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Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Titel: Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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durchsichtige Seide hing, ohne viel zu verbergen, bis zu den
Knöcheln.
    »Wer seid Ihr?« fragte sie
verärgert. Die hohen Wangenknochen machten ihr Gesicht fuchsähnlich.
    »Ich bin Conan. Ich komme
anstelle von Emilio, dem Corinthier.«
    Ihr Ärger wandelte sich
sichtlich in Bestürzung. Sie benetzte die vollen Lippen und sagte zögernd: »Ich
kenne niemanden dieses Namens. Wenn Ihr von Mundara Khan kommt, dann sagt ihm,
daß sein Mißtrauen …«
    Conan unterbrach sie. »Dann
kennt Ihr wohl auch das nicht?« Er fischte die Goldkette mit den Rubinen aus
seinem Beutel und ließ sie von den Fingerspitzen baumeln. Er grinste, als ihre
Miene sich wieder veränderte. Die dunkelblauen Augen weiteten sich, und sie
kämpfte sichtlich um Worte.
    »Wie …«, stammelte sie. »Wo
…« Ihre Stimme senkte sich zu einem Flüstern. »Wo ist Emilio?«
    »Tot!« antwortete er hart.
    Das schien sie weder zu
überraschen noch zu bestürzen. »Habt Ihr ihn getötet?«
    »Nein«, erwiderte er, was nur
zum Teil gelogen war. Emilio war ein lebender Toter gewesen, als er ihn im Turm
angegriffen hatte. »Aber er ist tot, und ich bringe Euch an seiner Statt das
gewünschte Halsband.«
    »Und was verlangt Ihr dafür?«
Ihre Stimme klang plötzlich honigsüß, und ihre Arme, die das blaue Seidentuch
hielten, hatte sie soweit gesenkt, daß die rosigen Brüste darüber hinwegragten.
Er war überzeugt, daß sie genau wußte, was sie tat.
    Sein Lächeln verbergend,
erwiderte Conan. »Emilio sprach von hundert Goldstücken.«
    »Gold!« Ihr klingendes Lachen
schien Gold als Nebensächlichkeit abzutun. Mit wiegenden Hüften kam sie näher,
und plötzlich schmiegte sie sich an ihn. Das Seidentuch war verschwunden. »Es
gibt so vieles, was für einen Mann wie dich interessanter als Gold ist«,
hauchte sie und schlang einen Arm um seinen Hals. »Von viel größerem
Interesse.«
    »Was ist mit dem da oben, der
den Fächer dreht?« fragte Conan.
    »Er hat keine Zunge, mit der er
erzählen könnte, was er hört«, murmelte sie. »Niemand wird hier ohne meine
Erlaubnis eintreten, außer Renda, meine Leibmagd, und sie ist mir treu
ergeben.«
    »Mundara Khan?«
    »Ist zwei Nächte lang nicht in
der Stadt. Kannst du denn nur Fragen stellen, Barbar?«
    Sie versuchte, seinen Kopf zu
einem Kuß zu sich herunterzuziehen, aber statt dessen hob er sie hoch und küßte
sie. Als sie ein sanftes Stöhnen aus tiefer Kehle ausstieß, ließ er sie fallen.
    »Wa-as …«, begann sie, als
ihre Sohlen heftig auf dem Boden aufschlugen, aber er riß sie herum und
klatschte ihr die Handfläche fest auf die prallen Hinterbacken. Mit einem
schrillen Schrei stürzte sie kopfüber auf die Kissen auf dem Boden, und ihre
langen, nackten Beine fuchtelten durch die Luft.
    »Zuerst das Gold, Davinia«,
verlangte Conan laut lachend.
    Sie kämpfte sich auf die Knie
und warf ihm ein Kissen an den Kopf. »Gold?« spuckte sie. »Ich rufe die Wachen
und …«
    »Und dann wirst du die Halskette
nie wiedersehen«, beendete er den Satz für sie. Wütend runzelte sie die Stirn.
»Entweder ich entkomme, dann behalte ich sie, oder die Wachen nehmen mich fest
und bringen mich mitsamt Halskette zu Mundara Khan. Es wird ihn zweifellos sehr
interessieren, daß seine Buhle derartige Kleinode von jemandem wie mir
entgegennimmt. Du hast doch gesagt, daß er mißtrauisch ist, oder nicht?«
    »Hol dich Erlik!« Ihre blauen
Augen schienen Funken zu sprühen, aber er begegnete ihnen kühl.
    »Das Gold, Davinia!«
    Noch eine Weile funkelte sie ihn
an, dann kroch sie mit wütendem Gemurmel über die Seidenkissen und Teppiche.
Ihm den Rücken zuwendend, hob sie eine Bodenfliese und kramte in der Öffnung.
    Bei dem Anblick, der sich ihm
bot, während sie so da kniete, hätte er die Augen nicht abgewandt, selbst wenn
er sich in König Yildiz’ Schatzkammer befunden hätte.
    Schließlich legte sie die Fliese
an ihren Platz zurück und drehte sich um, um ihm einen prallen Beutel
zuzuwerfen. Er schlug hart auf dem Boden auf. »Da!« fauchte sie. »Laß die Kette
hier und verschwinde!«
    Damit war die Sache erledigt,
oder fast! dachte er. Er hatte das Gold – die Summe spielte keine Rolle –, und
damit war vollbracht, was Sharak ihm aus den Sternen gelesen hatte. Aber die
Frau hatte versucht ihn auszunutzen, genau wie sie Emilio ausgenutzt hatte,
deshalb hatte sie ihm gedroht. Der Stolz, wie ihn nur ein sehr junger Mann
kennt, stachelte ihn an.
    »Zähl es!« befahl er. Ungläubig
starrte sie ihn an, aber er

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