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Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Titel: Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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würde, wenn man ihr jetzt die Fesseln ganz
löste. Sie bedachte ihn mit einem merkwürdigen Blick, verhielt sich jedoch
erstaunlicherweise ruhig.
    »Du wurdest in Baalshams Festung
erkannt«, sagte Tamur.
    »Baalsham?« fragte Conan
verwundert. »Wer ist Baalsham?«
    »Der, den du als Jhandar kennst.
Wer weiß, wie sein richtiger Name lautet?« Tamur seufzte. »Es wird einfacher
sein, wenn ich ganz am Anfang beginne.«
    Er erteilte ein paar Befehle,
und gleich darauf wurde ein Tonkrug mit billigem Wein und zwei Krüge, ebenfalls
aus Ton, auf den Tisch gestellt. Tamur setzte sich, und Conan ließ sich ihm
gegenüber am Tisch nieder. Ihm fiel auf, daß die Hyrkanier sich bemühten, nicht
hinter ihn zu treten, und sie die Hände von ihren Krummdolchen ganz
offensichtlich fernhielten. Das verwunderte ihn. Die Hyrkanier waren
üblicherweise anmaßend und schnell gekränkt und suchten eher Streit, als daß
sie ihm aus dem Weg gingen.
    Er nahm den Krug, den Tamur ihm
einschenkte, doch dann vergaß er zu trinken, als er ihm zuhörte.
    »Vor fünf Jahren«, begann der
narbengesichtige Nomade, »kam der Mann, den wir Baalsham nennen, zu uns mit den
beiden fremdartigen Männern mit gelber Haut. Er bewirkte kleinere Zauber,
jedenfalls genug, um von den Schamanen der Stämme anerkannt zu werden, und,
genau wie hier, fing er an, vom Chaos und unvermeidlichen Untergang zu
predigen. Den Jüngeren gefiel seine Lehre, denn er behauptete, daß die
westlichen Nationen schlecht seien, und es die Bestimmung der Hyrkanier sei,
wieder über die Vilayetsee zu reiten, doch diesmal sollten wir das Land von
allen Feinden säubern.«
    »Ein Mann mit Ambitionen«,
murmelte Conan. »Aber sie scheinen wohl fehlgeschlagen zu sein.«
    »Um Haaresbreite. Baalsham
gelang es nicht nur, junge Krieger zu Tausenden um sich zu scharen, er gewann
mit der Zeit auch einen seltsamen Einfluß im Rat der Älteren. Dann wurden des
Nachts auch merkwürdige Kreaturen gesehen – wie Dämonen oder mißgestaltete Menschen
–, und wir erfuhren von ihnen, daß sie die Geister von Gemeuchelten waren, von
Menschen unseres eigenen Blutes, von Menschen, mit denen wir in Freundschaft
verbunden gewesen waren. Baalsham hatte sie herbeibeschworen und sie sich
untertan gemacht. Sie waren gezwungen, für ihn zu kundschaften, und durch die
Geheimnisse, die sie erfuhren und ihm mitteilen mußten, gewann Baalsham seine
Macht im Rat.«
    Yasbet machte abwehrende Laute
durch ihren Knebel hindurch und schüttelte heftig den Kopf, aber die Männer
achteten nicht auf sie.
    »Ich habe die Folgen seiner
Zauberei gesehen«, sagte Conan. »Schwärzester, gemeinster Magie. Wie wurde er
vertrieben? Ich nehme an, daß er euch nicht freiwillig verließ.«
    »In einer Nacht erhoben sich
zehn Stämme gegen ihn«, erklärte Tamur. »Die gleichen Geister, die uns vor ihm
gewarnt hatten, kämpften gegen uns, durch seinen Zauber dazu gezwungen. Und
auch die jungen Krieger, die seine Anhänger geworden waren, bekämpften uns.« Er
berührte die Narbe auf seiner Wange. »Mein eigener Bruder fügte mir diese Wunde
zu. Die jungen Krieger – unsere Brüder, unsere Söhne, unsere Vettern – starben
ohne Ausnahme, selbst die jungen Mädchen, die sich ihm angeschlossen hatten,
kämpften bis zu ihrem Tod. Doch schließlich siegten wir durch unsere Übermacht.
Baalsham floh, und die von ihm gerufenen Geister verschwanden vor unseren
Augen. Um Blutvergießen zwischen den Stämmen zu vermeiden, bestimmte der Rat,
daß keine Blutrache für den Tod jener gefordert werden durfte, die Baalsham
gefolgt waren. Ihre Namen sollten nie mehr genannt werden. Es hat sie nie
gegeben. Doch einige von uns konnten nicht vergessen, daß wir gezwungen gewesen
waren, unser eigen Blut zu vergießen. Als Händler von dem Mann Jhandar und
seinem Doomkult berichteten, war uns klar, daß es Baalsham war. Fünfzig von uns
überquerten die See, um unseren verbotenen Rachedurst zu stillen. Gestern nacht
schlug unser Vorhaben fehl, und nun sind wir nur noch neunzehn.«
    Conan runzelte die Stirn. »Eine
interessante Geschichte. Aber warum erzählst du sie mir?«
    Der Nomade verzog das Gesicht.
Widerstrebend antwortete er: »Weil wir deine Hilfe brauchen.«
    »Meine Hilfe!« rief Conan
erstaunt.
    Hastig fuhr Tamur fort. »Als der
Palast, den Baalsham erbaute, gestürmt wurde, wurden ungeheure Kräfte frei. Der
Boden unter den Füßen begann zu schmelzen und floß wie Wasser. Man nennt diese
Gegend dort jetzt ›das Verfluchte Land‹. Drei

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