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Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Titel: Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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hier
also den Würmern und Raben?«
    Akeba preßte die Augen zusammen
und sog zischend den Atem ein. Langsam schob er den Krummsäbel in die Scheide
zurück, bückte sich und hob seine Tochter auf. Als er sich aufrichtete, waren
Gesicht und Stimme ausdruckslos. »Verschwinden wir von diesem verfluchten Ort,
Cimmerier.«
    Ein Dutzend Männer und Frauen in
Safrangewändern kamen aus der Nacht und rannten wie gehetzt an ihnen vorbei.
Nicht einer gönnte den beiden Männern und der Toten einen Blick.
    Noch zweimal auf dem Weg zur
Mauer sahen sie Scharen von Kultanhängern, die blindlings dahinrannten. Hinter
ihnen waren die Schreie und das Brüllen noch lauter geworden. Aus zwei
brennenden Bauwerken loderten jetzt die Flammen gen Himmel. Conan und Akeba
rannten in das Gebüsch ganz in der Nähe der Stelle, wo sie über die Mauer
gekommen waren, und wie ein Schwarm Wachteln hoben sich Kultanhänger aus ihrem Versteck
im Strauchwerk und ergriffen die Flucht. Einige flohen schreiend, andere hätten
in ihrer Panik die beiden Männer fast umgerannt.
    Conan stieß ein paar
Kahlgeschorene zur Seite und rief: »Lauf weiter, Akeba!« Er schob einen
weiteren Mann von sich, der ihn angerempelt hatte, und griff nach einer Frau,
um sie ebenfalls zur Seite zu schieben – und hielt inne. Es war Yasbet!
    »Du!« schrie sie.
    Ohne innezuhalten, warf Conan
sie über seine Schulter und lief weiter. Die wenigen Kultangehörigen, die ihn
daran hindern wollten, rannte er um. Yasbet schlug mit den Füßen auf ihn ein
und hämmerte mit den kleinen Fäusten auf seinen Rücken.
    »Laß mich hinunter!« kreischte
sie. »Du hast kein Recht, mich festzuhalten. Laß mich los!« An der Wand setzte
er sie ab. Mit der hochmütigen Miene einer Königinmutter starrte sie ihn an.
»Ich werde diesen Vorfall vergessen, wenn du sofort verschwindest. Und weil du
mir einmal geholfen hast, werde ich auch nicht sagen …« Sie schrie
erschrocken auf, als er sich bückte, um mit seinem Dolch einen Streifen ihres
Gewandes abzuschneiden. Schnell band er ihr damit die Hände auf den Rücken, und
ehe sie noch einmal schreien konnte, hatte er ihr bereits einen Knebel in den
Mund geschoben, und dann band er ihr auch noch die Fußgelenke zusammen.
    Akeba hatte sich inzwischen um
die Wurfhaken gekümmert. Zwei Seile baumelten von der Mauerkrone. »Wer ist
sie?« fragte er und deutete mit dem Daumen auf Yasbet.
    »Ein weiteres Mädchen, das man
nicht dem Kult überlassen darf«, erwiderte Conan. »Klettere hoch, ich kümmere
mich um deine Tochter, so daß du sie nur hochziehen mußt.«
    Der Turaner zögerte, dann sagte
er. »Erst die Lebende. Die Zeit reicht vielleicht nicht für beide.« Ohne auf
eine Antwort zu warten, kletterte er an einem der Seile hoch.
    Trotz ihrer Gegenwehr schlang
Conan das Seilende unter Yasbets Armen hindurch, und schon wurde sie von Akeba
hochgezogen. Sofort befestigte Conan die tote Zorelle auf gleiche Weise am
andern Seil und sah zu, wie auch sie hochgezogen wurde. Dann wartete er,
lauschte und hielt Ausschau nach Hyrkaniern und Kultanhängern und dachte über
die unglaublichen Erlebnisse dieser Nacht nach. Er wartete und wartete. Er
wußte natürlich, daß Akeba erst auf der anderen Seite hinunterklettern und
eines der Mädchen vom Seil losbinden mußte, ehe er wieder hochsteigen und ihm
ein Seil hinunterwerfen konnte, aber trotzdem erschien es dem Cimmerier, als
ließe er sich dazu sehr viel Zeit.
    Endlich klatschte das Seilende
vor seinem Gesicht an die Wand, und unwillkürlich stieß er einen Seufzer der
Erleichterung aus. Auf der Mauerkrone sah er sich Akeba Gesicht an Gesicht
gegenüber. »Eine Weile«, sagte Conan, »hatte ich schon gedacht, du hättest mich
im Stich gelassen.«
    »Eine Weile«, erwiderte Akeba
stumpf, »als ich mit meiner Tochter draußen war, hatte ich daran gedacht.«
    Conan nickte und sagte bloß:
»Verschwinden wir, solange wir noch können.«
    Sie sprangen hinunter, hoben die
Frauen auf – Conan Yasbet, Akeba Zorelle – und rannten zu Sharak und den
Pferden. Die Schreie innerhalb der Festung hinter ihnen verstummten nicht.

8
     
     
    Die roten Flammen in der Nacht
warfen ihren Schein auf Jhandars Gesicht, als er sich vom Fenster abwandte. Die
Rufe der Kultjünger, die das Wasser zum Kampf gegen das Feuer herbeischleppten,
hallten durch die Festung. Aber zumindest eines der Gebäude war bereits nicht
mehr zu retten.
    »Nun?« fragte er scharf.
    Che Fan und Suitai wechselten
Blicke, ehe ersterer antwortete. »Es

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