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Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Titel: Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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waren Hyrkanier, hoher Herr.«
    Die drei Männer standen im
Vorraum zu Jhandars Gemächern. Die Nüchternheit seiner Gewandung spiegelte sich
auch hier. Niedrige, unverzierte Diwane standen auf dem Boden, der zwar aus
Marmor war, den jedoch keine Teppiche wärmten, genausowenig, wie die Wände
welche schmückten.
    »Ich weiß, daß sie Hyrkanier
waren!« knurrte Jhandar. »Ich hörte sie ›nieder mit Baalsham!‹ brüllen. Nie
hätte ich gedacht, diesen Namen wiederzuhören.«
    »Nein, hoher Herr.«
    »Wie viele waren es?«
    »Vier bis fünf Dutzend, hoher
Herr.«
    »Fünf Dutzend!« wisperte
Jhandar. »Und wie viele von ihnen leben noch?«
    »Nicht mehr als eine Handvoll,
hoher Herr«, antwortete Che Fan. »Mindestens zwei Dutzend fanden den Tod.«
    »Dann leben möglicherweise noch
zwei Dutzend, die mich jagen können.« Jhandar blickte die beiden fest an. »Sie
müssen gefunden werden! Dann gibt es genug Arbeit für euch beide, darauf könnt
ihr euch verlassen.«
    »Großer Herr«, sagte Suitai, »es
waren heute nacht auch noch andere in der Festung. Keine Hyrkanier. Einer trug
den Helm turanischer Soldaten. Der andere war ein sehr großer Mann mit bleicher
Haut.«
    »Ein Barbar?« fragte Jhandar
scharf. »Mit blauen Augen?«
    »Blaue Augen?« fragte Suitai
erstaunt, dann fing er sich. »Es war dunkel, großer Herr, und durch den Kampf
kam ich auch nicht nahe genug an ihn heran, daß ich es hätte sehen können. Aber
sie sind in den Turm der Besinnung eingebrochen, haben das Halsband der
dreizehn Rubine geraubt und den Dieb getötet, den Ihr dort als Wache
aufgestellt hattet.« Er zögerte. »Und sie töteten eine der Anfängerinnen, hoher
Herr, das Mädchen Zorelle.«
    Der Zauberer machte eine
gleichmütige Handbewegung. Er hatte das Mädchen für sein Bett bestimmt gehabt,
irgendwann einmal, aber es war unwichtig, ob sie lebte oder tot war. Mit dem
Halsband war es etwas anderes. Der Dieb war aus demselben Grund hierhergekommen.
Es mußte eine Verbindung geben.
    »Wartet hier!« befahl er.
    Er schloß die Tür hinter den
beiden und ging in die Säulenhalle, wo zehn seiner Auserwählten warteten, unter
ihnen Zephran. Sie hielten sich für seine Leibwächter, obgleich jeder der
beiden Khitaner alle zehn hätte mühelos töten können. Sie verbeugten sich, als
er eintrat. Er winkte Zephran zu sich. Der Mann verbeugte sich tief vor ihm.
    »Geh zum Turm der Besinnung«,
befahl ihm Jhandar. »Dort wirst du die Leiche dessen finden, den ich zum
Wächter dort machte. Bring sie in die Beschwörungshalle.«
    »Sofort, Großmeister.« Aber
Zephran blieb noch stehen. Er wollte sich bei dem Großmeister lieb Kind machen.
»Es waren die Hyrkanier. Jene, von denen ich zu Euch sprach. Daran zweifle ich
nicht.«
    Jhandars Wange zuckte, doch
ansonsten blieb sein Gesicht unbewegt. »Du wußtest, daß sich Hyrkanier in
Aghrapur aufhielten?« fragte er ruhig.
    »Ja, Großmeister.« Schweiß
perlte auf Zephrans Stirn. Plötzlich war er gar nicht mehr so sicher, daß es
eine so gute Idee gewesen war, den Mund aufzumachen. »Jene – jene, von denen
ich zu Euch sprach. Gewiß erinnert Ihr Euch, Großmeister?«
    »Bringt die Leiche!« erwiderte
Jhandar lediglich.
    Zephran verbeugte sich noch
einmal tief. Als er sich wieder aufrichtete, war der Zauberer gegangen.
    In seinem Vorgemach massierte
Jhandar seine Schläfen, während er hin und her rannte, ohne im Augenblick auf
die Khitaner zu achten. Zephran hatte von den Hyrkaniern gewußt und nichts
gesagt! Sicher, er hatte nicht Ausschau nach ihnen halten lassen, hatte den
Auserwählten nicht befohlen, ihm zu melden, falls sie solche Nomaden sähen,
denn ein solcher Befehl hätte für ihn bedeutet, daß er sie erwartete, und das
wiederum, daß sie tatsächlich kommen würden. So verlief es gewöhnlich. Er war
der lebende Beweis. Es war ihm nicht gelungen, seine Befürchtung von sich zu
weisen, daß sie kommen würden. Und so waren sie gekommen!
    Sorgfältig suchte Jhandar die
Pulver und Gerätschaften zusammen, die er benötigen würde. Das Morgengrauen war
in wenigen Stunden zu erwarten, und im Tageslicht hatte er nur geringe
Fähigkeiten über die normaler Sterblicher hinaus. Solange die Sonne schien,
konnten die Mächte der Finsternis ihm nicht helfen. Er konnte da auch die
Essenz der Gemordeten nicht herbeibeschwören, obgleich die bereits Gerufenen
natürlich seine Befehle weiter ausführen mußten. Vielleicht sollte er sie jetzt
herbeibeschwören, sie auf die Hyrkanier ansetzen.

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