Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Titel: Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
aus.
    Wachsamen Blickes stieg er über
die Planke. Die Mannschaft solcher Schiffe mochte Fremde nicht. Zwei
sonnenverbrannte Seeleute mit nackten Oberkörpern beobachteten ihn, als er auf
das Deck stieg.
    »Wo ist euer Kapitän?« fragte
er. Da ließ ein verstohlener Schritt hinter ihm ihn herumwirbeln.
    Seine Hand schoß vor und legte
sich um einen dolchschwingenden Arm, und er sah sich einem Gesicht mit spitzer
Nase unter einem schmutzigen, gestreiften Kopftuch gegenüber. Es war der
Iranistanier, dessen Kameraden er an seinem ersten Tag in Aghrapur gezwungen
gewesen war zu töten. Und wenn er hier zur Mannschaft gehörte, hatten die
beiden anderen sicher auch dazu gehört. Der Iranistanier öffnete den Mund, doch
Conan wartete nicht auf das, was er sagen wollte. Mit seiner freien Hand packte
er den Burschen am Gürtel und warf ihn über die Reling ins Hafenbecken.
Spitznase landete mit heftigem Platschen mitten in treibendem Abfall. Ohne
einen Blick zurück schwamm er hastig vom Schiff fort.
    »Bei Hanuman!« brüllte ein
stiernackiger Mann, der von unten auf das Deck stieg. Von einem schwarzen
Haarkranz abgesehen, war sein Schädel kahl, dafür hing ein üppiger Bart bis
über seine breite Brust. Seine schwarzen Knopfaugen betrachteten Conan. »Bist
du die Ursache für dieses Gebrüll hier oben?«
    »Seid Ihr der Kapitän?« fragte
Conan.
    »Allerdings, Muktar mit Namen.
Was, bei Erlik, geht hier vor?«
    »Ich bin an Bord gekommen, um
Euer Schiff zu heuern«, antwortete Conan ruhig. »Und einer Eurer Männer
versuchte, mir einen Dolch in den Rücken zu stoßen, also warf ich ihn in den
Hafen.«
    »Du hast ihn in …« Der Kapitän
kämpfte sichtlich um seine Beherrschung und bemühte sich um eine ruhigere
Stimme, sein Mißtrauen war allerdings unüberhörbar. »Du … Verzeiht, Ihr wollt
die Schaumtänzerin heuern? Wofür?«
    »Für eine Handelsreise nach
Hyrkanien.«
    »Ein Kaufmann? Ihr?« Den Kapitän
verließ seine Beherrschung wieder. Er brüllte vor Lachen und klatschte sich auf
die dicken Schenkel.
    Conan knirschte mit den Zähnen
und wartete, bis der Mann sich wieder faßte. In der Nacht hatten Akeba, Tamur
und er beschlossen, daß es am besten wäre, sich als Kaufleute auszugeben. Die
Hyrkanier waren seit der Geschichte mit Jhandar Fremden gegenüber noch
mißtrauischer geworden, als sie es zuvor schon gewesen waren. Händler waren so
ziemlich die einzigen, die sie bei sich duldeten. Conan dachte ein wenig
bedauernd an Davinias Gold. Fügte er die Heuergebühr dem Preis für die
Handelsware hinzu, die für ihre Tarnung erforderlich war, so blieb ihm nicht
einmal mehr genug für eine fröhliche Nacht.
    Schließlich beruhigte sich
Muktar. Sein Bauch hüpfte ein letztesmal, und Gier zeichnete sich in seinen
Augen ab. »Der Fischfang war in letzter Zeit recht gut. Ich glaube nicht, daß
ich das Schiff so lange für weniger als … sagen wir … fünfzig Goldstücke
entbehren kann.«
    »Zwanzig«, entgegnete Conan.
    »Kommt nicht in Frage. Ihr habt
mich bereits einen Mann gekostet. Er ist doch nicht ertrunken, oder? Wenn ja,
werden die Hafenhüter ihn für mich aus dem Wasser ziehen und für sein Begräbnis
bezahlen lassen. Vierzig Goldstücke, und das ist wahrhaftig billig!«
    Conan seufzte. Ihm blieb wenig
Zeit. Wenn Tamur recht hatte, mußten sie bis zum Abend Aghrapur verlassen
haben. »Ich teile den Unterschied mit Euch«, schlug er vor. »Dreißig
Goldstücke, und das ist mein letztes Angebot. Wenn es Euch nicht paßt, suche
ich mir ein anderes Schiff.«
    »Es ist keines im Hafen, das
Euch an der hyrkanischen Küste absetzen könnte«, sagte der Kapitän höhnisch.
    »Wenn nicht heute, dann morgen
oder übermorgen, oder nächste Woche.« Conan zuckte scheinbar gleichmütig die
Schulter.
    »Also gut«, brummte Muktar
säuerlich. »Dreißig Goldstücke.«
    »Abgemacht«, sagte Conan und
ging zur Planke. »Wir segeln, sobald die Ladung an Bord ist. Die Gezeiten
dürften bei dem geringen Tiefgang keine Rolle spielen.«
    »Ich dachte, es ist keine Eile!«
entgegnete der Bärtige.
    »Es ist auch keine«, erwiderte
Conan glatt. »Aber warum sollten wir Zeit vergeuden?« Insgeheim fragte er sich,
ob sie genug Zeit hatten, alles zu schaffen. Nein, zu vergeuden hatten sie wahrhaftig
keine.
     
    »Sprich weiter!« befahl Jhandar
und ging auf dem nackten Marmorboden seines Vorgemachs hin und her, während er
zuhörte.
    »Jawohl, Großmeister.« Der junge
Mann verbeugte sich tief. »In einer Hafenschenke stießen

Weitere Kostenlose Bücher