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Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Titel: Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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bloß
herumsitzt und, weiß Mitra wie lange, wartet …«
    »Da ist er«, sagte Akeba ruhig,
aber Conan war schon aufgesprungen.
    Der langnasige Hyrkanier stand
an der Tür. Er winkte Conan zu und warf sichtlich besorgte Blicke hinaus in die
Nacht.
    »Viel Glück, Cimmerier«,
wünschte Akeba ihm ruhig.
    »Auch dir«, bedankte sich Conan.
    Während er zur Tür stiefelte,
hörte er noch die nörgelnde Stimme des Sterndeuters: »Warum dieses
Glückwünschen? Sie wollen doch schließlich bloß mit ihm reden.«
    Akebas Antwort, falls er
überhaupt antwortete, hörte er nicht mehr. Mehr als einer, der nachts zu einem
Treffen gebracht wurde, war danach nicht mehr lebend gesehen worden.
    »Geh voraus!« befahl er dem
Hyrkanier, und der Nomade tat es, nachdem er einen weiteren mißtrauischen Blick
die Straße auf und nieder geworfen hatte.
    In der Stadt hatte die
Abenddämmerung längst der Nacht Platz gemacht. Ein bleicher Mond stand wie eine
Silbermünze tief am Horizont. Musik und Gelächter schallten aus den zahlreichen
Schenken, wenn sie durch den Lichtschein gingen, der aus den offenen Türen
fiel, und hin und wieder hörten sie das wütende Brüllen von Männern, die sich
einer Frau oder eines Würfelspiels wegen in die Haare geraten waren.
    »Wohin bringst du mich?« fragte
Conan.
    Der Hyrkanier antwortete nicht.
Er wählte seine Abbiegungen offenbar aufs Geratewohl, und immer wieder blickte
er wachsam über die Schulter.
    »Meine Freunde folgen uns
nicht«, versicherte ihm Conan. »Ich habe mich schließlich damit einverstanden
erklärt, allein zu kommen.«
    »Es sind nicht deine Freunde,
die ich fürchte«, murmelte der Hyrkanier, dann biß er die Zähne zusammen und
blickte den jungen Cimmerier scharf an. Danach sprach er kein Wort mehr.
    Conan fragte sich flüchtig,
wovor der Nomade sich fürchten mochte, aber er war viel zu sehr damit
beschäftigt, nach einem möglichen Hinterhalt Ausschau zu halten und zu
ergründen, wo sie sich nach all den vielen Abbiegungen befanden. Als der Mann
in der Pelzmütze ihn durch eine dunkle Tür und über eine Holztreppe hoch
führte, war er ziemlich sicher – und überrascht –, daß sie sich trotz des
langen Weges mit all seinen Windungen nur zwei Straßen südwärts vom Blauen
Stier befanden. Schließlich war es wichtig, zu wissen, wo er genau war, falls
es bei dem Treffen doch zu einem Kampf kommen sollte.
    »Geh du voraus!« bestimmte
Conan. Mit ausdruckslosem Gesicht gehorchte der Nomade. Conan folgte ihm und
lockerte das Schwert in der Scheide.
    Am Kopf der Treppe führte eine
Tür in einen Raum, in dem zwei flackernde und rauchende Fackeln brannten. Der
Geruch von ranzigem Fett schlug ihnen entgegen. Einschließlich seines Führers
beobachteten ihn insgesamt sechs Hyrkanier in Schafspelzwämsern. Obwohl sie ihm
zu mißtrauen schienen, legte keiner die Hand um seine Waffe. Einen erkannte
Conan: den mit der Narbe über der Wange, der Bursche, auf dessen Schädel Emilio
die Weinkanne zerschmettert hatte.
    »Ich bin Tamur«, sagte dieser
Nomade. »Du bist Conan?« Mit seinem kehligen Akzent klang der Name ungewohnt.
    »Ja, ich bin Conan«, bestätigte
der Cimmerier kurz. »Wo ist das Mädchen?«
    Tamur deutete zur Wand und zwei
seiner Männer öffneten eine große Truhe und hoben Yasbet heraus, die wie ein
Bündel verschnürt und geknebelt war. Ihr safrangelbes Gewand war schmutzig und
mehrfach zerrissen, und Tränen hatten ihre Spuren auf ihrem nicht weniger
schmutzigen Gesicht hinterlassen.
    »Ich habe den hier gewarnt«,
knirschte Conan. »Wenn ihr auch nur ein Haar gekrümmt wurde, werde ich …«
    »Nein, nein«, unterbrach Tamur
ihn. »Sie hat schon so ausgesehen, als wir hinter dem Wirtshaus, in dem du
wohnst, auf sie stießen. Glaubst du, wir würden sie dir so zeigen, wenn wir sie
geschändet hätten, und erwarten, daß du uns anhörst?«
    Vielleicht sprach er die
Wahrheit. Conan erinnerte sich an das schmale Fenster, durch das sie sich hatte
zwängen müssen.
    »Schneidet ihr die Fußfesseln
auf.«
    Ein Nomade säbelte den Strick um
Yasbets Fußknöcheln mit einem krummen Dolch durch. Sie versuchte, aufrecht zu
stehen, sank jedoch mit einem durch den Knebel gedämpften Stöhnen auf die Truhe
zurück, in der sie eingesperrt gewesen war. Der Hyrkanier blickte Conan fragend
an und berührte mit dem Dolch die Handfesseln und den Knebel, aber der junge
Cimmerier schüttelte den Kopf. Nach allem, was er bisher mit ihr erlebt hatte,
war nicht voraussehbar, was sie tun

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