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Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Titel: Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Ruhe, und es ist besser, wenn sie sie nicht durch Magie
findet. Denn nähme ich ihr die Erschöpfung durch Zauber, würde sie später um
ein Zehnfaches dafür bezahlen müssen. Die Kräfte verlangen ihren Preis.«
    Während sie sprach, blieb sie
die ganze Zeit in der anderen Hälfte des Gemachs und spielte unsicher mit den
Händen. Conan bedeutete ihr, zu ihm zu kommen. »Setzt dich zu mir, Samarra. Laß
mich nicht unter deinem eigenen Dach den Gastgeber spielen.«
    Einen Moment zögerte sie, dann
kniete sie sich anmutig neben ihn. »Ich habe völlig vergessen, daß die Zeit
vergeht«, murmelte sie verlegen. »Ich wollte keinesfalls, daß meine eigenen
Sklaven eintreten, während ich noch nackt in den Nachwirkungen des
Sinnenrausches liege. Ganz zu schweigen von der Frau, mit deren Liebsten ich
lag. Es berührt mich seltsam, deine Buhle nur wenige Schritte entfernt zu
wissen.«
    Die Heftigkeit ihrer Erregung
überraschte Conan. »Was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß«, sagte er und zog
ihr das Gewand von der glatten Schulter.
    Sie klopfte ihm auf die Hand.
»Ist das alles, was eine Frau für dich bedeutet? Eine Bettgefährtin für eine
Nacht, nicht mehr?«
    »Frauen sind Musik und Schönheit
und Fleisch gewordene Wonne.« Wieder griff er nach ihr. Sie wich ihm aus, und
er seufzte. »Eines Tages finde ich vielleicht eine Frau, die ich heirate. Bis
dahin liebe ich alle Frauen, aber ich werde keiner vortäuschen, daß sie mir
mehr bedeutet, als der Wahrheit entspricht. Willst du jetzt endlich dieses
Gewand wieder ausziehen?«
    »Du kennst deine eigene Kraft
nicht«, entgegnete sie. Sie wollte sich strecken und zuckte dabei zusammen.
»Meine Muskeln schmerzen. Ich brauche fast genauso dringend Hilfe wie das arme
Mädchen.«
    »Nun, dann ist es wohl das
beste, wenn ich zu Akeba und den anderen zurückkehre«, brummte er und stand
auf.
    »Nein!« schrie sie. Sie riß das
Gewand auf, warf es von sich, sank auf die Knie und klammerte die Arme um seine
Beine. »Bitte, Conan, bleib. Ich … ich halte dich mit Gewalt fest, wenn es
sein muß.«
    »Mit Gewalt?« Er lachte.
    Heftig nickte sie, und er
gestattete lachend, daß sie ihn auf die Kissen drückte.
    Zwei Glasen nach Sonnenuntergang
war er aufbruchbereit. Kurz schaute er zu Yasbet hinein. Sie war nun in einen
völlig natürlichen Schlaf gefallen, nachdem die Wirkung des Mittels verflogen
war. Er strich sanft über ihre Wange, und sie lächelte, ohne aufzuwachen.
    Als er in das größere
Jurtengemach zurückkehrte, hatte Samarra ihr Gewand wieder angezogen. »Hast du
das Pulver?« erkundigte sie sich. »Du mußt gut darauf aufpassen.«
    »Es ist hier«, antwortete er und
legte die Hand auf den Beutel, der nebst Schwert und Dolch von seinem Gürtel
hing. In den größeren Beutel hatte er die zwei kleinen gesteckt, die sorgsam
abgewogene Mengen von Pulver enthielten, mit denen er die Barriere des inneren
Kreises ausreichend zu schwächen vermochte, so daß er sie passieren konnte:
eine Portion, um hinein-, die andere, um wieder hinauszugelangen.
    »Die Beschwörung. Kannst du sie
noch?«
    »Natürlich. Mach dir nicht
solche Sorgen.«
    Er wollte die Arme um sie legen,
aber sie wich mit ausdruckslosem Gesicht zurück. »Die Götter seien mit dir,
Conan.« Sie schluckte und flüsterte: »Und mit uns allen.«
    Conan versprach sich mehr Hilfe
von blankem Stahl als von Göttern. Er trat hinaus in die wolkenlose Nacht, die
der Silberschein des Mondes erhellte, während er stellenweise tiefe Schatten
warf. Im Lager war es wie an einem Ort des Todes. Niemand war zu sehen, und
selbst die Wachhunde kauerten sich dicht an die Jurten. Sie hoben nur die Köpfe
und jaulten leise, wenn er an ihnen vorbeiging. Er hüllte sich enger in seinem
Umhang, um sich gegen den Wind zu schützen und gegen eine Kälte, die nicht der
Wind verursachte.
    Wie ausgemacht, warteten Akeba,
Sharak und Tamur östlich des Jurtenhalbkreises auf ihn. Die restlichen ihrer
hyrkanischen Gefährten waren in ihrem kleinen Lager zurückgeblieben, damit ihre
Abwesenheit nicht so leicht auffiel. Auch die Pferde hatten sie im Lager
zurückgelassen. Hufschlag in der Nacht könnte zu leicht ungewünschte
Aufmerksamkeit erregen.
    Tamur spähte nervös an Conan
vorbei und flüsterte: »Sie ist nicht mit dir gekommen, oder?«
    »Nein«, antwortete der
Cimmerier, und Tamur seufzte erleichtert. »Sehen wir zu, daß wir es hinter uns
bringen«, fuhr Conan fort. »Tamur, du führst uns.«
    Zögernd wandte der Nomade

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