepreßten Lippen. Er sah nicht so aus,
als würde er Fragen so ohne weiteres beantworten. Ein Gast rief, und sofort
ging der Wirt zu ihm und wischte sich unterwegs die Hände an dem schmutzigen
Schurz über den hageren Schenkeln ab.
    Conan trank einen Schluck und
verzog das Gesicht. Der Wein war dünn und schmeckte so sauer, wie er roch.
    Während er sich in der
Schankstube umsah, fiel sein Blick auf eine ungewöhnlich hergerichtete Dirne.
Sie war schlank und biegsam und tanzte auf einem Tisch für eine Gruppe von
Seeleuten, die sie begleitet von anspornendem Gebrüll betätschelten. Ihre
eingeölten Brüste waren unbedeckt, und das einzige Kleidungsstück, das sie
trug, war ein Seidenstreifen, nicht breiter als eine Männerhand, den sie durch
den schmalen, goldfarbigen Gürtel tief um ihre Hüften gezogen hatte, so daß er
vorne und hinten bis zu den Knöcheln hinunterhing. Das Ungewöhnlichste war
jedoch der Schleier, der ihr Gesicht von den feurigen Augen ab bis unterhalb
des Kinns bedeckte. Die Schwesternschaft der Straße bemalte zwar das Gesicht
bis fast zur Unkenntlichkeit, nie jedoch würde eine es verbergen, denn kein
Kunde würde sanft mit ihr umspringen, wenn er entdeckte, daß er für sein Geld
eine häßliche Fratze zu sehen bekäme. Doch nicht nur dieses Mädchen war so
verschleiert, nein, drei weitere ebenfalls,

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