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Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Titel: Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Nein, was er beabsichtigte,
würde ihn viel seiner Kraft kosten, wenn er überhaupt genug dafür hatte. Er war
nicht sicher, daß er körperlich imstande wäre, beide Rituale durchzuführen, und
sein eigentlicher Plan war wichtiger. Er wußte einiges über die Hyrkanier, doch
überhaupt nichts über den riesenhaften Barbaren.
    Er bedeutete den Khitanern, ihm
zu folgen. Eine steinerne Schiebetür in der Wand öffnete sich zu einem
Geheimgang, der zu dem Raum mit dem kreisrunden Flecken kahler Erde führte –
der Beschwörungshalle.
    Er brauchte dort auf die Leiche
nicht zu warten, es war, als wolle Zephran durch schnelle Befehlsausführung
seinen Fehler wieder gutmachen. Der tote Emilio wurde nach Jhandars Anweisungen
von den Khitanern mit gespreizten Armen und Beinen in die Mitte des Kreises
gelegt. Auf seinen Befehl zogen die Auserwählten sich zurück, und der Zauberer
überlegte noch einmal, was zu seinem Vorhaben erforderlich war. Er hatte bisher
dergleichen noch nicht getan und kannte keine Riten, die ihm dabei helfen
könnten. Da war kein Blut, um den Geist des Mannes zu verkörperlichen, denn das
Blut war ihm gleich nach seinem ersten Tod entzogen worden. Danach hatte es
eine feine Verbindung zwischen Geist und Körper gegeben, die sein Zauber
hergestellt hatte, doch sie hatte der zweite Tod durch den Sturz vom Turm
zerrissen. Nun, zumindest mußte er versuchen, sein Vorhaben durchzuführen.
    Während die Khitaner zuschauten,
wählte Jhandar drei Säulen aus, die den gleichen Abstand voneinander und zum
Kreis hatten. Auf die erste malte er das Symbol für den Tod und darüber das für
das Leben; auf die zweite das für das Nichts und darüber das für die Ewigkeit;
auf die letzte das Symbol der Ordnung über das des Chaos.
    Dann breitete er die Arme aus
und rief schallend Worte, deren Bedeutung mit der Zeit verlorengegangen war.
Nahezu im selben Augenblick spürte er die Macht in sich dringen, und er spürte
auch, daß er sie kaum bezwingen konnte. Seine Wahl der Symbole bildete einen
Mißklang, und wenn die Macht des Chaos Wut zu empfinden vermochte, dann steckte
nun Wut in der Macht, die durch Jhandars Knochen floß.
    Silbern flimmernder Dunst
verdichtete sich innerhalb des Kreises. Er wallte und wirbelte fort von den
Säulen, die er markiert hatte. Er setzte seinen Willen dagegen und fühlte den
Widerstand in seinem Mark. Ein ungeheurer Schmerz erfüllte ihn. Aber es würde
geschehen, wie er es wollte! Sein Wille würde sich durchsetzen. Durch einen
roten Schmerzensschleier leierte er seine Beschwörung weiter.
    Langsam wandten sich die
Dunstschleier wieder den hüfthohen Säulen zu, statt sich von ihnen zu
entfernen, wie bisher. Sie berührten sie, rasten zurück. Plötzlich war ein
Knistern wie von einem Funken an einem kalten Morgen zu vernehmen, doch
zehntausendmal lauter, und Stäbe silberblauen Lichtes, so hell wie
Sonnenschein, verbanden die Säulen miteinander. Das Chaos war in ein Dreieck
gezwungen, die perfekte Figur, drei Seiten, drei Spitzen – drei, die
vollkommene Zahl der Macht. Die vollkommene Ordnung dem absoluten Chaos
aufgezwungen. Anathem und Anathem verdoppelt. Und von diesem Anathem, von
dieser Perversion des Chaos, stieg eine solche Macht empor, daß Jhandar das
Gefühl hatte, er würde jeden Moment in die Luft gehoben werden und
davonschweben. Schweiß trat aus seinem Körper aus, und das Safrangewand klebte
an seinem Rücken und der Brust.
    »Du, der du dich Emilio, der
Corinthier, genannt hast«, rief Jhandar, »dich rufe ich zurück zu diesem Staub,
der du gewesen warst. Bei den Kräften des gefesselten Chaos und den Kräften der
drei rufe ich dich! Ich rufe dich! Ich rufe dich!«
    Das Lichtdreieck flackerte, und
in dem Kreis rollte der Kopf von Emilios Leiche nach einer Seite. Der Mund
bewegte sich. »Nei-i-i-n!« stöhnte er.
    Jhandar lächelte. »Sprich! Ich
befehle es dir! Sprich die Wahrheit! Du bist hierhergekommen, um eine Halskette
mit Rubinen zu stehlen?«
    »Ja.« Das Wort war ein
schmerzvolles Zischen.
    »Warum?«
    »Für … Da-vi-ni-a.«
    »Für eine Frau? Wer ist sie?«
    »Ge-lieb-te … von …
Mun-da-ra … Khan.«
    Der Zauberer runzelte die Stirn.
Seit einiger Zeit schon bemühte er sich, sich einen von General Mundara Khans
Dienern zu besorgen, doch bisher ohne Erfolg. Der Mann stand dem Thron sehr
nahe. Interessierte er sich vielleicht ebenso stark für Jhandar, wie der
Zauberer sich für ihn? Unmöglich!
    »Kennst du einen hochgewachsenen
Barbaren?« fragte

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